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Geschichte von Mecklenburg-Vorpommern 3 - Neuzeit bis 1945

Wie ging es in Mecklenburg weiter?

1523 vereinigten sich die Landstände, das heißt Prälaten (kirchliche Würdenträger), Ritter und Städte. So konnten sie ihre Macht gegenüber dem Herzog immer weiter ausbauen. Die Reformation setzte sich ohne großen Widerstand durch.

1621 kam es zur Zweiten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung. Das Land wurde in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow geteilt. Im Dreißigjährigen Krieg unterstützten die beiden mecklenburgischen Herzöge heimlich Dänemark, weshalb der römisch-deutsche Kaiser Ferdinand II. sie absetzte und dafür 1628 seinen Feldherrn Wallenstein als Herzog einsetzte.

Mit Hilfe des schwedischen Königs wurden die mecklenburgischen Herzöge aber schon 1630 wieder eingesetzt. Wismar und Warnemünde mussten sie jedoch an Schweden abtreten. Mit dem Kaiser söhnten sie sich 1635 aus. 1648 kam Wismar im Westfälischen Frieden endgültig zu Schweden (bis 1803).

Das Land blieb nach dem Krieg verwüstet zurück. Von 300.000 Einwohnern lebten nur noch 50.000 Menschen. In den Kämpfen und bei Plünderungen, aber auch durch Hunger und die Pest waren sie gestorben. Auch viele Städte waren zerstört. Die wenigen verbliebenen Bauern verloren viele Rechte und wurden abhängig von Gutsherren.

1701 fand mit dem Hamburger Vergleich die Dritte Mecklenburgische Hauptlandesteilung statt, nachdem die Güstrower Linie ausgestorben war. Ein Teil von Mecklenburg-Güstrow fiel an Mecklenburg-Schwerin, das sich dadurch erheblich vergrößerte. Neu gebildet wurde im Osten des Landes Mecklenburg-Strelitz.

1755 unterzeichneten die beiden Herzöge den Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich (LGGEV). Sie legte als landesständische Verfassung geltendes Recht fest und beendete die jahrhundertelangen Machtkämpfe zwischen Herzog und Landständen zugunsten letzterer. Zugleich festigte sich die Rückständigkeit Mecklenburgs, indem z.B. die Bauern in Leibeigenschaft blieben und die Großgrundbesitzer besonders große Macht besaßen.

Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 traten die mecklenburgischen Herzogtümer dem Rheinbund bei. Anders als viele andere Gebiete wurde Mecklenburg 1866 nicht in Preußen eingegliedert. Ab 1867 gehörte es zum Norddeutschen Bund, mit der Reichsgründung 1871 wurde es Teil des  Deutschen Reichs. Innerhalb dessen war Mecklenburg das einzige Territorium ohne moderne Verfassung.

1918 wurden beide Herzogtümer mit der Novemberrevolution zu Freistaaten. 1934 wurden beide unter dem Druck der Nationalsozialisten wieder zum Land Mecklenburg vereinigt, denn M.-Strelitz war als winziger Territorialstaat finanziell nicht lebensfähig.

Wie ging es in Pommern weiter?

1532 wurde Pommern in die Herzogtümer Pommern-Wolgast (Vorpommern) und Pommern-Stettin (Hinterpommern) geteilt. Diesmal fand die Teilung in eine Ost- und eine Westhälfte statt.

Die Reformation setzte sich ohne großen Widerstand durch. Johannes Bugenhagen, einer der bekanntesten Reformatoren, kam aus Pommern und wurde gerne Doctor Pomeranus genannt.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde auch Pommern verwüstet, obwohl es neutral blieb. Es wurde von Schweden besetzt. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 fiel Vorpommern an Schweden (während Hinterpommern an Brandenburg-Preußen fiel) und wurde so zu Schwedisch-Pommern.

Ähnlich wie in Mecklenburg setzten sich in Vorpommern die Landstände durch und sicherten sich ihre Macht. Die Bauern mussten ihre Hofstellen abgeben und verarmten als Leibeigene. In Hinterpommern hingegen sicherte Preußen aus militärischen Gründen die Bauernstellen, um genügen Soldaten einziehen zu können.

1720 kam der Teil südlich der Peene (genannt Altvorpommern) zu Preußen. Schwedisch-Pommern (oder Neuvorpommern) behielt nur noch ein Gebiet, das etwa dem früheren Fürstentum Rügen entsprach. 1815 fiel auch das Gebiet schließlich an Preußen. Es gab nun also eine preußische Provinz Pommern, die Vor- und Hinterpommern umfasste. Hauptstadt der Provinz war Stettin.

Wie es 1945 und danach in Mecklenburg und in Vorpommern weiter ging, erfährst du auf der nächsten Seite!

Zusammenfassung und Überblick: Geschichte & Politik - Mecklenburg-Vorpommern

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letzte Aktualisierung am 11.01.2024