Vietnams Flagge Vietnam

Wirtschaftsprobleme nach Kriegen

Die vielen Kriege in Vietnam zerstörten das Land stark. Sowohl der Indochina-Krieg gegen Frankreich wie auch der Vietnamkrieg brachten Zerstörung und Verwüstung mit sich. Das Land lag in Trümmern. Dazu kam ein Handelsboykott der USA und weiterer Staaten. So ging es der Wirtschaft des Landes nach dem Krieg, das heißt nach 1975, sehr schlecht.

Die Kommunistische Partei Vietnams, die die Führung im Land innehatte, wusste sich am Ende nicht weiter zu helfen, als endlich Reformen einzuführen. So ließ man ab 1986 auch eine private Wirtschaft zu, vorher wurde die Wirtschaft staatlich durch eine Planwirtschaft gelenkt. Die neuen marktwirtschaftlichen Reformen nannte man Doi-Moi-Politik. Seit Anfang der 1990er Jahre vollzieht sich in Vietnam ein Umbruch.

Schlechte Arbeitsbedingungen und Niedriglöhne

Vietnam stellt heute wichtige Industriegüter her und liefert Mobiltelefone und Computer in die ganze Welt, aber auch Bekleidung. Viele bekannte deutsche Firmen lassen übrigens in Vietnam ihre Waren anfertigen, vor allem Textilfirmen.

Die Löhne sind mittlerweile in Vietnam günstiger als in anderen asiatischen Ländern, so gehen die Firmen nach Vietnam, auch chinesische Firmen übrigens, sie können in Vietnam günstiger produzieren. Viele Menschen in Vietnam sind jung und suchen Arbeit. Doch oft ist diese Arbeit eben nicht qualifiziert, sondern Arbeit in den Fabriken. So freuen sich die Firmen über die günstigen Arbeitnehmer, die allerdings in Vietnam oft unter ähnlich schlechten Bedingungen wie in Bangladesch arbeiten müssen.

Reich an Reis

Doch 50 von 100 Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. So ist Vietnam der zweitgrößte Reisexporteur der Welt. In Nordvietnam kann ein- bis zweimal im Jahr Reis geerntet werden. Das feuchtwarme Klima im Süden eignet sich noch mehr für den Reisanbau und hier kann im Gegensatz zum Norden sogar dreimal geerntet werden.

Aber auch weitere Produkte, wie Pfeffer, Kaffee, Tee, Kautschuk und Baumwolle, sind wichtige landwirtschaftliche Anbauprodukte. Vietnam exportiert zwar große Mengen, bekommt aber nicht so viel Geld dafür. Vieles wird noch mit der Hand bearbeitet und es kommen wenige Maschinen zum Einsatz. Die Regierung versucht das ändern.

Und außerdem?

Die Fischerei ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig in Vietnam. Der Fisch wird auch in andere Länder ausgeführt, und zwar vor allem der Pangasius. Er schwimmt in den Flüssen Vietnams, wird aber auch in Aquakulturen gezüchtet.

Vietnam verfügt auch über Bodenschätze, die für ein Land sehr wichtig sind. Dazu zählen Stein- und Braunkohle, verschiedene Erze, aber auch Erdöl und Erdgas.

letzte Aktualisierung am 19.05.2020