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Wohnen in Russland

Viele russische Familien, die in einer Stadt leben, wohnen in einem Hochhaus oder einem Häuserblock. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten viele Menschen in Gemeinschaftswohnungen leben müssen, in denen jede Familie nur ein Zimmer hatte. Als dann ab den 1960er Jahren neue Häuser gebaut wurden, waren alle froh, die dort einziehen durften.
 

Chruschtschowka

Typisch waren die Chruschtschowka-Häuser (oder Chruschtschowkas): Fünfstöckige Plattenbauten ohne Dachboden mit Wohnungen, die alle nach dem gleichen Muster aufgebaut wurden. Es gibt eine Küche, zwei Zimmer (Wohn- und Schlafzimmer) und ein Bad. Die Deckenhöhe beträgt nur 2,50 Meter. Aufzüge gibt es in den Häusern nicht.

Die Häuser liegen meist weit außerhalb des Stadtzentrums und ein Haus reiht sich ans andere. Benannt sind sie nach dem damaligen Regierungschef der Sowjetunion. Weil sie massenhaft und billig gebaut wurden, ist der Wohnkomfort nicht besonders hoch. Obwohl sie nur als Übergangsbauten gedacht waren, leben noch immer zehn Prozent der Bevölkerung in solchen Plattenbauten.
 

Es zieht!

Nicht nur die Cruschtschowkas sind zudem schlecht gedämmt, sondern die russischen Häuser allgemein. Das ist in einem Land, in dem es oft kalt ist, natürlich nicht so gut. Auch durch die Fenster zieht es.

Heizkörper gibt es in den Wohnungen häufig gar nicht: Stattdessen verlaufen Rohre in den Wänden, durch die heißes Wasser fließt und so die Wohnung heizt. Man kann die Temperatur also nicht selbst regeln. Sie wird vom Heizwerk für alle Wohnungen gesteuert. Die Wärme wird dann aber nicht gleichmäßig verteilt, sodass man in manchen Wohnungen friert und zusätzlich mit dem Backofen heizt und in anderen den ganzen Tag die Fenster offenhält.
 

Gemeinschaftswohnungen in Russland

Die erwähnten Gemeinschaftswohnungen gibt es übrigens noch immer, auch wenn ihre Anzahl stark abgenommen hat. In St. Petersburg sollen noch 660.000 Menschen in Gemeinschaftswohnungen (auch Kommunalka genannt) leben. Mehrere Familien teilen sich Küche, Bad und Toilette.
 

Holzhäuser auf dem Land: russisches Bauernhaus

In den Dörfern lebt man hingegen in kleinen, einzeln stehenden Häusern. Traditionell werden sie aus Holzbalken gebaut. Sie werden häufig blau oder grün angestrichen und erhalten geschnitzte, weiß lackierte Fensterrahmen. Sie heißen Isba. Es gibt nur einen großen Raum. Darin steht ein großer Ofen, der nicht nur zum Heizen, sondern auch als Schlafmöbel dient.
 

Raus zur Datscha in Russland

Stadtbewohner verbringen die Wochenenden gerne auf ihrer Datscha. Das ist ein Ferienhaus mit einem Garten, in dem man dann auch Obst und Gemüse anbaut. Die russische Datscha liegt meist 20 bis 40 Kilometer von der Wohnung entfernt.

letzte Aktualisierung am 28.02.2024