Elfenbeinküste
Geschichte der Elfenbeinküste von der Unabhängigkeit bis heute
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1960: Unabhängigkeit
Am 7. August 1960 wurde die Unabhängigkeit der Elfenbeinküste erklärt. Sie war nun die Republik Côte d’Ivoire. Felix Houphouët-Boigny wurde Präsident des Landes. Dieses Amt behielt er bis zu seinem Tod 1993. In seiner Politik hielt er sich an den Westen und die Marktwirtschaft. Das führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung ("Ivorisches Wirtschaftswunder") und einer stabilen politischen Lage.
Vom Wirtschaftsboom in die Wirtschaftskrise
Ende der 1970er Jahre war die Elfenbeinküste der weltgrößte Produzent von Kakao (bis heute) sowie der drittgrößte Produzent von Kaffee (2011 an 13. Stelle). Billige Arbeitskräfte wurden vor allem aus Burkina Faso angeworben. Die ärmere Landbevölkerung strömte in die Städte. Dort stieg darum die Arbeitslosigkeit.
Als Ende der 1970er Jahre und in den 1980er Jahren die Preise für Kakao und Kaffee stark fielen, kam es in der Elfenbeinküste zu einer Wirtschaftskrise. Den Menschen ging es schlechter, die Arbeitslosigkeit stieg immer weiter. Die Staatsschulden wuchsen.
Nach dem Tod von Houphouët-Boigny wurde Henri Konan Bédié sein Nachfolger. Die Wirtschaft erholte sich. Unter Bédié begann die Benachteiligung der Völker aus dem Norden des Landes, die man nicht als "echte" Ivorer" betrachtete, da diese einst aus Mali oder Burkina Faso eingewandert waren.
Als die Kakaopreise 1999 erneut fielen, kam es zu einem Militärputsch. Im Jahr 2000 wurde Laurent Gbagbo neuer Präsident. Obwohl nur bis 2005 gewählt, blieb er bis 2010 im Amt.
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2002-2007: Bürgerkrieg
2002 kam es zu einem Aufstand, bei dem das Militär den Norden des Landes unter seine Herrschaft brachte. Daraus entwickelte sich ein Bürgerkrieg, der bis 2007 andauerte. Trotz Vermittlung der Vereinten Nationen brachen immer wieder Kämpfe aus. Am 4. März 2007 wurde schließlich ein Friedensabkommen unterzeichnet, das zu einem dauerhaften Waffenstillstand führte.
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2010/2011: Regierungskrise
Die Präsidentschaftswahl 2010 gewann Alassane Ouattara gegen Laurent Gbagbo. Gbagbo wollte den Sieg Ouattaras jedoch nicht anerkennen und ernannte sich selbst ebenfalls zum Präsidenten. Zwischen den Anhängern der Kandidaten und ihren Parteien kam es daraufhin zu einer Regierungskrise. Viele Menschen starben bei gewaltsamen Auseinandersetzungen, viele flohen aus dem Land. Sowohl Ouattara als auch Gbagbo begingen zahlreiche Menschenrechtsverletzungen. Gbagbo wurde 2011 dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag überstellt und angeklagt. Ouattara wurde bei der Präsidentschaftswahl 2015 im Amt bestätigt.