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Vorbild: englische Küche!

Da nach Australien viele Engländer einwanderten, unterschied sich die Küche Australiens lange Zeit nicht so sehr von der englischen Küche. Erst in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts änderte sich dies und der Speisezettel wurde internationaler und vielfältiger.

Mittlerweile bekommst du auch sehr viele Gerichte aus der asiatischen Küche, da viele Einwanderer aus Asien kleine Restaurants betreiben. Eingekauft wird meist im Supermarkt, das Angebot ist groß und nicht immer nur gesund.

Wenig beachtet wurde bis heute allerdings die Küche der Aborigines, der Ureinwohner Australiens. Doch das ändert sich langsam. Mittlerweile kannst du in vielen Supermärkten unter der Bezeichnung "Bush tucker" viele Bestandteile der ursprünglichen Ernährung der Aborigines kaufen. Dazu zählen auch spezielle Gewürze.

Was ist Bush-Food?

Bush-Food, was übersetzt so viel wie "Buschessen" heißt und das du auch unter der Bezeichnung Bush Tucker findest, ist die traditionelle Küche der Aborigines, also der Menschen, die als erste in Australien lebten, lange bevor die weißen Siedler ihren Fuß auf den Kontinent setzten.

Die Ureinwohner lebten in und mit der Natur und haben sich entsprechend verhalten. Es gab zu früheren Zeiten weder Ackerbau noch Viehzucht. Die Bewohner zogen als Jäger und Sammler umher und ernährten sich von den Pflanzen und Tieren, die sie vor Ort fanden. Zum Jagen nutzten sie Speere und Bumerangs oder auch Fischnetze, die sie aus Pflanzen herstellten. Am Meer gehörte Fisch zum wichtigen Bestandteil der Nahrung, aber auch Austern und weitere Meeresfrüchte.

Als Fleisch stand das von Emus, Wombats und Kängurus zur Verfügung, die vor allem die Männer jagten. Oftmals hat man das Fleisch in einfachen Erdöfen zubereitet. Doch auch kleinere Tiere waren als Nahrung von Bedeutung, dazu zählten Schildkröten, Schlangen oder Insekten und deren Larven.

Für diese Form der Ernährung waren dann Kinder und Frauen zuständig, man hat diese meist in heißer Asche zubereitet. Natürlich wurden auch essbare Früchte und Pflanzen gesammelt. Es gab sogar ein spezielles Busch-Brot. Die Eier von Vögeln wurden ebenso eingesammelt.

Heute versteht man unter Bush-Food das Verzehren von einheimischen Pflanzen und Tieren. Lange Zeit hat man dieses Essen nicht besonders geschätzt, das ging auch mit der Geringschätzung der Aborigines einher. Doch mittlerweile ist daraus eine Küche entstanden, die du heutzutage in den vornehmen Restaurants der großen Städte findest. So ist Busch-Brot, das aus Pflanzensaaten hergestellt wird und dem Brot zumindest ähnelt, mittlerweile eine beliebte Delikatesse. Aufgrund der Inhaltsstoffe ist es nämlich sehr gesund. Vor allem dient das Brot als Eiweißlieferant.

Eiweiß liefern auch die Witchetty-Maden, die man roh oder gegrillt isst. Heute müssen diese Maden, die sich übrigens von Holz ernähren, nicht mehr gesammelt werden, sondern du kannst sie verpackt im Supermarkt kaufen. Sie sollen nach Nüssen schmecken.

Zum so genannten Bush-Food gehören auch Buschbananen, die nur in Australien vorkommen, ebenso Buschbohnen und Buschpflaumen. Diese Buschpflaumen haben übrigens den höchsten Vitamin C-Gehalt aller Pflanzen, den man bisher gemessen hat, 50-mal höher als bei einer Orange. Wurzeln von Orchideen, Feigen, "wilde Birnen" und Yams-Sorten gehören auch noch dazu.

Die englische Küche stand Pate

Ansonsten findest du in Australien einiges aus der englischen Küche wie Meat Pie, das ist die beliebte heiße Fleischpastete, und diese in allen möglichen Varianten. Bratwurst mit Kartoffelpüree sind beliebt und es gibt verschiedene Arten, Kürbisse zu verarbeiten.

Zum Frühstück gibt es einen Toast mit Vegemite, einem speziellen Hefeaufstrich. Oft trinken Australier dazu Kaffee oder schwarzen Tee. In den Großstädten hat sich eine Cafékultur herausgebildet, die alle möglichen Zubereitungsarten von Kaffee anbietet. Auf dem Land findest du einfachen Pulverkaffee, der in den Restaurants auch gerne als Refill - zum Auffüllen - angeboten wird. Meist schmeckt er nach wenig bis nichts.

Wer den Hefeaufstrich nicht mag, schmiert sich Orangen- oder Erdbeermarmelade auf den Toast. Gebratener Speck mit Tomate und Rührei gehören auch oft zu einem Frühstück. Mittlerweile hat auch Müsli Einzug gehalten. Oder wer es ungesünder mag, bekommt alle möglichen zuckrigen Frühstücksflocken.

Burger oder Sandwich zum Mittagessen und am Abend BBQ

Zum Mittagessen gibt es oft Burger oder ein Sandwich, was man schnell irgendwo einkauft. Doch diese Sandwiches haben es oft in sich und ersetzen eine ganze Mahlzeit.

Die Familien essen dann reichlich am Abend. Das ist das sogenannte Dinner, für Australier die Hauptmahlzeit.

Die Australier grillen sehr gerne und das heißt in Australien Barbecue, abgekürzt BBQ. Es gibt Fleisch in allen Varianten, vom Rindersteak bis zum Kängurufleisch. Auch Straußen- oder Krokodilfleisch landet gerne mal auf dem Grillteller.

letzte Aktualisierung am 15.05.2020