Nicaraguas Flagge Nicaragua

Was isst man in Nicaragua?

Spanische, karibische und indigene Einflüsse machen die heutige Küche Nicaraguas aus. Mais und Bohnen gehören wie zu vor-kolumbianischer Zeit (also vor dem 15. Jahrhundert) zu den Hauptnahrungsmitteln. Gerne isst man in Nicaragua auch Maniok und Kochbananen.

An der Pazifikküste gibt es zudem viel Obst, an der Karibikküste kocht man viel mit Fisch und anderen Meerestieren sowie mit Kokosnüssen und ihren Produkten wie Kokosmilch und Kokosraspeln.

Gallo pinto in Nicaragua

Als Nationalgericht gilt Gallo pinto. Das bedeutet übersetzt "gefleckter Hahn". Es besteht aus roten Bohnen und Reis, die vermischt werden – so sieht das Ganze dann "gefleckt" aus. Hühnerfleisch ist nicht darin enthalten! Und gegessen wird der gefleckte Hahn vor allem zum Frühstück!

Der schon am Vortag gekochte Reis und die ebenfalls fertigen Bohnen werden in einer Pfanne angebraten und mit einer Soße namens Salsa Inglesa (bei uns als Worcestershiresauce bekannt) gewürzt. Dazu gibt es Maistortillas, Rührei oder reife, gebratene Kochbananen. Ein Rezept für Gallo pinto findest du im Mitmachtipp von Costa Rica, wo man das Gericht auch gerne isst.

An der Karibikküste wird der Reis mit Kokosmilch gekocht. Reis wird auch sonst viel verwendet, zum Beispiel im Reis auf Valenzianische Art (Arroz a la valenciana). Das ist Reis mit Huhn, Chorizo-Wurst, Tomaten und Zwiebeln.

Nacatamales

Besonders beliebt in Nicaragua sind die Nacatamales. Gerne isst man sie sonntags und zu besonderen Festen wie auch an Weihnachten. Und was sind Nacatamales? Man braucht dafür Maisteig (Masa) und ein Bananenblatt. In die Mitte des Blattes (das ziemlich groß ist) gibt man Maisteig und weitere Füllung wie Reis, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln, Paprika und Fleisch.

Dann formt man das Ganze wie ein Kissen und bindet es zu. Diese Kissen dämpft man dann mehrere Stunden über einem Wasserbad, bis alles gar ist. Der Unterschied zu den Tamales in Mexiko ist, dass die Nacatamales viel größer sind.

Vigorón und Vaho

Ein anderes typisches Landesgericht ist Vigorón. Es besteht aus Curtido (einem Salat aus Kohl und Möhren), gekochtem Maniok und Chicharrónes (Schweinefleisch, zum Beispiel gebratene Schweineschwarte). An Straßenständen wird das Ganze meist auf einem Bananenblatt serviert.

Ähnlich ist Vaho: Fleisch, Kochbananen und Maniok werden hier aber im Bananenblatt dampfgegart, obendrauf gibt es Curtido.

Getränke in Nicaragua: Pinolillo

Ein typisches Getränk in Nicaragua ist das Pinolillo. Man macht es aus Maismehl (aus geröstetem Mais) und etwas Kakao mit Wasser oder Milch. Dazu kommt Zimt. Meist wird es gesüßt getrunken. Es ist rau und körnig.

Getrunken wird Pinolillo traditionell aus der Fruchtschale des Morro-Baumes (oder Jicaro-Frucht genannt, siehe dazu auch El Salvador). Dieses Gefäß nennt man Jícara oder Cumbo. Ohne den Zusatz von Kakao heißt das Pulver Pinol und wird für bestimmte Gerichte als Gewürz verwendet. Die Nicaraguaner nennen sich übrigens gerne selbst Pinoleros nach ihrem Lieblingsgetränk.

... und Chicha

Ein anderes verbreitetes Getränk ist Chicha. Es wird in Nicaragua aus Mais hergestellt und eiskalt serviert. Oft wird es mit Bananen- oder Vanillegeschmack verkauft.

Der Mais wird über Nacht eingeweicht, dann püriert und in Wasser gekocht. Rote Lebensmittelfarbe verleiht der Chicha ihre Farbe. Abgekühlt gibt man Zucker und mehr Wasser dazu.

Obst und Gemüse in Nicaragua

Neben auch bei uns bekannten Früchten wie Mangos, Papayas und Bananen isst man in Nicaragua auch gerne Jocotes, die auf Deutsch Rote Mombinpflaumen heißen. Beliebt sind außerdem die Früchte vom Gurkenbaum (Mimbro) und Tamarinden.

Nachtisch in Nicaragua

Süßes zum Nachtisch mag man auch in Nicaragua. Da gibt es dann Dulce de Leche ("Süßes aus Milch") oder den Kuchen Pastel de Tres Leches ("Dreimal Milch"). Ein Rezept für diesen Kuchen findest du unter dem Mitmachtipp.

letzte Aktualisierung am 20.09.2023