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Reformation in Hamburg

In der Reformation wurde Hamburg 1529 evangelisch. Johannes Bugenhagen wurde entsendet und erarbeitete für Hamburg eine neue Kirchenordnung.

1550 lebten rund 17.000 Menschen in Hamburg. Aus den spanischen Niederlanden kamen ab 1567 Flüchtlinge nach Hamburg, nachdem sie aus ihrer Heimat im Zuge der Gegenreformation vertrieben worden waren.

Zuwanderung aus Portugal

Ab 1600 kamen sephardische Juden nach Hamburg. Sie waren von der Iberischen Halbinsel vertrieben worden. Zunächst kamen einige dieser Juden aus Spanien, noch mehr aber dann aus Portugal. Die portugiesische Gemeinde wuchs auf 2 Prozent der Hamburger Bevölkerung. Viele der Portugiesen waren im Handel oder Bankwesen tätig.

1616 lebten etwa 40.000 Menschen in Hamburg. Damit war Hamburg eine der größten Städte Deutschlands.

Freie Reichsstadt

1618 wurde Hamburg zur Freien Reichsstadt erklärt. Von Dänemark wurde dieses Urteil des Reichsgerichts jedoch nicht anerkannt.

Wallanlagen

1616 und 1625 wurden die Wallanlagen errichtet. Sie umfassten nun auch die Neustadt. Eine Stadtmauer gab es schon im 13. Jahrhundert, im 15. Jahrhundert wurde ein erster Wall aufgeschüttet, dann kam der Neue Wall dazu.

Nun aber wurde ein geschlossener Festungsring erbaut. Dafür schüttet man auch einen Damm auf, der nun Binnen- und Außenalster trennte (heute die Lombardsbrücke). Ein breiter Wassergraben umgab die Befestigungen, die mit 22 Bastionen ausgestattet war. Zur Außenseite schüttete man Erde auf, ein Glacis. Die Straßennamen Alsterglacis, Glacischaussee und Holstenglacis zeugen noch heute davon. Von zehn Stadttoren der mittelalterlichen Stadtmauer blieben nun nur noch sechs erhalten. Abends wurden die Tore geschlossen: Torschluss.

1798 wurde der Torschluss geändert in die Torsperre. Nun konnte man gegen Zahlung einer Gebühr auch abends oder nachts die Stadttore passieren. 1860 wurde die Torsperre dann ganz aufgehoben.

Dreißigjähriger Krieg

Den Dreißigjährigen Krieg überstand Hamburg durch die Wallanlagen ohne Schäden. Viele Flüchtlinge suchten in Hamburg Schutz, wodurch die Bevölkerung anstieg. Es ging wirtschaftlich sogar bergauf. Dafür sorgten auch Niederländer, die nach Hamburg einwanderten, sowie die Nachbarstadt im Westen: Altona.

Konkurrenz im Westen: Altona

Seit 1611 durften sich im Altonaer Bezirk "Freiheit" Handwerker frei niederlassen, was dort zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte. Unter anderem kamen auch die Reepschläger, um hier ihre Taue zu fertigen (s. a. Altona). Altona war ab 1640 dänisch (s. auch Geschichte von Schleswig-Holstein). Ja, sie war sogar die zweitgrößte dänische Stadt nach Kopenhagen. Für Hamburg war sie zwar auch Konkurrenz, sorgte aber im Wettstreit auch für wirtschaftlichen Aufschwung. Man stritt sich über die Nutzung der Elbe oder über Weide- und Münzrecht. 1664 erhielt Altona das Stadtrecht.

Nachbarstädte von Hamburg

Südlich der Elbe lag eine weitere Stadt: Harburg. Schon 1297 hatte Harburg das Stadtrecht erhalten. Mehrere Jahrhunderte residierten die Welfen in wechselnden Linien im Harburger Schloss.

Im Südosten hatte sich Bergedorf zu einer eigenständigen Stadt entwickelt (Stadtrecht 1275). Im Osten entwickelte sich Wandsbek langsam von einem Gut zu einem Dorf zu einer Stadt, was allerdings bis 1900 dauerte.

Rezesse zwischen Rat und Bürgerschaft

Ende des 17. Jahrhunderts spitzte sich der Machtkampf zwischen Rat und Bürgerschaft zu, der schon jahrhundertelang immer wieder aufgeflammt war. Die Bürgerschaft warf dem Rat Korruption vor und dass die Rechte immer weiter beschnitten würden.

In mehreren Rezessen, eine Art Vergleich, versuchte man, den Konflikt zu lösen. 1699 kam es zu einem weiteren Rezess, wodurch der Rat nun von der Bürgerschaft abhängig wurde. 1712 wurde die Verfassung im sogenannten Hauptrezess grundlegend geändert.

Der Gottorper Vertrag lässt Hamburg wachsen

1768 wurde der Gottorper Vertrag zwischen Hamburg und dem dänischen König geschlossen. Dänemark erkannte endlich Hamburgs Status als reichsunmittelbare Stadt an. Hamburgs Unabhängigkeit vom (dänischen) Herzogtum Holstein war damit auch anerkannt. Einige Elbinseln wie Finkenwerder oder Veddel sowie weitere Ländereien fielen nun an Hamburg. Zuvor gehörten sie zu Dänemark.

Was erhielt Dänemark dafür? Dänemark hatte Schulden bei Hamburg. Diese beliefen sich auf mehr als 1,3 Millionen Reichstaler. Die wurden Dänemark nun erlassen.

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letzte Aktualisierung am 09.01.2024