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Bremen im 20. und 21. Jahrhundert - Bremen heute

1911 hatte Bremen schon 250.000 Einwohner. 1918 nahm Bremen an der Novemberrevolution teil. Die Bremer Räterepublik wurde ausgerufen, jedoch schon nach wenigen Wochen militärisch beendet. Die Bremer Nationalversammlung wurde gewählt und verkündete eine parlamentarische Verfassung. Sie galt in der Zeit der Weimarer Republik von 1920 bis 1933.

1920 startete der erste Linienflug vom Bremer Flughafen. Der Flugzeughersteller Focke-Wulf wurde 1923 als Bremer Flugzeugbau gegründet. 1928 wurde in Bremerhaven die Columbuskaje eingeweiht, ein Schiffsanlegeplatz. Benannt wurde sie nach dem Passagierschiff Columbus, dem Flaggschiff der Norddeutschen Lloyd. 1929 und 1930 gewannen noch einmal zwei Schiffe des NDL das Blaue Band, die Bremen und die Europa.

Bis 1931 entstand die Böttcherstraße mit Gebäuden im Stil des Backsteinexpressionismus. Sie verbindet den Marktplatz mit der Weser. Der Autohersteller Borgward entwickelte sich in den 1930er Jahren.
 

Bremen in der Zeit des Nationalsozialismus

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt, die Reichstagswahlen im März 1933 gewann die NSDAP. Auch in Bremen übernahmen die Nationalsozialisten die Macht. Das Land Bremen wurde in den Gau Weser-Ems eingegliedert, der seinen Sitz in Oldenburg hatte. Bremen verlor damit seine Eigenständigkeit.

1939 musste Bremen dann auch noch Bremerhaven abgeben (außer das Hafengebiet), und zwar an die preußische Provinz Hannover. Bremerhaven wurde in die Stadt Wesermünde eingegliedert. Bremen erhielt dafür Gebiete im Norden und Süden, wie Blumenthal, Farge, Hemelingen oder Mahndorf.

Wie im ganzen Deutschen Reich wurden auch in Bremen Juden verfolgt, verschleppt und umgebracht. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten viele Luftangriffe die Stadt. Mehr als 4000 Menschen starben, rund 60 Prozent der Stadt wurde zerstört. Am 26. April 1945 besetzten britische Truppen die Stadt.
 

Bremen nach dem Zweiten Weltkrieg

Bremen wurde nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs zunächst Teil der britischen Besatzungszone, so wie der ganze Nordwesten Deutschlands. Bremen und Bremerhaven wurden dann jedoch der amerikanischen Besatzungszone zugeschlagen, damit die US-Truppen Zugang zur Nordsee und somit einen Hafen für Nachschub erhielten. Bremen lag also als Enklave in der britischen Zone.

Als 1946 das Land Niedersachsen gegründet wurde, wurde zunächst auch Wesermünde (mit Bremerhaven) Teil des neuen Bundeslandes. Doch noch im gleichen Jahr schied Wesermünde aus und bildete mit Bremen das neue Land Bremen. Im März 1947 wurde Wesermünde in Bremerhaven umbenannt. Die Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen trat im Oktober 1947 in Kraft. 1949 wurde Bremen eines der Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland.

Die Stadt wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut. Neuer Wohnraum wurde benötigt, auch weil die Stadt stark wuchs und viele Flüchtlinge und Vertriebene auch hier eine neue Heimat suchten. Großwohnsiedlungen entstanden, zum Beispiel in Vahr und Huchting. Auch die zerstörten Weserbrücken mussten wieder ausgebaut werden. So ersetzte zum Beispiel die Bürgermeister-Smidt-Brücke die alte Kaiserbrücke.
 

Bremen ab den 1960er Jahren

Große Firmen wie Borgward oder die AG Weser gingen bis zum Ende des Jahrhunderts pleite, andere ließen sich nieder. So übernahm etwa Mercedes-Benz das alte Borgward-Werk in Sebaldsbrück.

Bremen wurde durchgehend sozialdemokratisch regiert. Besonders lange war Hans Koschnick Bürgermeister, nämlich von 1967 bis 1985. 1971 wurde die Universität Bremen gegründet. Das Containerterminal in Bremerhaven wurde seit 1975 ausgebaut, um den neuen Hafenstrukturen gerecht zu werden.

Bremen geriet in den 1980er Jahren in eine starke Haushaltsnotlage. 1992 wurde die Selbstständigkeit Bremens in der Bremer Erklärung bekräftigt. Dem Land wurden Ausgleichszahlungen gewährt, da es als Stadtstaat Nachteile gegenüber den Flächenstaaten hatte – so flossen Steuereinnahmen, von Menschen, die in Bremen arbeiteten, aber in Niedersachsen lebten, an Niedersachsen und nicht an Bremen.

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letzte Aktualisierung am 18.12.2023