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Klimawandel in Albanien?

Umweltschutz in Albanien

Der Umweltschutz wird in Albanien insbesondere von jungen Menschen eingefordert. Sie wollen die Bevölkerung darauf aufmerksam machen, dass der Klimawandel ihre Lebensgrundlage bedroht. Gleichzeitig steht diese Bewegung dafür, dass (wirtschaftliche) Veränderung auch nachhaltig geht. Jahrelang strebte das arme Land auf dem Balkan einzig den wirtschaftlichen Aufschwung ihres Landes an und ließ dabei den Klimawandel außer acht.

Klimawandel in Albanien: Was bedeutet das?

Auch Albanien leidet bereits unter den Folgen des Klimawandels. Das Land wird immer wärmer, besonders im Sommer steigen die Temperaturen deutlich – laut Studien um bis zu 2,5 Grad Celsius über dem langjährigen Durchschnitt. Gleichzeitig sinkt die Anzahl der Regentage: Im Jahr 2020 verringerte sich der Niederschlag um rund 16 % gegenüber früheren Jahrzehnten. 

Diese Veränderungen machen sich besonders in bergigen Regionen bemerkbar, wo Eisschmelze und Starkregen auftreten – oft gefolgt von Überschwemmungen, wenn trockener Boden das Wasser nicht speichern kann. 

Folgen für Menschen, Landwirtschaft und Wasser

  • Landwirtschaft gerät in Gefahr: Ernteverlust, Erosion und Schädlingsbefall nehmen zu. Besonders betroffen sind Exportpflanzen wie Weinbau und Heilpflanzen.
  • Wasserkraft und Energie: Albanien erzeugt viel Strom durch Wasserkraft – bei anhaltender Dürre sinkt der Wasserspiegel und die Energieversorgung ist gefährdet.
  • Dürre und Hitze: Im Sommer 2025 wurden im Westen Albaniens Temperaturen von bis zu 40 °C gemessen. Wegen fehlenden Regens herrschte eine schwere Dürre – viele Flüsse waren fast trocken. 

Auswirkungen auf den Tourismus

Die albanische Adria-Küste ist stark vom Klimawandel betroffen: Meeresspiegelanstieg, Erosion von Stränden und Dünen sowie Ausbau von Hotels und von Straßen für den Tourismus bedrohen die Natur entlang der Küste. 

Der Tourismussektor ist jedoch essenziell für Albanien: bereits 10 Millionen Besucher im Jahr 2023 trugen stark zur Wirtschaft bei. Durch Extremwetter und Veränderung der Natur könnten sich diese Einnahmen verringern. 

 

Was tut Albanien gegen den Klimawandel?

Albanien reagiert auf den Klima mit verschiedenen Maßnahmen. Eine davon ist ein Hochwasserwarnsystem, das Menschen und Tiere rechtzeitig warnen und so vor dem Ertrinken retten soll. Zudem soll in Zusammenarbeit mit anderen Ländern Europas eine Verkehrswende herbeigeführt, in Städten klimafreundlicher gebaut und die Energiewirtschaft zunehmend auf erneuerbare Energien ausgeweitet werden. Doch bislang wird nur ein kleiner Teil des staatlichen Budgets, also der finanziellen Mittel des Landes für den Schutz vor dem Klimawandel ausgegeben. Expert*innen schätzen, dass etwa 30 Mal so viel benötigt würde, um ernsthafte Maßnahmen ergreifen zu können. Doch diese Geldsumme fehlt dem armen Land an allen Ecken und Enden.

Was tut Albanien für den Umweltschutz?

  • Im Jahr 2022 wurde der Fluss Vjosa zum Nationalpark erklärt – damit ist er einer der letzten wilden Flüsse Europas, der nicht durch Staudämme verbaut ist.
  • Albanien arbeitet an Küsten- und Flussschutzprojekten, etwa am Buna-Fluss und im Vjosa-Delta, um die Artenvielfalt zu erhalten.
  • Der Staat fördert klimafreundliche Energiequellen wie Solarstrom und modernisiert Staudämme zur effizienteren Wasserkraftnutzung.
  • Junge Menschen organisieren regelmäßig Müllsammelaktionen, Schulprojekte und Umwelt-Demos, z. B. zum Erhalt von Naturparks in Valbona oder am Shkodrasee.

Folgen des Klimawandels für Albanien im Video

In diesem Video der Deutschen Welle siehst die Folgen des Klimawandels, der auch vor Albanien nicht Halt macht. Der Wandel bedroht auch den Tourismus, einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für das Land.

Kinder fragen, wir antworten

Was ist der Klimawandel?
Der Klimawandel meint, dass sich das Klima auf der Erde verändert – es wird heißer, es regnet anders, und das Wetter wird extremer.

Spürt man den Klimawandel auch in Albanien?
Ja, vor allem im Sommer wird es heißer, es gibt mehr Überschwemmungen und manchmal zu wenig Wasser – das betrifft Menschen, Tiere und Pflanzen.

Warum ist das schlecht für den Tourismus?
Wenn Strände verschwinden oder das Wetter zu extrem ist, kommen weniger Urlauber – das ist schlecht für viele Menschen, die im Tourismus arbeiten.

Was macht Albanien dagegen?
Das Land schützt Flüsse, spart Wasser, nutzt Sonnenenergie und ermutigt die Menschen, besser mit der Natur umzugehen.

Was können Kinder in Albanien tun?
Viele Kinder sammeln Müll, informieren andere über den Klimaschutz oder machen bei Aktionen mit, um ihre Umwelt zu schützen.

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letzte Aktualisierung am 25.07.2025