China
Welche Folgen hat der Klimawandel für China?
Wie macht sich der Klimawandel in China bemerkbar?
Wir können davon ausgehen, dass China bald das Land mit den höchsten Emissionen weltweit sein wird. Der Klimawandel wird auch einen großen Einfluss auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung Chinas haben. Inwieweit das auch Einfluss auf die politische Entwicklung hat, ist schwer vorherzusagen. Wasserknappheit, Verschmutzung und Wüstenbildung sind nur einige der Folgen, die sich schon heute ganz deutlich in China abzeichnen. Wir sind diesen Punkten einmal nachgegangen und haben dabei geschaut, was China gegen den Klimawandel tun will.
Klimaerwärmung in China
Die Erwärmung des Klimas ist in China schon deutlich spürbar. Blicken wir 60 Jahre zurück, so sind die Temperaturen in China gestiegen. Messungen haben ergeben, dass die Steigerung circa bei 0,4 Grad pro Jahrzehnt liegt. Das sind immer nur ungefähre Werte, die einen Durchschnitt beschreiben. Die Erwärmung fand vor allem im Winter statt. Das bedeutet, dass die Temperaturen im Winter im Schnitt stärker stiegen. Werfen wir einen Blick auf die Niederschläge in China: Beim Niederschlag sind die Mengen je nach Region sehr unterschiedlich. Weil China ein so großes Land ist, ändern sich durchschnittliche Werte gar nicht so extrem, aber es gibt sehr große regionale Unterschiede, die wir einmal genauer anschauen.
Zu viel und zu wenig Wasser in China - wie kann das sein?
Im Norden und Nordosten Chinas regnet es durchschnittlich sehr viel weniger als im Süden und vor allem im Südosten. Und in den ohnehin schon trockenen Regionen regnete es in den letzten Jahrzehnten noch weniger. Im feuchteren Süden dagegen regnete es mehr, ebenso im Südwesten. Vereinfacht lässt sich sagen, in Regionen, in denen es ohnehin weniger regnete, fallen noch weniger Niederschläge und umgekehrt. So gibt es Flüsse, die über die Ufer treten wie z.B. der Jangtse.
Bis 2050 prognostizieren Wissenschaftler eine Erwärmung in China um 2,3 bis 3,2 Grad Celsius, im Vergleich zu den Werten um das Jahr 2000. Das sind natürlich Schätzungen, aber die Temperaturen werden steigen. Hier gibt es wieder große regionale Unterschiede. So wird sich der Norden stärker erwärmen als als z.B. der Südwesten Chinas.
China trifft die Gletscherschmelze hart
Der Himalaya ist das höchste Gebirge der Erde und beeinflusst das Klima in Süd- und Ostasien. In Teilen liegt der Himalaya in China. Dieses Gebirge liefert China und weiteren asiatischen Ländern sehr viel Wasser. Doch aufgrund der steigenden Temperaturen gehen in China die wichtigen Gletscher zurück, sie verlieren ihr Eis bzw. Fläche, die mit Eis bedeckt war. Wenn die Gletscher zurückgehen bzw. schmelzen, muss das Wasser irgendwohin abfließen. So fließt das Wasser in die Flüsse, die dann zu viel Wasser mit sich führen. Sind die Gletscher abgeschmolzen, wird in Folge wieder das Wasser fehlen.
Hitzewellen in China
Viele Teile Chinas melden mittlerweile in den Sommermonaten hohe Temperaturen. 2022 und 2023 waren die bisher heißesten Jahre, seitdem die Wetterdaten erfasst wurden. So wurden z.B. in der chinesischen Stadt Schanghai im Mai 2022 36,1 Grad gemessen. In Peking lagen die Temperaturen im März 2022 schon bei 27,1 Grad. In manchen Provinzen stiegen die Temperaturen im Sommer 2022 über 42 Grad Celsius. Und interessanterweise steigen die Temperaturen in China im Durchschnitt sogar schneller als im Rest der Welt. Warum das? Wenn du dir das Land mit der Größe eines Kontinents anschaust, fehlt aufgrund der Landmasse oft die kühlende Wirkung der Ozeane. Das kannst du ganz gut auf der Karte erkennen.
Ursachen für die Klimaerwärmung: China boomte
Das bedeutet, dass China sich sehr schnell wirtschaftlich in den letzten Jahren entwickelte. Wirtschaftliche Entwicklung geht meist mit einem hohen Energieverbrauch einher. So setzt China einerseits auf den Ausbau erneuerbarer Energien aus Sonne und Wind und ist hier sogar mit führend. Gleichzeitig braucht das Land soviel Energie, dass gleichzeitig die Kohle als fossiler und umweltschädlicher Energieträger weiter ausgebaut wird. China baut also neue Kohlekraftwerke, die wieder die Umwelt schädigen. So steigen die CO2-Emmissionen in China trotz staatlich verordneter Bemühungen um Klimaschutz. Die Parteiführung hat für das Jahr 2060 für China Klimaneutralität angestrebt. Ob China das allerdings erreichen wird, bezweifeln viele
Viele Menschen in China wissen gar nicht, wie es um die Umwelt und das Weltklima bestellt ist. Sie können sich dann auch weniger einsetzen. Es gibt kaum Möglichkeiten z.B. Kritik an der chinesischen Regierung zu üben. So gibt es in China auch noch genügend Menschen, die den Klimawandel leugnen. Oder eben Menschen, die dem Staat vertrauen oder sich nicht trauen, ihre Zweifel zu äußern.
Klimaschutz liegt in den Händen des Staates. Die einst fortschreitende chinesische Wirtschaft schwächelt allerdings seit der Coronakrise. Deshalb ist die Energiesicherheit oft wichtiger als der Schutz des Klimas.