Boliviens Flagge Bolivien

Die Geschichte Boliviens bis zur Unabhängigkeit

Die ersten Bewohner

Über Nord- und Zentralamerika kamen zwischen 20.000 und 10.000 v. Chr. die ersten Jäger und Sammler in das Gebiet des heutigen Bolivien. Das Hochgebirge besiedelten sie zunächst aber nicht. Langsam wurden die Menschen dann sesshaft. Es bildeten sich mit der Zeit verschiedene Kulturen heraus. Zu ihnen gehörten die Wankarani, Chiripa und Uru.

Tiahuanaco

Eine der größten Kulturen war die von Tiahuanaco. Sie entstand um 1500 v. Chr. südlich vom Titicacasee. Die einstige Stadt ist noch weitgehend unerforscht. Am bekanntesten ist das Sonnentor. Die Stätte gehört zum Weltkulturerbe. Um 1200 n. Chr. wurde die Stadt verlassen. Später lebten hier die Aymara. Die meisten Aymara-Stämme wurden ab 1450 von den (Quechua sprechenden) Inka unterworfen.

Inka in Bolivien

Die Inka gründeten um 1200 die Stadt Cusco (im heutigen Peru). Von hier aus errichteten sie ein riesiges Reich, das auch einen großen Teil Boliviens umfasste. Bis 1527 gehörte ein Großteil der Westküste Südamerikas zum Inkareich.

Pizarro erobert das Inkareich

1532 eroberte der spanische Konquistador Francisco Pizarro mit seinen Männern das Inkareich. Das war durch einen Krieg um die Nachfolge des Inkaherrschers schon geschwächt, außerdem waren viele Indios an den Pocken und Masern gestorben. Die Spanier hatten diese Krankheiten aus Europa mitgebracht und sie hatten sich rasch über Mittelamerika nach Südamerika verbreitet. 1533 wurde Bolivien zur spanischen Kolonie.

Ober-Peru als Teil des Vizekönigreichs Peru (1542-1776)

Bolivien wurde also zur spanischen Kolonie. Allerdings hieß es damals noch nicht so. Es wurde Ober-Peru (Alto Peru) genannt. 1542 gründeten die Spanier das Vizekönigreich Peru, das zunächst fast ganz Südamerika umfasste. Auch Bolivien gehörte dazu.

Potosí – die Silbermine

Schnell erkannten die Spanier, welche reichen Silbervorkommen Bolivien besaß. Schon 1545 begann die Ausbeutung der Silberminen von Potosí. Indios wurden zur Arbeit in den Minen gezwungen und fanden zu tausenden den Tod. Da die meisten nicht aus dem Hochgebirge stammten, machte ihnen die dünne Luft hier sehr zu schaffen, denn Potosí liegt auf 4000 Metern Höhe.

Teil des Vizekönigreichs Río de la Plata

1717 wurde der Norden als Vizekönigreich Neugranada abgespalten (heute Kolumbien, Panama, Ecuador und Venezuela), um die große Kolonie besser verwalten zu können. 1776 trennte man auch den Süden ab. Bolivien gehörte nun nicht mehr zu Peru, sondern mit Paraguay, Uruguay und Argentinien zum Vizekönigriech Río de la Plata. Um 1800 waren die Silbervorräte in Potosí langsam erschöpft. Nun nahm Zinn die Rolle des wichtigsten Bodenschatzes ein und blieb es bis etwa 1950.

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letzte Aktualisierung am 24.07.2023