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Schule in Russland

Russische Kinder werden mit sieben Jahren eingeschult. Sie besuchen die Grundschule drei Jahre lang. Sie überspringen dann die 4. Klasse und kommen direkt in die 5. Klasse! Kinder können aber auch schon mit sechs Jahren eingeschult werden. Das geschieht bei 35 Prozent der Kinder. Sie müssen dann aber vier Jahre in der Grundstufe bleiben. In der 5. Klasse sind also alle Gleichaltrigen wieder zusammen.

In der 5. Klasse beginnt die fünfjährige Hauptstufe. Sie endet also mit der 9. Klasse und in einem Alter von 15 Jahren. Nun kann man eine Berufsausbildung beginnen oder die Schüler besuchen für weitere zwei Jahre die Oberstufe. Wer sie abschließt, kann an einer Universität studieren. Allerdings muss dafür noch eine nicht ganz leichte Aufnahmeprüfung ablegt werden. Je nach dem Abschlusszeugnis wird man nur in einem oder zwei Fächern geprüft oder in mehreren.

Das Schuljahr in Russland beginnt immer am 1. September und endet Ende Mai. Die Sommerferien dauern drei Monate, von Juni bis August. Zur Einschulung erhalten die Kinder keine Schultüte, sondern sie bringen ihrer Lehrerin Blumen mit. Der Schultag beginnt um neun Uhr und endet um 14 Uhr. Ganztagsschulen sind nicht üblich. Für jüngere Schüler der Grundstufe wird aber eine Betreuung angeboten. Die Kinder erhalten viele Hausaufgaben, die sie am Nachmittag erledigen müssen.

Russische Schulen tragen als Bezeichnung eine Nummer. Man sagt dann zum Beispiel "Ich gehe in die Schule Nummer 32." Die Kinder gehen zu Fuß zur Schule oder fahren mit dem Bus oder der U-Bahn. Mit dem Fahrrad fährt man nicht, es gibt auch gar keine Fahrradwege. Kinder aus einsam gelegenen Dörfern haben manchmal einen langen Schulweg, den sie im Winter auf Skiern zurücklegen.

In der 1. Klasse lernen die Kinder natürlich Lesen, Schreiben und Rechnen. Zum Lesenlernen wird eine Fibel benutzt, sie heißt Bukwar. Ab der 5. Klasse wird die erste Fremdsprache unterrichtet, und zwar in kleineren Gruppen. Die Klasse wird dafür aufgeteilt. Meistens ist das Englisch, manchmal aber auch Deutsch oder Französisch. Latein hingegen kann man nicht lernen. Mathe wird ab der 5. Klasse in zwei Fächer aufgeteilt: Algebra und Geometrie. Und in der 10. Klasse gibt es als neues Fach Sternkunde. Die schlechteste Note ist die 2, die beste die 5. Eine 1 darf nicht vergeben werden.

Es wird viel vom Lehrer kontrolliert und abgefragt. Schulhefte werden jede Woche eingesammelt. Jedes Kind hat ein Schultagebuch, in dem nicht nur die Hausaufgaben, sondern auch die Noten aufgeschrieben werden. Die Eltern müssen unterschreiben, dass sie es gelesen haben. Die Lehrer werden mit Vor- und Vatersnamen angesprochen, so wie es in Russland üblich ist, also nicht mit Herr X oder Frau Y.

Nachmittags besuchen viele Kinder noch eine Musik- oder Kunstschule oder einen Sportklub. Das ist noch mehr verbreitet als bei uns. Es wird als weiterer Teil einer guten Ausbildung angesehen und nicht nur als Hobby. Der Unterricht ist günstiger als bei uns.

letzte Aktualisierung am 28.02.2024