Mauretanien
Frühgeschichte von Mauretanien
Um 10.000 v. Chr. siedelten die ersten Menschen im Gebiet des heutigen Mauretanien. Vom 3. bis 10. Jahrhundert ließen sich insbesondere zwei Berbervölker im Gebiet nieder: Zanata und Sanhadscha.
Im 4. Jahrhundert entstand im südöstlichen Bereich das Ghana-Reich. Ein Handel mit Gold, Salz und Sklaven entstand zwischen Westafrika und dem Mittelmeer (Transsaharahandel). Aus Nordafrika kamen dafür Pferde, Stoffe und Waffen.
Ausbreitung des Islam durch die Almoraviden
Im 7. Jahrhundert brachten Araber den Islam nach Nordafrika. Nach Westafrika gelangte der Islam erst im 11. Jahrhundert. Zu dieser Zeit entstand das Reich der Almoraviden, das auch ganz Mauretanien einnahm und sich das Reich von Ghana einverleibte. Die Almoraviden war ein Herrschergeschlecht der Mauren. Es entstanden Karawanenstädte, die sich zu geistigen und kulturellen Zentren entwickelten, zum Beispiel Chinguetti, Ouadane und Oualata. Das Almoraviden-Reich bestand bis zum Jahr 1147.
Im 13. Jahrhundert entstand das Mali-Reich, das sich auch auf dem Boden des heutigen Landessüdens von Mauretanien befand. Am Songhai-Reich, das im 15. und 16. Jahrhundert in Westafrika bestand, hatte das heutige Mauretanien nur zu einem sehr kleinen Teil im Südosten Anteil.
Arabische Invasion
Mehr Einfluss hatten Araber, die ab dem 14. Jahrhundert aus dem Jemen ins heutige Mauretanien kamen. Insbesondere die Bani Hassan, eine Gruppe arabischer Stämme, brachte das Gebiet unter ihre Kontrolle. Die Berber wichen zunächst nach Süden aus und wurden dann Ende des 17. Jahrhunderts besiegt, ordneten sich unter und verschmolzen mit den Arabern zu Mauren. Ganz unten in der Rangordnung standen die schwarzen Sklaven.
Mauretanien als französische Kolonie
Um 1900 begannen sich die Franzosen mehr und mehr für Mauretanien zu interessieren, denn es war wie ein Bindeglied zwischen ihren Besitzungen in Nord- und in Westafrika. 1904 war Mauretanien französisches Schutzgebiet. 1920 wurde es zur Kolonie innerhalb Französisch-Westafrikas.
Erst 1934 war aber der letzte Widerstand gebrochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mauretanien eine autonome Republik mit mehr Rechten. 1960 folgte schließlich am 28. November die Unabhängigkeit des Landes.
Unabhängigkeit von Mauretanien
Moktar Ould Daddah wurde zunächst Regierungschef, 1961 dann auch Präsident von Mauretanien. Er blieb bis 1978 im Amt.
Er regierte autoritär. Hungersnöte in Folge von Dürren sowie der Westsahara-Konflikt (siehe dazu Seite 2) führten zu seiner Absetzung. Ein Problem war auch die Kluft zwischen Mauren und Schwarzafrikanern.