Albaniens Flagge Albanien

Was ist alles typisch für Albanien: Ein heiliger Berg

Der Tomorr ist ein 2415 Meter hoher Berg im Süden Albaniens. Für viele Menschen in Albanien stellt er nicht einfach nur einen Berg dar, sondern gleichzeitig einen sehr heiligen Ort. Denn auf der Südspitze des Tomorr liegt das Grab eines Verwandten des Propheten Mohammed namens Abbas Ali. Dieses Grab ist eine Pilgerstätte der Bektaschi, einem Orden der Aleviten.

Der Tomorr ist in Albanien ein heiliger Berg

Eine Pilgerstätte ist ein Ort religiöser Bedeutung, den Gläubige besuchen. Gegen Ende des Monats August wird an dieser Pilgerstätte ein mehrtägiges Opferfest gefeiert. Wer mitfeiern will, muss aber erst einmal den Berg hochklettern. Die Zeremonie selbst besteht dann meistens aus der Opferung eines Schafs und dem Besuch des heiligen Grabes.

Was ist eine Burrnesha?

Man schätzt, dass in Albanien noch ein paar Dutzend sogenannte "eingeschworene Jungfrauen" leben. Das ist ein komischer Begriff, den wir heue so gar nicht mehr verwenden würden. Diese Frauen übernehmen in der Familie die Rolle des Familienoberhauptes, die traditionell einem männlichen Familienmitglied gebührt. Dabei verzichtet sie auf Beziehungen zu Männern, auf die Ehe und auf Kinder.

Eine Burrnesha muss in Albanien einen Schwur ablegen

Diese Frauen müssen, bevor sie sich als Burrnesha bezeichnen dürfen, vor den Ältesten der Gemeinde einen Schwur ablegen. Von da an verhalten sie sich wie ein Mann und werden auch wie ein solcher behandelt. Sie besitzen Waffen, gehen jagen, kleiden sich wie Männer und dürfen Alkohol trinken und Tabak rauchen.

Warum machen manche Frauen in Albanien das?

In Albanien galt und gilt teilweise noch heute, dass jede Frau einmal heiraten sollte. Tut eine Frau das nicht, gelten sie und ihre Familie als entehrt. Wenn eine Frau jedoch eine Burrnesha und somit gewissermaßen gesellschaftlich zum Mann wird, umgeht sie die Ehe. Wenn eine Frau in Albanien also nicht heiraten wollte oder will, bietet das Leben als Burrnesha eine Alternative. Außerdem haben die Frauen besonders im Norden Albaniens kaum Rechte und werden unterdrückt (siehe auch Probleme).

Ein anderer Grund ist, dass durch die Blutrache vielen Familien das männliche Familienoberhaupt fehlte. Dabei bringen Familien zur "Ehrerhaltung" die männlichen Mitglieder einer anderen Familie um. Auch hier kann eine Burrnesha die Rolle des Familienoberhaupts übernehmen.

Bunker in Albanien

Wer nach Albanien reist, dem fallen die vielen Bunker in der Landschaft auf. Diese entstanden in erster Linie zwischen 1972 und 1984, als Albanien eine kommunistische Diktatur war. In dieser Zeit wurden um 20.000 Bunker errichtet. Damals hatte das Land große Angst vor einem Einfall ausländischer Truppen und baute die Bunker, um sich im Falle eines Krieges in Albanien sicher verschanzen zu können.

Heute benutzt man die Bunker zu anderen Zwecken: Viele werden zur Müllentsorgung verwendet, einige als Stall für Nutztiere und manche wurden aufwändig umgebaut und in ein Restaurant verwandelt. Weitere sind ein Unterschlupf für arme Familien. Ein Bunker wurde mit einem Kreuz geschmückt und zur Kapelle gemacht. Die meisten zerfallen allerdings.

Streit um die sterblichen Überreste Mutter Teresas

Mutter Teresa ist eine katholische Heilige. Sie lebte von 1910 bis 1997. Sie war eine Ordensschwester in Indien. Sie wurde weltweit bekannt, weil sie armen und kranken Menschen half. Geboren wurde sie im heutigen Nordmazedonien. Verwandte mütterlicherseits hatte sie im Kosovo und väterlicherseits weitere in Albanien. Genau diese vier Länder (Indien, Nordmazedonien, Kosovo und Albanien) streiten sich nun um die sterblicher Überreste Mutter Teresas.

Albanien erklärte den Tag ihrer Seligsprechung (19. Oktober) zum Nationalfeiertag. Mutter Teresa selbst äußerte sich zu ihrer Herkunft in einem Zitat so: "Vom Blut her bin ich Albanerin, von der Staatsangehörigkeit her Inderin, nach dem Glauben Katholikin, und ich gehöre der ganzen Welt.". Sie selbst hatte den Wunsch geäußert, in dem von ihr gegründeten Kloster in der indischen Stadt Kalkutta beerdigt zu werden, wo sie auch heute noch liegt.

letzte Aktualisierung am 01.09.2023