Deutschland - Baden-Württemberg
Inhalt: Baden-Württemberg - Natur
Seite 1 | Natur |
Seite 2 | Lebensräume in Ba-Wü Hier bist du! |
Seite 3 | Der Schwarzwald |
Seite 4 | Nationalpark und Naturparks |
Seite 5 | Säugetiere in Ba-Wü |
Seite 6 | Vögel in Ba-Wü |
Seite 7 | Amphibien und Reptilien in Ba-Wü |
Mischwald in Baden‑Württemberg
Ein gesunder Mischwald, in dem Laub- und Nadelbäume zusammenwachsen, ist ideal. Durch die Kombination wird der Wald widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Schädlinge – besonders wichtig durch den Klimawandel.
Wer besitzt den Wald?
In Baden‑Württemberg teilen sich die Besitzverhältnisse wie folgt (Daten bis 2024):
- 40 % gehören Städten und Gemeinden (Körperschaftswald)
- 36 % sind Privatwald
- 24 % gehören dem Land Baden‑Württemberg
- Bundeswald ist mit ca. 0,5 % vernachlässigbar
Somit gelten über 75 % des Waldes als nichtstaatlich, also in kommunaler oder privater Hand.
So beträgt der Anteil an Fichten 34% und an Weißtannen 8%, an Kiefern 5,8% . Bei den Laubbäumen tauchen die Buchen am häufigsten auf mit 21,8%. Mittlerweile versucht man verstärkt Eichen und auch Douglasien anzupflanzen, die sich besser an den Klimawandel mit seinen extrem trockenen Phasen anpassen können. Die Waldfläche in Baden-Württemberg ist nach einer Erhebung aus dem Jahr 2019 bei der Waldfläche mit 37,8% an dritter Stelle nach Rheinland-Pfalz und Hessen. Das waldreichste Bundesland ist Stand 2019 Rheinland-Pfalz.
Der Waldzustandsbericht
Nach dem Waldzustandsbericht von 2020 geht es dem Wald in Baden-Württemberg sehr schlecht, denn fast die Hälfte der Wälder in Baden-Württemberg haben schon Schäden zu verzeichnen. Wenn du hier wohnst und einmal im Wald genau hinschaust, kannst du das sehen, auch ohne Spezialistin zu sein. Vor allem die Fichten sind durch Trockenheit und den Borkenkäfer stark geschädigt, wobei sich das häufig gegenseitig bedingt. Den Tannen geht es besser, da diese nicht ganz so anfällig sind für Trockenheit, aber besser heißt nicht gleich gut. Die letzten Ergebnisse bestätigen, dass es weiter wichtig ist, den Wald zu schützen und zu erhalten und Maßnahmen zum Schutz der Wälder einzuleiten. Diese Zahlen können sich immer etwas ändern, was sich nicht ändert, ist der schlechte Zustand des Waldes.
Hochmoore in Baden-Württemberg
Hochmoore sind besondere Lebensräume in Baden-Württemberg. Sie sind sehr nass, nährstoffarm und sauer. Nur angepasste Tiere und Pflanzen können hier leben – wie die Kreuzotter, der Auerhahn, die Kleine Moosjungfer (eine Libellenart) und der Rundblättrige Sonnentau, der sogar Insekten fängt!
Moore sind außerdem wichtig für den Klimaschutz, weil sie große Mengen Kohlenstoff speichern. Deshalb ist der Moorschutz in Baden-Württemberg besonders wichtig.
Magerrasen – karge Wiesen mit Vielfalt
Magerrasen heißen so, weil der Boden wenig Nährstoffe enthält. Trotzdem leben dort besonders viele angepasste Tiere und Pflanzen, die Trockenheit gut vertragen.
Auf Magerrasen in Baden-Württemberg findest du z. B. Schmetterlinge, Wildbienen, Heuschrecken oder den Neuntöter, einen kleinen Vogel. Zu den Pflanzen gehören Arnika, Echte Mondraute und die Küchenschelle.
Flüsse und Gewässer in Baden-Württemberg
Viele Flüsse und Bäche in Baden-Württemberg sind in keinem guten Zustand. Sie wurden begradigt, Auen wurden zugebaut und Wanderfische wie der Lachs können nicht mehr durchkommen.
Damit sich Fische und andere Wasserlebewesen wieder wohlfühlen, müssen die Flüsse durchlässiger werden. Das bedeutet: weniger Absperrungen, mehr natürliche Ufer – und sauberes Wasser!
Nur dann können z. B. Fische von Tübingen nach Heidelberg schwimmen – oder sogar bis zum Rhein!
Streuobstanbau
Den Streuobstanbau gibt es in Baden-Württemberg schon lange. Schon im 15. und 16. Jahrhundert fing man an, die Obstbäume über die Wiesen zu "verstreuen". Daher kommt auch der Begriff Streuobstwiese.
Streuobstwiesen – Schatzkiste der Artenvielfalt
Streuobstwiesen sind eine der wichtigsten Artenlandschaften in Baden-Württemberg. Besonders viele gibt es rund um den Bodensee, im Odenwald und auf der Schwäbischen Alb.
Auf diesen Wiesen wachsen viele verschiedene Obstbäume, zum Beispiel Apfel, Kirsche, Zwetschge, Birne oder Walnuss. Über 700 Obstsorten wachsen allein in Baden-Württemberg – das ist ganz schön viel!
Leider wurden seit den 1960er-Jahren die Hälfte aller Streuobstbäume gefällt – für Straßen, Gebäude oder weil sich die Pflege nicht mehr lohnt. Dabei leben auf einer einzigen Streuobstwiese über 5000 Tier- und Pflanzenarten!
Übrigens: Die meisten Streuobstwiesen gehören Privatpersonen – aber viele Bäume stehen auch im Besitz von Gemeinden oder Obstbauern, die ihr Obst verkaufen. Damit die Wiesen erhalten bleiben, brauchen sie Pflege – z. B. das Schneiden der Bäume und das Mähen der Wiese.