Bhutan
Wer lebt in Bhutan?
In Bhutan leben rund 800.000 Menschen. Hauptsächlich gehören sie drei Bevölkerungsgruppen an. Im westlichen Hochland leben die Ngalongs. Das sind die Nachfahren einer Gruppe, die im Mittelalter aus Tibet nach Bhutan kamen. Auch das Königshaus ist dieser Gruppe zugehörig. Im östlichen Hochland leben die Sarchops. Sie stehen den Volksgruppen aus Nord- und Ostindien nah. Die dritte große Gruppe lebt nicht in den Bergen, sondern im Tiefland von Bhutan, im Süden. Das sind die Lhotshampa. Sie werden auch als "nepalesische Bhutaner" bezeichnet. 39 von 100 Bhutanern leben in einer Stadt.
Was ist denn "Assimilierungspolitik"?
Assimilierungspolitik bedeutet die zwangsweise Angleichung einer Gruppe an eine andere. Im Fall von Bhutan spricht man auch von Bhutanisierung. Ein solcher Vorgang der Angleichung wurde vom bhutanischen Königshaus angeordnet. Die Bevölkerung wird dabei dazu aufgefordert oder sogar dazu verpflichtet, bhutanische Traditionen zu pflegen.
Beispielsweise wird zum Tragen der traditionellen bhutanischen Kleidung aufgerufen oder es wird erwartet, dass man nur noch die Sprache der Ngalongs verwendet. Das vertrieb seit 1988 vor allem Nepalesen, die ihre eigene Kultur ins Land gebracht hatten und leben wollten. Viele flohen nach Nepal.
Woran glaubt man in Bhutan?
In Bhutan sind von 100 Menschen mehr als 70 Buddhisten. Sie hängen vor allem dem Mahayana-Buddhismus an. Das ist eine der beiden Hauptrichtungen im Buddhismus.
Da viele Nepalesen und auch Inder in Bhutan leben, hat auch der Hinduismus Einfluss. Etwa 27 von 100 Menschen bezeichnen sich als Hindus. Zu nur sehr geringen Teilen vertreten sind Muslime und Christen im Land.
Was spricht man dort?
Die Amtssprache von Bhutan ist Dzongkha, eine tibetanische Sprache. Weitere tibetanische Sprachen sind aber genauso zu hören, zum Beispiel Dzala oder Kheng. Die Nepalesen im Süden des Landes sprechen Nepalesisch. Englisch und Dzongkha sind die Unterrichtssprachen in Bhutan.