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Gehen alle Kinder in Namibia zur Schule?

Der Staat gibt in Namibia viel Geld für Bildung aus, doch trotz der hohen Ausgaben hinkt Namibias Schulsystem hinterher. So werden zwar fast alle Kinder eingeschult, doch noch während der Grundschule verlassen 20 von 100 Kindern die Schule wieder. Viele Jugendliche sind dann arbeitslos.

In Namibia herrscht Schulpflicht. Es sollten also alle Kinder die Schule besuchen. Doch Namibia ist ein sehr großes Land und viele Familien leben auf dem Land auf einer Farm oder ziehen noch als Nomaden von Ort zu Ort. So ist es eine große Herausforderung, Schulen zu bauen, die alle Kinder erreichen können. Immerhin werden 89 von 100 Kindern eingeschult - elf aber eben nicht.

Weite Schulwege und eine fremde Sprache

Vor allem für die Nomadenkinder ist es nicht leicht, überhaupt eine Schule zu besuchen, weil sie oftmals bis zur nächsten Schule einen weiten Weg zurücklegen müssen, der auch nicht immer ungefährlich ist. Und sind sie dann in der Schule, redet der Lehrer oder die Lehrerin in einer Sprache, die sie gar nicht kennen.

So sind Schulwege von mehreren Kilometern eher die Regel als die Ausnahme. Doch eine Schule allein macht noch keinen Unterricht. Auch wenn Englisch die offizielle Amtssprache des Landes ist, sprechen manche Kinder nur ihre eigene Sprache, wie zum Beispiel die Himba und die San. So ist es sehr schwer für manche Kinder, dem Unterricht zu folgen, weil sie oft die Sprache gar nicht verstehen. Wenn sie dann noch zu früh die Schule wieder verlassen, haben sie nicht allzu viel gelernt.

Doch nicht nur die Kinder der Nomaden haben Probleme, auch in den großen Städten ist ein Schulbesuch für Kinder nicht selbstverständlich. Hier gibt es viele Slums, in dem die armen Namibier wohnen und das Leben ist dort vielleicht noch gefährlicher als auf dem Land. So verfolgt man zwar Pläne, die Schule in Namibia zu verbessern, aber nicht alle Kinder haben bisher etwas davon.

Die Schulen in Namibia sind oft schlecht ausgestattet

Viele Schulen sind auch nicht gut ausgestattet. Was für dich selbstverständlich ist, wie Papier und Hefte zu haben, eine Schere oder Klebstoff, das ist für namibische Kinder gar nicht selbstverständlich.

Der Besuch einer Grundschule ist zwar kostenlos. Doch fallen weitere Kosten für Bücher, für den Transport in die Schule oder für Schulkleidung an, das können sich viele Familien nicht leisten und so lassen sie ihre Kinder zu Hause.

Arbeit statt Schule

Andere Kinder müssen arbeiten und ihre Eltern schicken sie nicht in die Schule. So besuchen die Kinder vielleicht gerade mal die Grundschule, sind dann aber als Arbeitskräfte nötig und helfen im elterlichen Haushalt oder auf dem Feld mit. Kinder arbeiten aber nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in Fabriken, verrichten Hausarbeit, arbeiten in Geschäften, sammeln Müll oder betteln. 

letzte Aktualisierung am 15.05.2020