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Was ist ein Gletscher?

Ein Gletscher ist eine riesige Eismasse, die sich über viele Jahre aus Schnee gebildet hat. Weil es oben in den Bergen sehr kalt ist, schmilzt der Schnee nicht vollständig, sondern wird immer fester – bis er zu Eis wird. Gletscher bewegen sich ganz langsam bergab, fast wie ein Fluss aus Eis. In der Schweiz gibt es viele Gletscher, aber durch den Klimawandel schmelzen sie immer schneller.

Klimawandel in der Schweiz – was passiert gerade?

Die Schweiz wird besonders schnell wärmer

In der Schweiz ist es deutlich stärker wärmer geworden als im Rest der Welt – etwa 2 °C mehr seit der Industrialisierung, während der globale Durchschnitt bei rund 1 °C liegt. Besonders zwischen 2015 und 2024 lagen die drei heißesten Jahre der Geschichte – 2022, 2023 und 2024.

Das hat Folgen: heiße, trockene Sommer, weniger Schnee im Winter und extreme Wetterereignisse wie starke Regenfälle oder Hochwasser treffen die Schweiz besonders häufig. .

Naturgewalten: Gletscherabbruch in Blatten

Gletscher schmelzen – und das schnell

Viele Gletscher schrumpfen immer schneller: Früher gingen sie um wenige Meter pro Jahr zurück – heute verlieren sie teilweise 30 m pro Jahr oder mehr. Allein zwischen 2000 und 2024 ist das Gletschervolumen in der Schweiz um fast 40 % geschrumpft.

Ein gruseliges Beispiel: Der Rhone-Gletscher sieht inzwischen aus wie „Schweizer Käse“, weil im Eis Löcher entstehen – ein Zeichen für ein sich langsam auflösendes Gletscher-Dasein

Ende Mai 2025 passierte etwas Dramatisches: Im Dorf Blatten (Wallis) brach ein Teil des Birchgletschers am Kleinen Nesthorn ab. Eine riesige Schutt- und Eislawine zerstörte etwa 90 % des Dorfes. Dank rechtzeitiger Evakuierung konnte Schlimmeres verhindert werden.. Dieser Bergsturz zeigt, wie sehr Gletscherschmelze und Tauwasser die Stabilität in den Bergen gefährden.

Noch ein Beispiel: Im Tessin (Val Bavona) traf ein großer Felssturz eine Alpensiedlung, was zeigt, wie instabil Gebiete durch den Klimawandel werden können – manche Täler könnten irgendwann zu gefährlich zum Bauen sein

Auswirkungen des Klimawandels in der Schweiz

Hitze, Trockenheit und ihre Folgen

In der Schweiz werden Hitzetage immer häufiger. In Städten wie Luzern könnte die Anzahl heißer Tage (über 30 °C) bis 2060 von heute etwa 6 auf über 20 steigen. Besonders für ältere Menschen kann diese Hitze gefährlich sein: Das Bundesamt für Umwelt warnt, dass Gesundheit und Wohlbefinden durch Hitze und Trockenheit stark beeinträchtigt werden können.

Wasserknappheit und Fischsterben

In Sommern mit großer Trockenheit wurde in der Schweiz bereits im Fluss Aare in Bern eine Temperatur von über 20 °C gemessen – so früh im Jahr wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. In Seen wie dem Bodensee ging der Fang an typischen Fischen wie Felchen um über 80 % zurück, weil sich die Lebenswelt der Fische durch warmes Wasser stark veränderte.

Schneearme Winter und schwindende Gletscher

Die Anzahl Schneetage in mittleren Höhen (bis 800 m) hat sich seit 1970 etwa halbiert – in höheren Lagen um etwa 20 % Dadurch gibt es weniger sichere Winter für Skifahren und Tourismus. Darunter leidet vor allem die Schweiz, da der Tourismus hier große Bedeutung hat. 
Gleichzeitig haben die Gletscher seit 1850 etwa 60 % ihres Volumens verloren – und der Verlust geht weiter 

Instabilität in den Bergen

Durch das Abschmelzen des Permafrosts lockert sich der Untergrund: Das kann zu lawinenartigen Gletscherabbrüchen führen – wie im Mai 2025 beim Birchgletscher nahe Blatten (Wallis). Auch häufigere Starkregen-Ereignisse und Schmelzwasser machen einige Berggebiete unsicherer. So steigt für alle das Risiko in den Alpen zu wandern, aber auch mittlerweile zu wohnen. 

Was ist Emissionshandel?

Beim Emissionshandel geht es darum, wie viel CO₂ Firmen ausstoßen dürfen. Wer viel ausstößt, muss bezahlen. Wer weniger CO² produziert, darf Rechte verkaufen. So wird es für Firmen günstiger, klimafreundlich zu arbeiten. Man sieht das als eine Möglichkeit, den CO²-Ausstoß zu verringern. 

Was tut die Schweiz gegen den Klimawandel?

Gesetze für weniger Klimabelastung

Die Schweiz hat 2023 das Klima- und Innovationsgesetz angenommen. Damit soll das Ziel erreicht werden, bis 2050 keine Treibhausgase netto auszulassen (Netto‑Null). Das neue CO₂-Gesetz führt seit 2025 konkrete Maßnahmen ein, zum Beispiel höhere CO₂-Abgaben und Unterstützung klimafreundlicher Technologien.

CO₂-Preise und Emissionshandel

Unternehmen, die viel CO₂ ausstoßen, bezahlen eine Abgabe. Es gibt ein Emissionshandelssystem, bei dem Unternehmen Rechte kaufen oder verkaufen können – das soll dabei helfen, die Luft sauberer zu machen. 

Schutz der Alpen

Ein wichtiger Teil des Klimaschutzes ist der Alpenschutz: Es gibt sogar Artikel in der Verfassung, die den Transitverkehr (z. B. LKWs) durch die Alpen auf die Schiene verlagern, um Natur und Tiere zu schützen.

Naturschutz und Biodiversität

Zur Anpassung an den Klimawandel baut die Schweiz ein Netzwerk von geschützten Gebieten aus – die sogenannte ökologische Infrastruktur. Diese soll Lebensräume stärken und Land und Tierwelt widerstandsfähiger machen.

Internationale Verantwortung

Die Schweiz hilft auch im Ausland: Mit Klimaabkommen und finanzieller Unterstützung in Entwicklungsländer wird Klimaschutz weltweit gefördert, etwa über Fonds wie den Green Climate Fund. 

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letzte Aktualisierung am 14.08.2025