Deutschland - Niedersachsen
Typische Tiere in der Heide
Der Wolf in der Lüneburger Heide
In Niedersachsen gibt es seit etwa 2007 wieder Wölfe. Der Wolf war im 19. Jahrhundert ausgerottet worden. Ab dem Jahr 2000 wanderten immer mehr Wölfe vor allem aus den östlichen Nachbarländern wie Polen nach Deutschland ein und verbreiteten sich von Sachsen aus auch bis nach Niedersachsen. Inzwischen sind hier mehr als 30 Wolfsrudel nachgewiesen.
Die meisten Wölfe Deutschlands leben in der Lüneburger Heide, ein paar auch im Emsland. Ein Wolfsrudel besteht im Durchschnitt aus acht Tieren: den Eltern, den Welpen und den noch nicht geschlechtsreifen Jungtieren des Vorjahres. Weil Wölfe ab und zu auch Schafe und Ziegen reißen, fürchten deren Züchter um ihre Tiere. Andererseits helfen die Wölfe, den zu hohen Wildbestand zu regulieren. Wenn du einen Wolf einmal aus der Nähe sehen oder heulen hören möchtest, dann kannst du das Wolfcenter in Dörverden besuchen.
Die Heidschnucke
Das typischste Tier der Lüneburger Heide ist aber wohl die Heidschnucke. Ohne sie gäbe es gar keine Heide. Denn Heidschnucken naschen besonders gerne Heidekraut. Dadurch halten sie die Heide kurz. Nur dadurch treibt sie im nächsten Jahr wieder aus und blüht im nächsten Jahr erneut. Heidschnucken gehören zu den Schafen.
In der Lüneburger Heide ist es die Graue Gehörnte Heidschnucke, die von den Schäfern in Herden durch die Heide geführt wird. Sie hat ein silbergraues Fell und einen schwarzen Kopf und schwarze Beine. Männchen erkennst du daran, dass ihre Hörner größer und gerollt sind als bei den Weibchen. Die Lämmer sind schwarz. Heidschnucken lassen sich gut am Schafstall in Schneverdingen oder auf dem Heidschnuckenhof in NIederohe beobachten.
Das Birkhuhn
Ein Vogel, der in Norddeutschland nur noch in der Lüneburger Heide zu finden ist, ist das Birkhuhn. Rund 200 von ihnen leben hier. Die Männchen, die Birkhähne, tragen ein blauschwarz gefärbtes Federkleid. Über dem Auge hat er einen roten Fleck. Die Weibchen sind mit ihrem braun-schwarz gefleckten Gefieder unauffälliger. Sie brüten auf dem Boden und müssen darum gut getarnt sein. Wenn die Hähne um die Weibchen balzen, springen sie hoch, zischen und tragen Scheinkämpfe aus.
Die Kreuzotter
Ebenfalls vorwiegend in der Heide lebt die Kreuzotter. Sie kommt zwar in fast ganz Deutschland vor, hat aber hier noch ein größeres Verbreitungsgebiet. Du kannst sie an dem Zickzackband auf ihrem Rücken erkennen. Ihre Länge beträgt im Durchschnitt 60 Zentimeter, das ist nicht sehr lang.
Ihre Beutetiere wie Frösche und Eidechsen überwältigt sie mit einem Biss, durch den sie vergiftet werden. Für den Menschen ist sie nicht so gefährlich, weil sie sehr scheu ist. Wenn man nicht gerade auf eine Kreuzotter tritt, wird man also auch nicht gebissen. Tödlich ist so ein Biss auch in den meisten Fällen nicht. Im Winter fällt die Kreuzotter in eine Kältestarre.
Kältestarre
Fällt die Temperatur unter eine bestimmte Grenze, setzt bei einigen Tieren eine Kältestarre oder Winterstarre ein. Das sind Tiere, die man als wechselwarm bezeichnet. Ihre Körpertemperatur richtet sich nach der Umgebung. Reptilien wie Eidechsen, Schlangen und Schildkröten fallen in kalten Gebieten ebenso in eine solche Winterstarre wie Amphibien, also zum Beispiel Frösche und Kröten.
Der Mistkäfer
Im Gegensatz zur Kreuzotter bekommt man ihn oft zu Gesicht: den Mistkäfer. Schwarz glänzend sitzt er auf den Wegen. Er räumt die Hinterlassenschaften anderer Tiere weg. Darum erhielt er seinen Namen. In der Heide sammelt er den Kot der Heidschnucken ein. Er rollt sie in sein Bodenloch, wo sie als Nahrung für seine Larven dienen.
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