Venezuela
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Gibt es arme Kinder in Venezuela?
In Venezuela lebten im Jahr 2015 33 Prozent der Menschen in Armut, 10 Prozent sogar in extremer Armut. Seitdem dürfte der Anteil der Armen noch gestiegen sein. Das bringt natürlich auch für die Kinder dieser armen Familien große Probleme mit sich. Es gibt zu wenig zu essen oder es ist kein Geld da für Kleidung oder für Schulhefte und Stifte.
Dazu kommt, dass Venezuela ein Problem bei der Versorgung hat. Die betrifft also alle Familien. Man muss anstehen, um Milch, Mehl oder Reis zu bekommen. Manche Nahrungsmittel gibt es zeitweise gar nicht zu kaufen. 2014 wurden sogar Scanner an den Supermarktkassen aufgestellt, wo nun die Fingerabdrücke gescannt werden. So will man sicherstellen, dass niemand mehr Waren kauft als ihm zustehen. So sind die Mengen von Milch, Reis, Kaffee, Zahnpasta, Hühnchen und Waschmittel beschränkt worden, die jeder Venezolaner kaufen darf. Manchmal gibt es nicht einmal Strom oder fließendes Wasser.
Armut und die schlechte Versorgung bringen eine unsichere und politisch nicht sehr stabile Lage mit sich. Es gibt immer wieder Proteste und Demonstrationen. Manchmal geht die Regierung hart dagegen vor. Es gibt zudem viel Kriminalität. Überfälle oder sogar Morde sind nicht selten.
Kinderarbeit
Auch Kinderarbeit ist ein Problem. 9 Prozent der Jungen und 6 Prozent der Mädchen (8 Prozent aller Kinder) zwischen fünf und 14 Jahren arbeiten. Anders als zum Beispiel in Kolumbien arbeiten in Venezuela die meisten Kinder nicht in der Landwirtschaft, sondern im Bereich von Dienstleistungen. Sie sind dann zum Beispiel Straßenverkäufer, sammeln Müll oder helfen in Restaurants oder an einem Marktstand. Mädchen sind häufig Hausbedienstete oder werden zur Prostitution gezwungen. Es gibt auch Kinder, die betteln, Taschendiebstähle begehen oder im Drogenhandel als Kuriere, also als Überbringer der Drogen eingesetzt werden.
Straßenkinder
Viele dieser Kinder arbeiten nicht nur auf der Straße, sondern sie leben auch dort. Sie haben also kein Zuhause mehr, entweder weil sie weggelaufen sind oder weil ihre Eltern nicht mehr leben und sich niemand um sie kümmert. Auf der Straße sind sie dann Gewalt, Drogen und auch Willkür von Erwachsenen ausgesetzt. Selbst von Polizisten werden sie verfolgt oder sogar gequält. So sind sie immer auf der Hut. Viele sind außerdem drogenabhängig und krank. Die meisten schnüffeln Klebstoff, weil das die billigste Droge ist, die sie bekommen können.