Chiles Flagge Chile

Geschichte von Chile von der Unabhängigkeit bis in die 1960er Jahre

Unabhängigkeit von Chile

1810 erklärte Chile zwar seine Unabhängigkeit von Spanien, doch der entscheidende Sieg gelang erst 1818. Anführer im chilenischen Unabhängigkeitskrieg waren José Miguel Carrera, Bernardo O'Higgins und, von Argentinien aus, schließlich José de San Martín. Entscheidend war schließlich die Schlacht von Maipú am 5. April 1818.

Republik Chile

O'Higgins wurde erster Präsident Chiles, musste aber 1823 zurücktreten. Die Großgrundbesitzer und Konservativen setzten sich 1833 gegen die Liberalen durch und errichteten eine autoritäre Republik. Das heißt, sie allein bestimmten.

Die Wirtschaft blühte vor allem dank des Salpeters auf. 1879 begann Chile Salpeter in Gebieten abzubauen, die gar nicht zum eigenen Staatsgebiet gehörten. Es kam zum Krieg mit Peru und Bolivien. Chile gewann diesen "Salpeterkrieg" und Bolivien verlor seinen Zugang zum Meer.

1891 erhoben sich Militär und Parlament gegen den Präsidenten Balmaceda und Chile erhielt eine neue Verfassung. Man bezeichnet die Zeit zwischen 1891 und 1925 als "parlamentarische Republik".

Einwanderer in Chile

Schon im 18. Jahrhundert und vermehrt im 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wanderten viele Europäer nach Chile ein. Vor allem Spanier kamen nach Chile, und hier wiederum in der Mehrheit Basken, also Menschen aus dem Nordosten Spaniens.

Aber auch Deutsche, Österreicher, Engländer, Franzosen, Griechen und Italiener kamen ins Land und wurden zu Vorfahren der heutigen Chilenen. Der Staat bot den Einwanderern günstig Land zum Kauf an, um Chile zu besiedeln.

Besiedlung des Südens

Mit dem Sieg über die Mapuche 1881 wurde auch der Süden des Landes vermehrt besiedelt. Auf Feuerland nahm man das Grasland, um dort Schafe weiden zu lassen.

Das Volk der Selk’nam, die hier lebten, wollten sich ihr Land nicht so einfach wegnehmen lassen und wehrten sich. Systematisch wurden die Selk’nam von den Schafzüchtern verfolgt und ermordet bis zu ihrer Ausrottung.

Einfuhren beschränken - eine Strategie der Wirtschaft

Importsubstitution heißt es im Fachbegriff, wenn man Einfuhren beschränkt. Das bedeutet, dass man Zoll erhebt auf Güter aus dem Ausland. Man will, dass sie im eigenen Land gefertigt werden. Damit wird in Entwicklungsländern die eigene Industrie überhaupt erst aufgebaut. In Lateinamerika folgte man ab etwa 1930 in den meisten Ländern der Importsubstitution und befolgte diese Strategie bis etwa 1980. In Chile war man damit erfolgreich.

Kupfer statt Salpeter

Ab 1904 wurde Kupfer abgebaut, das dem Salpeter bald den Rang als bestes Exportgut abgelaufen hatte. Denn da man nun Kunstdünger herstellen konnte, wurde Salpeter kaum noch gebraucht.

Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg

In der Weltwirtschaftskrise fiel allerdings der Preis von Kupfer und Salpeter so sehr, dass Chile besonders hart getroffen wurde. Man begann die Wirtschaftspolitik grundlegend zu ändern: Einfuhren wurden durch Zölle stark beschränkt. So wurde die eigene Produktion im Land angekurbelt.

Doch zunächst herrschte wirtschaftlich und auch politisch Chaos. Mehrere Putsche fanden statt. Die linksliberale Radikale Partei regierte zwischen 1938 und 1952 mit drei Präsidenten. 1948 verbot man die Kommunistische Partei.

Die 1950er und 1960er Jahre in Chile

1949 durften Frauen erstmals wählen. 1958 wurde die Kommunistische Partei wieder zugelassen. Die Christdemokratische Partei wurde nach ihrer Gründung 1957 zur stärksten Partei des Landes. Mit Eduardo Frei Montalva stellte sie von 1964 bis 1970 den Präsidenten. Mit seinen Reformen wie der teilweisen Verstaatlichung der Kupferindustrie ging er den Linken nicht weit genug und die Rechten sahen ihn schon als Kommunisten.

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letzte Aktualisierung am 25.07.2023