Ruandas Flagge Ruanda

Landwirtschaft in Ruanda

Obwohl Ruanda große Anstrengungen unternimmt, sich wirtschaftlich weiterzuentwickeln, zählt es immer noch zu den ärmeren Ländern der Welt. Der Bürgerkrieg hat seine Spuren hinterlassen, das Bevölkerungswachstum ist hoch und auch der Klimawandel hat negative Auswirkungen auf das kleine Land. Viele Menschen können gar keine Steuern an den Staat zahlen, der das Geld dringend dafür bräuchte, Schulen, Krankenhäuser oder neue Straßen zu bauen.Die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind groß. Obwohl sich in den letzten Jahren die wirtschaftliche Situation verbessert hat, nehmen nicht alle Menschen an diesen Verbesserungen teil. 

Die meisten Menschen leben in Ruanda immer noch von der Landwirtschaft. 93 von 100 Menschen arbeiten in diesem Bereich. Sie bauen die meisten Produkte allerdings weniger für den Export, sondern für den Eigenbedarf an. Doch oftmals sind die Felder so klein, dass es nicht gelingt, eine Familie davon zu ernähren.

Ausgeführt werden Kaffee und Tee, dazu kommen Bananen, Bohnen, Mais und Süßkartoffeln. Ausgeführt werden ebenfalls Kupfer, Coltan, Schnittblumen und Fisch. Zur Selbstversorgung werden außerdem Maniok, Hirse und Erbsen angebaut.

Das Problem Ruandas liegt aber auch darin, dass mehr Produkte ein- als ausgeführt werden. Zu den eingeführten Produkten zählen Maschinen und Fahrzeuge, aber auch Nahrungsmittel und chemische Erzeugnisse. 

Der Strom fehlt häufig

Ruander halten zwar Vieh, aber auch dies dient in erster Linie der Selbstversorgung. Der Dienstleistungsbereich wächst aber auch in Ruanda und hat einen höheren Anteil am BIP als die Landwirtschaft. Die Industrie ist nicht besonders stark entwickelt. Im Kiwu-See hat man Methangas gefunden, das mittlerweile auch verstärkt gefördert wird.

Es gibt zu wenig Strom im Land. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung ist überhaupt an das Stromnetz angeschlossen. Der Strom wird in erster Linie aus Wasserkraft gewonnen. Doch der wachsende Bedarf kann immer noch nicht gedeckt werden. So wird der Strom häufig abgeschaltet. Gekocht wird meist mit Holz oder Holzkohle, was wieder schlecht für die Umwelt ist. 

Trinkwasser und Transport - schlecht!

Der Zugang zu Trinkwasser ist schlecht. Zwar gibt es in Ruanda aufgrund der Niederschläge ausreichend Wasser, doch dieses muss ja irgendwie zu den Menschen gelangen. Aber es ist nicht einfach, Trinkwasserleitungen durch die Hügellandschaften Ruandas zu bauen. Eine Wasserentsorgung gibt es zumindest in den ländlichen Regionen fast keine. 

Die Lage Ruandas blockiert ebenfalls die wirtschaftliche Entwicklung, es fehlen die Transportmöglichkeiten wie Eisenbahnen. Viele Waren müssen mittels Lastwagen transportiert werden. Wichtige Handelspartner Ruandas sind Kenia, Uganda, die Demokratische Republik Kongo, China, Großbritannien, Deutschland, Belgien sowie die USA.

Aber die Wirtschaft wächst

Ruanda strengt sich an, den Tourismus auszubauen. Die Nationalparks mit den Schutzregionen für Wildtiere sowie eine vielfältige und reizvolle Landschaft sollen Touristen anziehen. Der Tourismus ist mittlerweile auch zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden.

Das Land verfügt über eine stabile Regierung. Das ist - wie in vielen anderen afrikanischen Ländern - die Voraussetzung für eine Wirtschaft, die wächst. So steckt man viel Geld mittlerweile in den Ausbau der Infrastruktur. Vor allem wird Geld in den Wohnungsbau investiert. Aufgrund der stabilen politischen Lage gibt es eben auch ausländische Investoren, die nicht davor zurückschrecken, Geld in das kleine Binnenland mitten in Afrika zu stecken. Viele Experten gehen davon aus, dass Ruandas Wirtschaft in den nächsten Jahren weiter wachsen wird.

Ruanda hat als erstes afrikanische Land eine Krankenversicherung eingeführt. Gleichzeitig plant man, auch die IT-Wirtschaft auszubauen, die Landwirtschaft zu modernisieren und neue Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft auf dem Land zu schaffen. Auch wird Ruanda immer häufiger zu einem Standort für wichtige Konferenzen. 

Auch die deutsche Firma Biontech, die unter anderen einen Wirkstoff gegen den Corona-Virus gefunden hatte, investiert in Ruanda. Hier sollen in Zukunft Impfstoffe gegen verschiedene Krankheiten hergestellt werden. 

Negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung Ruandas wirkt sich die Binnenlage aus. Das Land liegt ja inmitten des afrikanischen Kontinents. und ist noch dazu relativ kleine mit einer hohen Bevölkerungsdichte. 

letzte Aktualisierung am 17.10.2024