Nepals Flagge Nepal

Neue Hoffnung für die Demokratie in Nepal

In den 1990er Jahren wollten viele Menschen in Nepal, dass es endlich mehr Demokratie gibt. Einer von ihnen war Ganesh Man Singh. Er setzte sich mutig dafür ein, dass die Menschen mitbestimmen dürfen und nicht nur der König alleine das Sagen hat.

Die Nepali Congress Party (NCP), die damals sehr bekannt war, hatte viele Verbindungen zu Indien. Doch der König hatte Angst, dass Indien zu viel Einfluss auf Nepal bekommen könnte. Deshalb schränkte er die Demokratie wieder ein und wollte mehr Macht für sich allein. Das gefiel der Bevölkerung nicht. Viele Menschen gingen auf die Straße und protestierten. Schließlich musste der König eine Volksabstimmung machen. Die Mehrheit stimmte aber dafür, dass der König weiter viel Macht behalten durfte.

Erst 1990 wurde eine neue Verfassung eingeführt. Ab jetzt durften wieder Parteien gegründet werden und es fanden freie Wahlen statt. Die NCP gewann, aber auch kommunistische Parteien wurden immer beliebter.

Was war die Maoisten-Rebellion?

Von 1996 bis 2006 kämpften radikale Maoisten in Nepal gegen die Regierung. Sie wollten ein ganz anderes politisches System einführen. In dieser Zeit gab es viele Kämpfe und Anschläge, vor allem auf Behörden und Polizei. Am Ende kam es zu einem Friedensabkommen, und einige Maoisten wurden später sogar Teil der Regierung.

Konflikte und Königskrise

In Nepal gab und gibt es sehr viele politische Parteien. Deshalb regierten bis zum Ende der 1990er Jahre immer wieder wechselnde Koalitionen. Leider war es im Land in dieser Zeit nicht immer friedlich. Besonders die radikalen Maoisten, also kommunistische Rebellen, verübten Anschläge und wollten die Regierung stürzen. Auch innerhalb der Regierung gab es Streit und Krisen.

Im Jahr 2001 erschütterte ein furchtbares Ereignis das Land: Der Kronprinz Dipendra erschoss bei einem Amoklauf fast die gesamte Königsfamilie, darunter auch seinen Vater, den damaligen König. Anschließend richtete er sich selbst.

Daraufhin wurde sein jüngerer Onkel Gyanendra König. Doch der neue König geriet bald in Konflikt mit den Maoisten, die weiterhin Gewalt anwendeten – besonders gegen staatliche Einrichtungen. König Gyanendra war mit der Situation überfordert. Um mehr Macht zu bekommen, schränkte er die Demokratie ein. Doch das fanden viele Menschen nicht gut. Nach starken Protesten gab er schließlich einen Teil seiner Macht wieder ab.

Entstehung der "Demokratischen Bundesrepublik"

Das ganze Hin und Her mit den Königen stieß auf immer heftigeren Unmut innerhalb der nepalesischen Bevölkerung. Daher beschloss man 2007 die Abschaffung der Monarchie. Stattdessen strebte man eine "Demokratische Bundesrepublik" an. Diese Bundesrepublik konnte am 29. Mai 2008 durchgesetzt werden.  

Ständiger Regierungswechsel in Nepal

Ständige Regierungswechsel sollten das Land prägen. Im Februar 2018 wählten die Nepalis eine neue Regierung, die zwei Drittel der Sitze im Parlament besitzt und somit stabil wirkt. Nepal ist mittlerweiler ein Staat mit föderaler Struktur, also ähnlich wie in Deutschland, und viele wichtige Entscheidungen gehen von den Bundesstaaten aus. Somit ist Kathmandu, wie viele Jahre zuvor, nicht mehr der Mittelpunkt.

 

Premierminister und Staatspräsident Nepals

Nepal ist seit 2008 keine Monarchie mehr, sondern eine Republik. An der Spitze des Landes stehen jetzt ein Premierminister und ein Staatspräsident. Der Premierminister kümmert sich um die Regierung, während der Präsident das Staatsoberhaupt ist, also vor allem repräsentative Aufgaben hat. 

Seit Dezember 2022 ist Pushpa Kamal Dahal Premierminister von Nepal. Er war auch schon früher Regierungschef. Dahal gehört zu den Maoisten, einer kommunistischen Partei. Ram Chandra Poudel wurde am 13. März 2023 zum Präsidenten gewählt. Er ist ein erfahrener Politiker und gehört der Partei Nepali Congress an.

letzte Aktualisierung am 08.08.2025