Chinas Flagge China

In der Krippe und im Kindergarten

Vor dem Eintritt in die Grundschule können Eltern ihre Kinder ab einem Alter von zwei Monaten in eine Krippe geben. Kindergärten gibt es für Kinder von zwei bis sechs Jahren. Die Kindergärten ähneln Ganztagsschulen. Hier werden die Kinder schon auf den Besuch der Grundschule vorbereitet. Es geht ziemlich streng zu, denn in China spielt Gehorsam bei der Kindererziehung eine große Rolle. Viele Chinesen sind der Meinung, dass man damit nicht früh genug beginnen kann. Auch die chinesischen Kindergärten werden schon nach Altersstufen unterteilt. Ganz kostenlos sind diese Kindergärten nicht und oft gibt es auch nicht ausreichend Plätze. Wer mehr Geld zur Verfügung hat, schickt seine Kinder in einen privaten Kindergarten, der ziemlich teuer sein kann.

Schulpflicht

Seit 1986 gibt es in China eine Schulpflicht, alle Kinder sollen eine Schule besuchen. Diese Schulpflicht gilt für neun Jahre. Zunächst besuchen chinesische Kinder eine Primarschule, das entspricht unserer Grundschule. Im Anschluss gehen sie auf eine Mittelschule. Bis zur neunten Klasse müssen alle Kinder diese Schulform besuchen. Am Ende der neunten Klasse kommt es auf die Leistungen der Kinder an. Diese entscheiden am Ende darüber, ob die Kinder weiter die Schule besuchen und in die Oberstufe wechseln dürfen. Die Schule kostet bis zur zehnten Klasse nichts, dann müssen die Eltern allerdings Schulgebühren entrichten. Wer eine Privatschule besucht, deren Qualität meist besser ist, muss noch tiefer in die Tasche greifen und muss mehr Geld bezahlen.

Alles ziemlich früh

Wenn chinesische Kinder mit sechs Jahren die Primarschule - also unsere Grundschule - besuchen, haben sie schon in der Vorschule Rechnen, Lesen und Schreiben gelernt.

Lernen in den Ferien

In China teilt sich das Schuljahr wie bei uns in Deutschland in zwei Halbjahre. Kinder in China erhalten circa 14 Wochen Ferien. Allerdings lernen viele chinesische Kinder auch in den Ferien, da der Druck, gute Noten zu bekommen, sehr hoch ist. So gibt es auch in den Sommerferien oft Hausaufgaben. 

Auf dem Land und in der Stadt

Es gibt zwischen den Schulen große Unterschiede. Schulen in den großen Städten des Landes sehen ganz anders aus als die Schulen auf dem Land. Jedoch besuchen acht von zehn Grund- und Mittelschülern diese Landschulen, die oft nur eine Tafel haben. Die Kinder sitzen an einfachen, meist alten Tischen und haben wenig Material zum Lernen. Andere Schulen sind sehr viel besser ausgestattet, verfügen über Computerräume und fördern das naturwissenschaftliche Lernen.

Wie sieht der Unterricht aus?

Der Schulbeginn am Montag wird meist durch ein Ritual eingeleitet. Die Schüler versammeln sich auf dem Schulhof, die chinesische Flagge wird gehisst und alle singen gemeinsam die chinesische Nationalhymne. Nicht selten gibt es zur Einführung noch Gymnastik. Oft müssen die Kinder schon gegen 7 Uhr in der Schule sein, um aufzuräumen oder sauber zu machen. Wer einen weiten Schulweg zurücklegen muss, der muss dann auch recht früh aufstehen, um rechtzeitig zur Schule zu kommen. Die Schule beginnt um 7:30 Uhr.

Nach der Schule wird weiter gelernt

Wenn die Schule endet, dann endet sie für chinesische Kinder noch lange nicht. Für deutsche auch nicht, wirst du vielleicht sagen. Doch in China gibt es nicht nur Hausaufgaben, sondern neun von zehn Kindern besuchen nach der Schule noch eine sogenannte Nachhilfeschule, das ist ganz normal. Erst nach dieser Schule, in der sie den Lernstoff noch einmal vertiefen, folgen die ganz normalen Hausaufgaben. So kommen viele Kinder erst gegen 23 Uhr am Abend ins Bett, erst dann ist alles erledigt. Viele Kinder fühlen sich stark unter Druck gesetzt. Nur wer sehr gute Leistungen bringt, kann eine der sehr guten chinesischen Schulen besuchen. Wer schlechtere Noten hat, kommt dann auf eine "schlechtere Schule" und hat damit schlechtere Chancen in der Zukunft.

letzte Aktualisierung am 18.05.2020