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Natur – Tiere und Pflanzen in Bremen

Bremen ist zwar eine Großstadt, aber das bedeutet nicht, dass es hier keine Natur gibt. In den Wäldern, in den Parks, in den Gärten und selbst in den Straßen leben Tiere und wachsen Pflanzen und Bäume. So gibt es in Bremen allein 72.709 Straßenbäume.

Dazu kommen größere Naturflächen am Stadtrand. Auch auf den Feldern leben bestimmte Tiere. Sogar ein kleines Moor gibt es im Stadtgebiet. Nicht zu vergessen die Seen und die Flüsse, in denen und an deren Ufern an diese Lebensräume angepasste Tiere und Pflanzen vorkommen.

Dadurch, dass in Bremen auf recht kleinem Raum naturnahe Flächen, landwirtschaftlichn genutzte Flächen wie Felder und Weiden sowie Siedlungsflächen mit Häusern und Gärten eng beeinander stehen, ist die Artenvielfalt in Bremen sogar recht groß. Die Tiere und Pflanzen finden so sehr unterschiedliche Lebensräume vor.

Naturschutz in Bremen

Um die Natur zu schützen, hat Bremen Naturschutzgebiete eingerichtet. 20 solcher Naturschutzgebiete gibt es. Sie nehmen eine Fläche von 3547 Hektar ein. Das sind 8,5 Prozent der Landesfläche (Stand 2018).

Dazu kommen 12 Landschaftsschutzgebiete, in denen die Nutzung etwas weniger eingeschränkt ist und die insbesondere auch der Erholung der Menschen dienen sollen. Zu den Landschaftsschutzgebieten gehören zum Beispiel Blockland-Burgdammer Wiesen, Werderland und Lesumröhrichte oder die Oberneulander Wümmeniederung.

Es gibt noch weitere Schutzgebiete wie Vogelschutzgebiete oder FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat-Gebiete), die bestimmte Lebensräume schützen sollen. Zum Teil überschneiden sich diese auch.
 

Naturschutzgebiete in Bremen

Das größte Naturschutzgebiet des Landes Bremen ist Luneplate. Es ist 1438 Hektar groß und liegt am südlichen Rand von Bremerhaven an der Weser. Das Gebiet gehört zur Würdener Marsch. Es wurde erst 2015 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Lange wurde dort Landwirtschaft betrieben. Heute dient das Gebiet vor allem als Rastplatz für Vögel wie Blässgans, Sandregenpfeifer oder Säbelschnäbler. Im Röhricht brüten Vögel wie Rohrweihe und Schilfrohrsänger. Weil das Wasser der Weser hier mit den Gezeiten steigt und fällt und somit Salzwasser das Land zeitweise überflutet, fühlen sich Pflanzen wie Salz-Binse oder Laugenblume wohl hier.

Mit 688 Hektar das zweitgrößte Naturschutzgenbiet des Landes Bremen und das größte der Stadt Bremen sind die Borgfelder Wümmewiesen. Sie liegen im Nordosten der Stadt in der Wümmeniederung. Die Wümme fließt hier entlang. Das dreieckige Waldgebiet Sodenstich gehört seit 2015 auch zu diesem NSG. Die Feuchtwiesen werden im Winter oft überschwemmt. Viele Wiesenvögel brüten hier im Frühling. Dazu gehören Uferschnepfen, Tüpfelrallen und Wachtelkönige. Zugvögel rasten oder überwintern hier gerne. Auf den Wiesen und Weiden wachsen Sumpfdotterblumen und hüpfen Sumpfschrecken, eine Heuschreckenart. Darüber flattern Libellen wie die Azur-Mondjungfer. Im Wasser leben Neunaugen und Fischotter.

Das drittgrößte Naturschutzgebiet des Landes Bremen ist mit 375 Hektar Fläche die Ochtumniederung bei Brokhuchting. Es liegt in der Bremer Wesermarsch im Südwesten von Bremen an der Ochtum. Die Varreler Bäke und die Alte Ochtum münden hier in die Ochtum. Dazu kommen viele weitere kleine Wasserläufe. Es gibt Feuchtwiesen und Sümpfe. Wiesenvögel wie Rotschenkel, Bekassine oder Kiebitz sind hier zu Hause. Hinzu kommen Wasservögel wie Zwergschwan und Löffelente. Seefrösche und Sumpfschrecken hüpfen herum. Zu den ansässigen Pflanzen gehören Kleiner und Großer Klappertopf. Er erhielt seinen Namen, weil in den reifen Früchten die Samen klappern.

Das viertgrößte Naturschutzgebiet ist das Werderland. Es liegt mit seinen 330,7 Hektar im Norden von Bremen rechts der Weser. Es gehört zur Wesermarsch. Es grenzt an das NSG Dunger See. Feuchtwiesen, Gräben und Röhricht prägen die Landschaft. Neben Wiesen- und Wasservögeln sind hier auch Amphibien wie Erdkröte, Gras- und Seefrosch zu finden. In den Gräben schwimmen Steinbeißer, an den Ufern wachsen Wasserhahnenfuß und Sumpfdotterblume.

Das fünftgrößte Naturschutzgebiet ist das Westliche Hollerland (Leherfeld). Es ist 293 Hektar groß und liegt im Norden von Bremen. Es grenzt an das Blockland und an mehrere weitere NSG wie Untere Wümme, Kuhgrabensee und Am Stadtwaldsee (Uni-Wildnis). Das Hollerland wurde ursprünglich so genannt, weil hier im 12. Jahrhundert holländische Siedler Kolonien gründeten und das Marschland urbar machten, also landwirtschaftlich nutzbar. Das war die sogenannte Hollerkolonisation. Die Siedler bauten Deiche und entwässerten das Land mit Hilfe von Gräben. Das NSG ist der westliche Teil dieser Landschaft. Die vom Aussterben bedrohte Wasserpflanze Krebsschere kommt hier gehäuft vor. Das wiederum zieht die Grüne Mosaikjungfer an, eine Libellenart, die auf den Krebsscheren ihre Eier ablegt. In den Gräben schwimmen Fische wie Moderlieschen, Schlammpeitzger und Steinbeißer. Moor-, See- und Grasfrosch sind ebenso heimisch. Nicht zu vergessen auch hier die Wiesenvögel wie Rotschenkel, Kiebitz und Uferschnepfe.

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letzte Aktualisierung am 13.12.2023