Australien
Die ersten Bewohner Australiens
Wohl seit 50.000 Jahren leben in Australien Menschen: die Aborigines [sprich: Aboridschinis]. Doch wann genau die Besiedlung Australiens stattfand, ist bis heute umstritten. Manche gehen von einer Zeit vor 48.000 Jahren aus, andere sprechen von einer Besiedlung schon vor 60.000 Jahren.
Wahrscheinlich kamen die ersten Bewohner über eine mit Asien verbundene Inselkette nach Australien. Wie genau ihnen das gelang, wissen wir auch nicht, denn die Inseln waren weit voneinander entfernt und die Boots- und Seekenntnisse waren wohl damals noch sehr gering. Aber irgendwie haben die Menschen es wohl geschafft, sonst wäre Australien ja nicht so früh besiedelt worden.
Verschiedene Stämme siedelten in Australien
Gesichert ist, dass viele verschiedene Stämme in Australien lebten und Ende des 18. Jahrhunderts gab es wohl etwa 250 verschiedene Sprachen der Aborigines. So geht man heute davon aus, dass es sich bei den Aborigines um keine einheitliche Ethnie gehandelt hat. Wahrscheinlich gab es viele verschiedene Stämme, die auch unterschiedliche Sprachen gesprochen haben.
Die ersten Europäer entdecken den "neuen" Kontinent
Wohl - ganz genau weiß man das nicht - als erster Europäer entdeckte ein Niederländer namens Willem Jansz schon im Jahre 1606 einen Zipfel von Australiens Nordosten. Entscheidend für den weiteren Verlauf der Geschichte wurde allerdings der Seefahrer James Cook, der 1770 an der Ostküste anlandete und das Land im Namen der britischen Krone in Besitz nahm. Dies war die Geburtsstunde von New South Wales.
Die Briten bezeichneten Australien bei ihrem Eintreffen als Terra Nullius und sprachen den Bewohnern keinerlei Rechte zu. 1788 trafen die ersten Strafgefangenen der Briten ein und gründeten Port Jackson. Später sollte dieser Ort einmal Sydney heißen. Von dort aus ging es aber weiter: Tasmanien, Westaustralien, Südaustralien, Victoria und Queensland folgten. Übrigens waren 15 von 100 Strafgefangenen Frauen. Die meisten waren allerdings keine Schwerverbrecher, sondern mussten wegen geringer Vergehen ihre Strafe absitzen.
Eine Insel voll von Häftlingen
1788, dem Jahr der Ankunft der Europäer, lebten nur 860 weiße Menschen in Australien. 1888 waren es schon 3 Millionen. Wie ging das so schnell?
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts hatte man in Australien Goldvorkommen entdeckt und dies führte zu einer großen Einwanderungswelle. Es folgten Strafkolonien, aber auch weitere Siedler, die ihr Glück auf dem neuen Kontinent suchten. 1868 stellte man übrigens die Ansiedlung der Strafgefangen ein. Mehr als 160.000 Häftlinge hatte man bis zu diesem Zeitpunkt nach Australien verschifft.
Die Aborigines mussten den Europäern weichen
Gleichzeitig ging der Anteil der Aborigines vom Zeitpunkt der Ankunft der Briten bis 1901 von 315.000 auf 95.000 Menschen stark zurück. Die Gewalt der britischen Siedler und die Einführung von Krankheiten trugen ihren Teil dazu bei. Vor allem die von den Siedlern eingeschleppten Krankheiten machten den Menschen zu schaffen, sie hatten keinerlei Widerstandskräfte gegen diese.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts steckte man die Aborigines in eigens für sie errichtete "Schutzgebiete", in denen sie Landwirtschaft betreiben sollten.