Malawis Flagge Malawi

Erste Menschen

Einer der ältesten Menschen der Welt lebte wohl in Malawi. Woher wir das wissen? Das haben wir aus Funden wie den des deutschen Paläoanthropologen Friedemann Schrenk erfahren, der 1991 einen Unterkiefer fand. Und dieser Kiefer soll immerhin 2,5 Millionen Jahre alt sein. Er zählt zur Gattung des Homo rudolfensis, von dem man auch in Kenia Überreste gefunden hat. Wissenschaftler meinen, er sei einer der ältesten Vertreter der Gattung Homo, des heutigen Menschen und er nutzte schon Werkzeuge.

Deshalb können wir davon ausgehen, dass diese Region gerne von Menschen besiedelt wurde, auch nach der Steinzeit. So lebten dort schon lange Zeit Menschen, bevor die Stämme der Bantu auch in die Region des heutigen Malawi einwanderten. Wahrscheinlich waren sie die Vorfahren der heutigen Buschmenschen. Sie fischten im Malawisee, bauten Obst und Gemüse an und kannten auch schon das Eisen.

Vom Königreich Maravi zum britischen Protektorat

Im 14. Jahrhundert entstand das Königreich von Maravi. Es lag im Süden des heutigen Staates Malawi und erstreckte sich weit darüber hinaus.

Mitte des 17. Jahrhunderts kamen Sklavenhändler aus Portugal, aber auch Araber in die Region, um von dort aus Sklaven zu holen. Viele Menschen fielen diesen Sklavenhändlern zum Opfer.

Wahrscheinlich warDavid Livingstone der erste Europäer, der den Boden Malawis betrat. Jedenfalls hat er wohl im Jahr 1859 den Malawisee entdeckt. Es kamen Missionare, die die einheimischen Bewohner zum Christentum bekehren wollten und dann wurde eine Handelsgesellschaft namens Livingston Central African Mission Company gegründet.

Im Jahr 1891 wurde das Gebiet von Malawi zu einem britischen Protektorat und 1907 benannte man das Land in Njassaland um, was so viel wie "Land am See" heißt.

Kampf um Freiheit und Selbständigkeit

Die Briten unterdrückten die einheimische schwarze Bevölkerung, so dass es zu Protesten und Aufständen kam, die die Briten allerdings niederschlugen. Ab 1944 gab es aber eine Vertretung der Interessen der Einheimischen, die sich für Rechte und Freiheit einsetzten. Diese hieß Nyassaland African Congress (NAC).

Doch zunächst kam es zu einem Zusammenschluss von Nordrhodesien, Südrhodesien und Malawi zu der "Zentralafrikanischen Föderation". Heute heißen die anderen beiden Länder Sambia und Simbabwe. Eine führende Rolle beim Freiheitskampf führte ein Mann namens Hastings Kamuzu Banda. Er setzte sich für einen eigenständigen und von den Briten unabhängigen Staat ein. Die Freiheitsbewegung NAC wurde nun zu einer Partei, der Malawi Congress Party (MCP), deren Führung eben Hastings Kamuzu Banda übernahm.

Unabhängiges Malawi

Doch erst 1964 wurde Malawi unabhängig und ab 1966 eine Präsidialrepublik unter der Führung von Hastings Kamuzu Banda. Doch er regierte nicht demokratisch, sondern wie ein Diktator. Er stellte sich gegen die Apartheidsbewegung in Südafrika und stand dem Westen nah. Seine Nachbarstaaten, die größtenteils die Apartheid bekämpften, schätzten ihn darum wenig.

1971 hatte er sich selbst als Staatspräsident auf Lebenszeit eingesetzt und jede Opposition im Land unterdrückt. Es gab nur noch eine Partei. Die Presse durfte nicht kritisch schreiben und Polizisten verhafteten Leute und steckten sie in die Gefängnisse. Es dauerte mehr als 20 Jahre, bis Hastings Kamuzu Banda mehrere Parteien zuließ und den Weg zu einer neuen Verfassung frei machte.

So wurde Malawi 1995 endlich eine Demokratie. Präsident wurde Bakili Muluzi. Von 2014 bis Juni 2020 war Peter Mutharika Präsident. Lazarus Chakwera übernahm ab dem 28. Juni 2020 das Amt des Staatspräsidenten von Malawi.

letzte Aktualisierung am 23.04.2023