Myanmars Flagge Myanmar

Feiern in Myanmar

Wer Myanmar besucht und plötzlich inmitten einer fröhlichen Wasserparty steht und dort mit Wasserpistolen bespritzt wird, der befindet sich wahrscheinlich inmitten des wichtigsten Festes in Myanmar. Dabei handelt es sich um das Neujahrsfest, auch - ziemlich treffend - Wasserfest genannt.

Es findet an drei Tagen im April statt. Der April ist einer der heißesten Monate, so dass so eine kleine Abkühlung vielleicht gar nicht so schlecht ist. Es finden viele Umzüge statt, die Leute freuen sich und tanzen auch ganz viel.

Essen in Myanmar

Die Küche des Landes wird von der Küche der Nachbarländer wie China, Indien, Bangladesch oder auch Thailand stark beeinflusst. So entsteht oft eine Mischung aus indischen Gerichten, die meist sehr stark gewürzt sind, und chinesischen, die nicht stark gewürzt sein müssen. In Restaurants ist es nicht ganz einfach, dann DIE für Myanmar typischen Gerichte zu finden.

Die Burmesen frühstücken gerne mit Tee oder Kaffee und essen dazu eine Suppe mit Nudeln oder Reis. Dazu gibt es eine würzige Soße, oft ist das eine Fischsoße.

Tradition und Moderne

Myanmar war lange Zeit abgeschottet vom Rest der Welt. Erst seit 2011, als die herrschende Militärdiktatur Reformen einführte, änderte sich dies. So haben sich auf der einen Seite alte Traditionen erhalten, wenn auch die Moderne sich gleichzeitig ihren Weg bricht. So finden wir in den großen Städten des Landes mittlerweile moderne Autos, sogar Luxusautos. Viele Unternehmen haben sich niedergelassen und verdienen eine Menge Geld, so dass sich ein Teil der Bevölkerung auch einen gewissen Luxus leisten kann.

Trotz der Moderne bleiben viele Menschen sehr arm

Viele Einwohner Myanmars haben mittlerweile Mobiltelefone. Kinder spielen mit Tablets oder Pads. Auch das gehört zum Bild des modernen Myanmar. Viele Menschen finden aber keine bezahlbare Wohnung mehr, weil die Preise anstiegen.

Doch wer in einer dieser großen Städte wohnt und kein Geld hat, der lebt genauso arm wie zuvor. Nicht ohne Grund sprach man lange Zeit vom "Armenhaus Asiens" und meinte damit Myanmar. Und es gibt noch viele Gegenden, in denen die Menschen sehr arm sind.

Diskriminierung der Muslime

Der Buddhismus gilt als eine besonders friedliche Religion. So lautet zum Beispiel eine der fünf Silas, der Verpflichtungen von Buddhisten, kein Lebewesen zu töten oder zu verletzen. Wie viele andere Religionen lehrt der Buddhismus also Nächstenliebe und Gutmütigkeit. Und wie leider bei allen anderen Religionen auch, gibt es Anhänger, die die ursprünglichen Lehren ihrer Religion vergessen und gewalttätig werden, beispielsweise gegenüber Andersgläubigen.

Das war in Myanmar zeitweise auch bei buddhistischen Mönchen der Fall, die gewaltsam gegen die muslimische Minderheit in Myanmar vorgingen. Die muslimische Minderheit in Myanmar hat schon lange mit Diskriminierung zu kämpfen. Immer wieder gab es Massaker, Plünderungen und Vertreibungen. Besonders an der Grenze zu Bangladesch haben es Muslime schwer. Einer kleinen muslimischen Volksgruppe, bestehend aus etwa 800.000 Menschen, wird die Staatsbürgerschaft verwehrt. Außerdem werden sie immer wieder von extremistischen Buddhisten terrorisiert.

Auch heute gibt es in Myanmar noch eine Gruppe von Mönchen, die sich die Diskriminierung von Muslimen regelrecht zur Aufgabe gemacht hat. Leider werden sie oft von Behördenmitarbeitern und Gemeindemitgliedern unterstützt. Eine bestimmte Gruppe wird angeführt von dem Mönch Ashin Wirathu. Der saß sogar schon im Gefängnis, weil er gegen Muslime vorging.

Doch gab es vor ein paar Jahren eine Amnestie. Das ist eine Aktion, bei der politische Gefangene aus dem Gefängnis befreit werden. Viele Unschuldige konnten dadurch das Gefängnis verlassen, aber eben auch einige wenige kriminelle Menschen wie der Mönch Ashin Wirathu. Er ruft öffentlich zum Ausschluss der Muslime auf und sieht sie als Bedrohung für Myanmar. Leider findet er trotz all dieser schlimmen Taten teilweise Zustimmung in der Gesellschaft.

Vertrieben

Dieser Junge musste aus seiner Heimat fliehen. Er gehörte der muslimischen Minderheit in Myanmar an und wurden von extremistischen Buddhisten vertrieben. Jetzt lebt er in Malaysia in der Stadt Kuala Lumpur auf der Straße. Die Extremisten haben ihm sein altes Leben genommen, weil er eine andere Hautfarbe hat und einer anderen Religion angehört. In Myanmar sehen viele das Problem der Diskriminierung von Muslimen nicht. Vor allem Politiker lassen es nicht zur Sprache kommen, da sie fürchten, Wähler zu verlieren. Auch besteht die Angst, dass das Militär am Ende wieder eingreifen könnte.

letzte Aktualisierung am 12.01.2021