Deutschland - Brandenburgs Flagge Deutschland - Brandenburg

Inhalt Natur & Naturschutz:

Seite 1Natur & Naturschutz  
Seite 2Nationalpark Unteres Odertal
Seite 3Die drei Biosphärenreservate
Seite 4Tiere - Säugetiere Du bist hier!
Seite 5Amphibien & Reptilien & Vögel 
Seite 6Tiere - Insekten
Seite 7Pflanzen

Wildtiere in Brandenburg - wenn Tier und Mensch sich begegnen

Viele Wildtiere waren in Brandenburg schon fast ausgestorben. Doch einige Arten haben sich ihren Lebensraum zurückerobert. Manche Tiere kommen sogar ganz neu hinzu – wie der Elch aus Polen. Doch je näher Tiere und Menschen zusammenleben, desto öfter kommt es zu Problemen.

Hier stellen wir dir fünf Wildtiere in Brandenburg vor, die du (vielleicht!) entdecken kannst – und erklären, warum es manchmal auch Konflikte gibt.

Der Elch – wieder in Brandenburg zu Hause

Der Elch ist die größte Hirschart Europas. Schon in den 1950er Jahren wurden erste Tiere in Brandenburg gesichtet – sie kamen meist aus dem Nachbarland Polen. Seit den 1990er Jahren bleiben einige Elche auch dauerhaft in Brandenburg.

2025 leben etwa 10 bis 15 Elche dauerhaft in Brandenburg. Sie fühlen sich vor allem im Nordosten Brandenburgs wohl, zum Beispiel im Naturpark Nuthe-Nieplitz, in der Uckermark oder der Schorfheide.

Ein besonders bekannter Elch trägt den Namen „Bert“. Er lebt im Naturpark Nuthe-Nieplitz und wurde sogar mit einem GPS-Sender ausgestattet. So konnte man genau verfolgen, wo er sich aufhält.

Elche und ihre Lebensräume

Elche mögen feuchte Wälder, Auwälder und moosige Landschaften. Genau das bietet ihnen Brandenburg. Doch sie sind auch gefährdet, denn Elche erkennen keine Autos – sie laufen oft einfach über die Straße. Dabei passieren schwere Unfälle.

Schutz für Elche

Damit Elche sich sicher verbreiten können, schlagen Naturschützer vor:

  • Wildzäune entlang viel befahrener Straßen
  • Grünbrücken, über die Wildtiere sicher wandern können

Gut zu wissen: Elche sind geschützt. Man darf sie weder jagen noch vertreiben. Wer einen Elch sieht, sollte Abstand halten und ihn in Ruhe lassen.

Der Wolf – Rückkehr mit Konflikten

Wölfe wurden früher in ganz Deutschland gejagt und galten lange Zeit als ausgestorben. Doch seit den 1990er-Jahren kehren sie langsam zurück – auch nach Brandenburg. Heute gehört Brandenburg zu den bundesweiten Regionen mit den meisten Wolfsrudeln.

Wie viele Wölfe leben in Brandenburg?

Nach Angaben des Bundesamts für Naturschutz (BfN) und des Landesamts für Umwelt leben (Stand 2023/2024):

  • 50 bestätigte Wolfsrudel
  • 10 Paare
  • einige Einzeltiere

Diese Zahlen verändern sich jedes Jahr ein wenig, weil Wölfe wandern oder neue Rudel bilden. Die meisten Rudel findest du im Süden Brandenburgs, etwa in der Lausitz, aber auch in der Prignitz oder in der Schorfheide wurden Wölfe beobachtet.

Gibt es Probleme mit dem Wolf?

Wölfe greifen manchmal Schafe oder andere Weidetiere an. Deshalb gibt es in Brandenburg spezielle Förderprogramme für wolfsichere Zäune. Auch Herdenschutzhunde helfen, Tiere zu schützen. Es gibt eigene „Wolfsbeauftragte“, die sich um Sichtungen, Schäden und Aufklärung kümmern. Wichtig: Wölfe sind streng geschützt. Sie dürfen nicht gejagt oder gestört werden.

Warum brauchen Wölfe Platz?

Ein Wolfsrudel braucht ein großes Revier – oft über 200 Quadratkilometer. Das ist ungefähr so groß wie 19 000 Fußballfelder! Deshalb ist das dünn besiedelte Brandenburg besonders gut geeignet. Wölfe halten sich meist von Menschen fern, sind scheu und nachtaktiv. Ein Wolfsrudel braucht ein großes Revier, damit es genug Platz und Nahrung findet. 

Wölfe legen jeden Tag viele Kilometer zurück – deshalb brauchen sie so viel Platz und meiden andere Rudel.

