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Hohes Mittelalter in Hamburg

Herrschaft der Billunger

915 überfielen Abodriten die Siedlung. Sie lebten östlich von Hamburg und zählen zu den Elbslawen. Der Bischof Adaldag ließ eine neue Burg errichten und die Siedlung ausbauen. Er verlieh Hamburg das Marktrecht – der Grundstein als Handelsstadt war gelegt.

966 übertrug Kaiser Otto I. die weltliche Herrschaft über Hamburg an den Herzog von Sachsen, Hermann Billung. 983 wurde Hamburg erneut von Abodriten überfallen und zerstört. Die Kirche wurde immer wieder neu aufgebaut, ab 1035 erstmals aus Stein. 1024 ließ der Herzog von Sachsen, Bernhard II. aus der Familie der Billunger, eine Burg erbauen, die sogenannte Neue Burg. Sie stand etwa dort, wo heute die Kirche St. Nikolai steht.

Herrschaft der Schauenburger

Die Stadt wuchs. Sie teilte sich nun in einen Bereich, der dem Erzbischof unterstand, und einen Bereich um die Neue Burg, der vom Herzog regiert wurde. 1106 starb die Familie der Billunger aus und so kamen die Schauenburger 1110 auf den Thron.

Adolf I. aus der Familie der Schauenburger war Graf von Holstein und Stormarn (und Hamburg gehörte damals zu Stormarn). Er ließ Deiche bauen und die Elbmarschen trockenlegen. 1124 wurde die Alster zum ersten Mal aufgestaut, um eine Kornmühle zu betreiben. 1188 gründete Adolf III. dort, wo die Neue Burg gestanden hatte, die Neustadt, eine Siedlung für Kaufleute.

Der Freibrief

1189 soll Friedrich Barbarossa der Stadt dann einen Freibrief ausgestellt haben, und zwar am 7. Mai. Ob dieser Freibrief echt war, wird heute angezweifelt. Das Original ist nicht erhalten. Auf jeden Fall erhielt Hamburg so zahlreiche Rechte. Vor allem musste die Stadt keinen Zoll mehr auf der Elbe bis zur Nordsee zahlen. Den Bürgern wurde außerdem erlaubt, Fische zu fangen, Wald zu roden und Vieh zu halten. Im näheren Umkreis durfte auch keine weitere Burg errichtet werden. Der Hafengeburtstag, der jedes Jahr im Mai in Hamburg gefeiert wird, erinnert an den 7. Mai 1189 als  Gründungsdatum des Hamburger Hafens. 1265 wurde dieser Freibrief bestätigt und beglaubigt.

Altstadt und Neustadt

Sowohl die Altstadt als auch die Neustadt wählten 1190 einen Rat. Und so wurden auch 1200 zwei Rathäuser gebaut. Schon ein Jahr später fiel das Gebiet an Dänemark. Das ließ Alt- und Neustadt näher zusammenwachsen und 1216 wurden beide auch offiziell vereinigt. Ab diesem Zeitpunkt kann man von einer Stadt Hamburg sprechen. Das gemeinsame Rathaus befand sich an der Trostbrücke, der Hafen war damals nicht an der Elbe, sondern an der Alster, am Nikolaifleet.

Sieg über die Dänen

1227 konnten die Dänen in der Schlacht bei Bornhöved geschlagen werden. Sie mussten sich zurückziehen. Hamburg kam wieder unter die Herrschaft der Schauenburger, und zwar unter Adolf IV., dem Grafen von Holstein und Stormarn. Die Macht Dänemarks war zurückgedrängt, die der norddeutschen Fürsten und Städte waren gestärkt worden. Der Handel entwickelte sich in Hamburg weiter positiv.

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letzte Aktualisierung am 09.01.2024