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Wie ist das Wetter in den Niederlanden?

In dem europäischen Teil der Niederlande herrscht ein gemäßigtes Klima. Meistens weht ein Wind in Richtung Südwesten und sorgt für recht kühle Sommer und milde Winter. Von Juni bis August liegen die Höchsttemperaturen zwischen 18 und 22 Grad. Im Januar wird es am kältesten. Die Regentage verteilen sich ziemlich regelmäßig, allerdings fällt im Winter mehr Regen. Das sind natürlich alles Durchschnittswerte.

Auf den karibischen Inseln der Niederlande ist es natürlich um einiges wärmer und es herrscht tropisches Klima.

Folgen des Klimawandels in den Niederlanden

KNMI‑Szenarien

Die KNMI‑Szenarien sind Zukunftsvorhersagen zum Klima in den Niederlanden, die vom Königlich Niederländischen Meteorologischen Institut (KNMI) entwickelt werden. Sie zeigen, wie sich Temperatur, Niederschlag, Wind und der Meeresspiegel in den nächsten Jahrzehnten verändern könnten – je nachdem, wie stark die Treibhausgasemissionen weltweit ausfallen. Die neuesten Szenarien stammen aus dem Jahr 2023. Sie dienen als Grundlage für Klimapolitik und Planung, zum Beispiel im Delta-Programm.

Folgen Klimawandel Niederlande: Steigender Meeresspiegel

Die Niederlande liegen größtenteils unter dem Meeresspiegel – das macht sie besonders gefährdet durch den Klimawandel. Bereits früher gab es verheerende Sturmfluten, die Menschen, Tiere und Gebäude bedrohten. Jetzt wird der Meeresspiegel durch die weltweite Erwärmung deutlich steigen: nach aktuellen Schätzungen könnte er bis zum Jahr 2100 um 30 Centimeter bis etwa 1 Meter, im ungünstigsten Fall sogar bis zu 1,2 Meter (KNMI‑Szenarien) oder mehr steigen. Einige Studien gehen von maximal bis zu 3 Meter, wenn der Treibhausgasausstoß stark bleibt 

Hauptursachen sind das abschmelzende Eis in der Arktis und Antarktis sowie die thermische Ausdehnung der Ozeane .In den Niederlanden leben über die Hälfte der Menschen unterhalb des aktuellen Meeresspiegels – steigt er weiter, könnten viele ihr Zuhause verlieren.

Delta-Programm

Das Delta-Programm ist ein langfristiger Plan der niederländischen Regierung, um das Land vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Es kümmert sich vor allem um drei Dinge: Hochwasserschutz, sichere Trinkwasserversorgung und die Anpassung an den Klimawandel in Städten und auf dem Land, zum Beispiel durch wassersensible Stadtplanung. Es ist eines der größten und modernsten Klimaanpassungsprogramme weltweit.

Maßnahmen der Niederlande gegen den Klimawandel

Hochwasserschutz und das Delta‑Programm

Nach der verheerenden Flut von 1953 errichtete das Land die berühmten Delta­Works: Dämme, Sturmflutwehre und Schleusen, etwa die Maeslantkering oder das Oosterschelde-Wehr. Heute beschäftigt sich das Delta‑Programm mit drei Hauptthemen: Flutschutz, Frischwasserversorgung und einer Raumplanung, die sich dem veränderten Klima anpasst. 

Es arbeitet nach dem Modell des Adaptive Delta Management, bei dem zukünftige Entwicklungen durch flexible Anpassungen abgesichert werden können. Das Programm plant bis 2050 jährlich rund 50 Kilometer Dammverstärkungen, um insgesamt 1 500 km Deiche nötig auf aktuellen Standard zu bringen – mit Investitionen von rund 1,2 Milliarden Euro nur im Zeitraum 2022–2027..

Neue Technik und Naturlösungen

Eine besondere Testanlage ist die IJkdijk: Dämmlabore mit Sensoren, die Dämme überwachen und frühzeitig warnen, wenn Gefahren drohen.

Seit Anfang 2025 setzt die Niederlande das OWASIS-System ein, mit Satellitendaten zur Überwachung von Bodenwasserspeichern – hilfreich bei Überschwemmungen und Wasserknappheit.

Gleichzeitig wird der Ansatz „Meebewegen mit dem Wasser“ (engl. living with water) verfolgt: Städte und Landschaften sollen so gestaltet werden, dass sie überflutbar oder wasserresistent sind, etwa durch neue Bauweisen, Poldernutzung oder kontrollierte Rückzugsräume

Energie und Wasserstoffstrategie

Die Niederlande investieren zudem in erneuerbare Energien: Offshore‑Windparks wurden stark ausgebaut. In Rotterdam soll die größte Wasserstoffproduktionsanlage Europas entstehen. Außerdem wird ein altes Gasleitungsnetz in ein Wasserstoffnetzwerk umgewandelt – ein neuer Schritt zur Klimaneutralität.

BereichEntwicklung / Maßnahmen
Meeresspiegelanstieg bis 210030 cm bis ca. 1 m, worst‑case bis 3 m (aktualisiert 2025)
Delta‑ProgrammStärkung von 1500 km Deichen bis 2050, 1,2 Mrd € bis 2027
Adaptive StrategienAdaptive Delta Management & „living with water“

Kinder fragen, wir antworten zum Klimawandel in den Niederlanden

1. Warum steigt der Meeresspiegel überhaupt?
Durch das Abschmelzen von Gletschern und Polkappen sowie durch die Wärmeausdehnung der Meere, weil sie sich erwärmen.

2. Wie schützen sich die Niederlande heute vor dem Wasser?
Mit riesigen Deichen, Sturmflutwehren (Delta‑Works), einem schlauen Überwachungssystem namens IJkdijk und modernster Planung durch das Delta‑Programm.

3. Was bedeutet „living with water“?
Dass Städte und Dörfer so gebaut werden, dass sie bei Hochwasser nicht überschwemmt werden oder sich das Wasser gezielt verteilen kann – statt nur hohe Mauern zu bauen.

4. Wie viel Geld geben die Niederlande für den Schutz aus?
Über eine Milliarde Euro bis 2027, und jährlich werden über 50 Kilometer Deiche gestärkt. 

5. Was ist Adaptive Delta Management?
Das ist ein flexibler Plan, mit dem sich das Land immer wieder an neue Bedingungen anpasst – etwa wenn der Meeresspiegel stärker steigt als gedacht. So werden die Maßnahmen auch immer wieder angepasst an die jeweilige Situation. 

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letzte Aktualisierung am 06.08.2025