FrageAntwort
Wie groß ist ein Wolfsrevier?Etwa 200 km² im Durchschnitt
Wie groß ist das in Fußballfeldern?Ungefähr 19 000 Fußballfelder
Warum brauchen Wölfe so viel Platz?Weil sie weite Strecken laufen und genug Nahrung finden müssen

Der Biber - Baumeister an Brandenburgs Flüssen

Der Europäische Biber (Castor fiber) war fast verschwunden – heute baut er wieder fleißig Dämme und Burgen in Brandenburgs vielen Gewässern. Ein Biberpaar bleibt ein Leben lang zusammen und braucht ein großes Revier am Wasser.

Wusstest du?

  • Biber dürfen nicht gefangen oder getötet werden.
  • Sie sind streng geschützt.
  • Ihre Reviere sind meist 2–3 Kilometer lang.

Der Waschbär - nachtaktiver Müllliebhaber

In Brandenburg haben sich mittlerweile flächendeckend Waschbären ausgebreitet, neben dem Bundesland Hessen ist Brandburg die zweite Hochburg für diese Tiere. ursprünglich stammen sie eigentlich aus Nordamerika und sind vom südlichen Kanada bis Panama zu finden. 

Waschbären lieben Laub- und Mischwälder und Landschaften mit stehendem Gewässer oder Wasser, das nicht so schnell fließt. Da hat Brandenburg ja die besten Voraussetzungen zu bieten. Die genauen Bestände lassen sich nur schwer schätzen. Jedenfalls scheinen die Bestände zu wachsen und der Waschbär schätzt es auch in den Siedlungsgebieten des Menschen. 

Waschbären leben gerne in der Nähe des Menschen. Sie sind Allesfresser und lieben Kompost, gelbe Säcke und manchmal sogar Katzenfutter. Deshalb:

  • Mülltonnen gut verschließen
  • Gelbe Säcke nicht über Nacht rausstellen

     

Die Fledermaus

Auch Fledermäuse schätzen es in Brandenburg. 19 von 25 Arten, die in Deutschland heimisch sind, kannst du auch in Brandenburg begegnen. Eigentlich haben die Tiere gar keine natürlichen Feinde, dennoch sind sie aufgrund der intensiven Land- und Forstwirtschaft stark gefährdet und sollten geschützt werden. 

Fledermäuse sind faszinierende nachtaktive Tiere und ganz besondere Insektenjäger. Dennoch sind sie stark gefährdet: Monokulturen, Pestizide, fehlende Quartiere und Windräder bedrohen ihr Überleben. Der NABU weist darauf hin, dass gerade in dicht bewirtschafteten und dem Windenergieausbau ausgesetzten Regionen, wie Brandenburg, die dort lebenden Arten besonders viel Schutz brauchen. 

 

Wichtige Fragen zu Wildtiere in Brandenburg

Welche großen Wildtiere leben heute wieder in Brandenburg, obwohl sie früher fast verschwunden waren?
 In Brandenburg leben heute wieder Wölfe, Elche, Biber und auch Fischotter. Diese Tiere waren fast ausgestorben, sind aber zurückgekehrt oder wurden geschützt.

Warum gibt es manchmal Streit, wenn Wölfe oder Elche in der Nähe von Menschen leben?
Weil Wölfe manchmal Nutztiere wie Schafe angreifen oder Elche gefährlich für den Straßenverkehr sein können. Menschen haben dann Angst oder sorgen sich um ihre Tiere.

Wie viele Kilometer braucht ein Biberpaar für sein Revier an einem Fluss oder See?
Ein Biberpaar braucht ungefähr 2 bis 3 Kilometer Uferlänge für sein Revier. Dort bauen sie ihre Burgen und Dämme.

Warum sind Waschbären in Brandenburg so erfolgreich – und was sollte man beachten, wenn man einen Komposthaufen hat?
Waschbären fressen fast alles – sie lieben auch Essensreste und Müll. Deshalb fühlen sie sich in der Nähe von Menschen sehr wohl. Kompost und Müllsäcke sollte man gut verschließen oder erst am Abholtag rausstellen.

Welche Tiere in Brandenburg sind nur nachts unterwegs und benutzen Echo, um sich zu orientieren?
Das sind die Fledermäuse. Sie sehen schlecht, aber hören gut und nutzen Echoortung, um Hindernisse zu erkennen und Insekten zu fangen.

Was macht Brandenburg für Wildtiere wie Fischotter oder Biber besonders geeignet?
Brandenburg hat sehr viele Flüsse, Seen und Auenlandschaften. Diese bieten ideale Lebensräume für Tiere, die Wasser lieben.

Wie können wir Menschen Wildtieren in Brandenburg helfen, ohne sie zu stören?
Wir können Rücksicht nehmen, keinen Müll in die Natur werfen, Tiere nicht stören oder füttern – und Schutzgebiete beachten.

1 2 3 4 5 6 7
letzte Aktualisierung am 16.07.2025