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Heckenland, Schwermetallrasen und Bruchsteine - besondere Landschaften und ihre Pflanzen in NRW

Monschauer Heckenland

Eine Besonderheit ist das Monschauer Heckenland. Rund um Monschau wurden schon im 17. Jahrhundert viele Hecken aus Rotbuchen angelegt. Sie sind in großer Zahl erhalten geblieben.

Solche Hecken wurden um Häuser herum angelegt, um sie vor kaltem Westwind zu schützen.  Aber auch um Felder wurden sie angepflanzt, um die Äcker vor Vieh zu schützen. Die Hecken bieten auch Tieren Unterschlupf und Schutz.

Galmeipflanzen

Galmeipflanzen nennt man Pflanzen, die einen hohen Gehalt an Zink und anderen Schwermetallen aufnehmen können. Früher zeigten sie Bergleuten an, wo Erz im Boden lagern könnte – denn andere Pflanzen wuchsen dort nicht. Mit Galmei hat man verschiedene Zinkerze bezeichnet.

Schwermetallrasen

Da in einigen Gebieten von NRW früher viel Erz abgebaut wurde, wurden die Böden sehr mit Schwermetallen belastet.

Rund um Aachen, insbesondere in Stolberg, oder Siegen etwa sind solche Gebiete. Dort ist dann Schwermetallrasen entstanden. Dort wachsen nur bestimmte Pflanzen, die eben mit dieser Belastung klarkommen. Man nennt sie auch Schwermetallpflanzen. Eine Unterart der Schwermetallpflanzen sind die Galmeipflanzen.

Zu den Galmeipflanzen gehören das Gelbe und Blaue Galmeiveilchen, die typisch sind für die Schwermetallrasen in NRW. Auch das Galmei-Täschelkraut, die Galmei-Frühlings-Miere oder die Galmei-Grasnelke gehören zu diesen Pflanzen.
 

Kalkgebiete bei Stolberg

In und um Stolberg gibt es nicht nur Schwermetallrasen, sondern auch Kalkgebiete. Auch dort wachsen besondere Pflanzen. Dazu gehören mehrere Orchideenarten mit so schönen Namen wie Weißes Waldvöglein, Mücken-Händelwurz oder Kleines Knabenkraut.

Zu den hier vorkommenden Enzianarten gehören der Deutsche Enzian und der Fransen-Enzian. In den feuchteren Kalkgebieten leben Gelbbauchunke, Erdkröte und Grasfrosch sowie Eisvogel, Gebirgsstelze und Wasseramsel.

Bruchhauser Steine

Die Bruchhauser Steine sind eine Felsenlandschaft im Rothaargebirge bei Olsberg. Es gibt vier Hauptfelsen, die zwischen 42 und 95 Meter hoch sind. Das Gebiet ist deshalb besonders, weil hier seltene Pflanzen wachsen.

Die Alpen-Gänsekresse zum Beispiel kommt hier eigentlich gar nicht vor. Zwei Arten von Habichtskraut oder der Gefaltete Frauenmantel kommen in Nordrhein-Westfalen nur hier vor. Auch seltene Moose und Flechten wachsen sonst nur in den Alpen und der Arktis – und an den Bruchhauser Steinen! Zudem brüten hier Uhus, Schwarzspechte und Raufußkäuze.

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letzte Aktualisierung am 19.01.2024