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Gesetze für die Bildung

In Indonesien gibt es ein Gesetz, das Kindern zwischen sieben und 15 Jahren eine kostenlose Schulbildung garantiert. Es gibt auch eine Schulpflicht. Doch bis in die 1980er Jahre war das Ziel einer umfassenden Bildung für alle noch sehr weit entfernt. Vor allem auf dem Land passierte zu wenig. Mittlerweile werden Anstrengungen unternommen, die Situation zu verbessern. So steht es zumindest schon einmal auf dem Papier.

Nicht jeder geht zur Schule

Doch viele Kinder gehen in Indonesien nicht in eine Schule oder sie besuchen eine Schule nur für kurze Zeit. Auf die Eltern kommen Kosten für Schuluniformen und für Bücher zu. Das können sich viele gar nicht leisten. Viele Schulen sind auch kilometerweit von den Wohnorten und Dörfern entfernt, in denen die Kinder leben. Dennoch besuchen 80 von 100 Kindern zumindest eine Grundschule. Bei den weiterführenden Schulen sind es nur noch 70 von 100. Das heißt, dass 30 von 100 Kindern ab einem Alter von zehn Jahren keine Schule mehr besuchen und 20 von 100 gar keine Schule. Diese Kinder arbeiten schon sehr früh und müssen zum Familienunterhalt ihren Beitrag leisten.

Bildungskrise

1997 gab es in Asien eine Krise, die die Lebensverhältnisse vieler Menschen dort erheblich verschlechterte. Auch Indonesien war davon betroffen und musste sich über Jahre von diesem vor allem wirtschaftlichen Einbruch erholen. Davon war auch die Bildung der Kinder betroffen, die in Folge der schlechten wirtschaftlichen Lage in großen Teilen gar keine Schule mehr besuchten.

Schularten

Neben den staatlichen Schulen gibt es auch private und religiöse - vor allem islamische Schulen. Doch obwohl 86 von 100 Indonesiern Muslime sind, schicken gar nicht mal so viele Eltern ihre Kinder auf die religiösen Schulen. Dennoch gibt es auch in Indonesien Privatschulen, die dort sehr viel Geld kosten. Reiche Indonesier können sich diese Schulen für ihre Kinder leisten, die dort eine Ausbildung machen, die der unsrigen entspricht. Sie lernen moderne Fremdsprachen, den Umgang mit dem Computer und sind fit für ein internationales Studium. Doch dies verstärkt nur wieder die großen Unterschiede zwischen Gewinnern und Verlieren, dem reichen und dem armen Teil der Bevölkerung. Wer zur Schule gehen darf, hängt auch vom Wohnort ab. So gehen auf der Insel Java die meisten Kinder in eine Schule, in der Provinz Süd-Sulawesi sehr viel weniger.

Wenn Kinder verschwinden

Für Kinder gibt es – anders als bei uns – kein eigenes Rechtssystem. Was heißt das genau? Es werden schon Zwölfjährige wie Erwachsene bestraft und im schlimmsten Fall ins Gefängnis gesteckt. Auch passiert es immer wieder, dass Frauen und Kinder verschleppt werden, um in den Nachbarländern zu arbeiten oder sie werden gezwungen als Prostituierte zu arbeiten. Manche Kinder verschwinden einfach. Wie geht das? Jedes bei uns geborene Kind wird in ein Geburtsregister - das ist ein Verzeichnis - eingetragen. Doch in Indonesien ist das nicht so. So besitzen viele Kinder in Indonesien keine Geburtsurkunde und offiziell gibt es sie eigentlich gar nicht. Verschwindet ein solches Kind, weiß am Ende niemand etwas davon.

Spiele

Wenn indonesische Kinder spielen, verwenden sie häufig Material aus der Natur. So werden Kiesel, Nüsse oder auch Muscheln als Spielsteine eingesetzt. Bambusstücke sind ebenfalls praktisch. So gibt es ein Spiel, das mit langen Stöcken gespielt wird. Dazu brauchen die Kinder noch einen Ball oder wenn es einen solchen nicht gibt, kommt eine Kokosnuss zum Einsatz. Diesen Ball (oder eben die Nuss) versuchen die Kinder über eine vorher genau angelegte Strecke zu schieben. Wer zuerst mit seinem Ball das Ziel erreicht, hat gewonnen. Auch Murmeln sind sehr beliebt, hier gibt es viele spezielle Spielarten des Murmelspiels, das die Kinder immer wieder spielen. Indonesische Mädchen spielen auch eine Art Hüpfgummi, wobei der Gummi dann meist erst einmal gebastelt werden muss. Aus vielen kleinen Gummis entsteht dann am Ende ein Gummiband. Mit diesem lässt sich dann prima Hüpfgummi spielen.

letzte Aktualisierung am 18.05.2020