Belarus
Geschichte von Belarus
Erste Siedler und Ankunft der Ostslawen
Die Menschen, die in der Steinzeit auf dem Gebiet des heutigen Belarus (früher auch: Weißrussland) lebten, wurden wie überall in Europa im 6. Jahrtausend v. Chr. sesshaft. Es entwickelten sich verschiedene Kulturen, die vor allem der Bandkeramik angehörten, aber auch der Dnepr-Don-Kultur.
Baltische Stämme kamen im 3. Jahrhundert in die Region. Ab dem 6. Jahrhundert siedelten Slawen an den Ufern der großen Flüsse wie Dnepr und Prypjat. Die hier lebenden Balten gingen in ihnen auf. Zu den ostslawischen Stämmen gehörten Dregowitschen, Radimitschen und Poltschanen. Die heutigen Weißrussen sind wie die Russen und Ukrainer Nachkommen der Ostslawen.
Teil der Kiewer Rus
Im 9. Jahrhundert kamen Wikinger durch das Gebiet und gründeten die Kiewer Rus. Kiew wurde ihre Hauptstadt, sie selbst wurden Rus genannt. Sie nahmen schnell die Sprache und Kultur der hier lebenden Slawen an.
Das Reich zerfiel in viele kleine Fürstentümer. Auf dem Gebiet des heutigen Weißrussland lagen die Fürstentümer Polozk und Turow, die sich im 10. Jahrhundert bildeten. Im 13. Jahrhundert zerstörten einfallende Mongolen die Kiewer Rus.
Großfürstentum Litauen
Um 1300 entstand das Großfürstentum Litauen, das sich weit nach Osten ausbreitete und schließlich das heutige Gebiet Weißrusslands umfasste. Man bezeichnet die Zeit der Zugehörigkeit zu Litauen auch als Goldenes Zeitalter. Die Städte und die Kultur erlebten nämlich im 14. und 15. Jahrhundert eine Blütezeit.
1569 taten sich das Großfürstentum Litauen und das Königreich Polen in der Union von Lublin zusammen. Polen-Litauen entstand. Litauen suchte nämlich Unterstützung gegen Russland. Als Folge näherte sich insbesondere der weißrussische Adel dem polnischen Adel an und übernahm deren Religion, den Katholizismus. Zwischen Adel und Volk entstand so ein religiöser und auch kultureller Gegensatz. Polen gewann auch politisch die Oberhand.
Mit der ersten und zweiten Teilung Polens kam Weißrussland 1793 dann jedoch unter russische Herrschaft.
Russische Herrschaft
Katharina die Große vereinnahmte mit den Teilungen Polens das Gebiet Weißrusslands, das nun also unter russischer Herrschaft stand. Es wurde von Sankt Petersburg aus regiert. Der Gebrauch der weißrussischen Sprache wurde zeitweise verboten.
Die katholische Kirche wurde unterdrückt, die Einwohner zur russisch-orthodoxen Religion gedrängt. 1863 kam es zu einem weißrussischen Aufstand unter dem Anführer Kastus Kalinowski, doch dieser wurde blutig niedergeschlagen.
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