Boliviens Flagge Bolivien

Das Leben im Hochland

Im Hochland der Anden leben viele Indigene. Sie haben ihre traditionelle Lebensweise zum Teil bewahrt. So tragen sie nach wie vor lieber ihre bunte, traditionelle Kleidung als T-Shirts oder Anzüge. Die wird aus der Wolle der Alpakas oder Lamas gewebt.

Die Kleidung hat geometrische Muster. Manchmal stellen sie Tiere oder Figuren dar. Der ehemalige Präsident von Bolivien Evo Morales, ein Aymara-Indio, war bekannt dafür, dass er auch bei Einladungen bei anderen Staatschefs einen Chompa trug. Das ist ein Pullover mit Muster.

Cholitas

Traditionell gekleidete indigene Frauen in Bolivien und Peru nennt man übrigens Cholitas (sprich: Tscholitas). Sie tragen einen Überrock mit bis zu zehn Unterröcken und dazu ein Schultertuch. Außerdem haben sie einen Hut auf dem Kopf, der für uns aussieht wie die britische Melone.

Wie kommt das? So genau weiß man es nicht. Es gibt zwei Erklärungen: Britische Eisenbahningenieure brachten den Hut mit nach Bolivien. Weil ihr Bowler nicht als Sonnenschutz taugte, verschenkten sie ihn und schwupps saß die Melone auf dem Kopf der indigenen Frauen!

Eine andere Version besagt, dass ein italienischer Huthersteller die Bowler aus Versehen nach Bolivien lieferte, wo sie aber von den Männern nicht gekauft wurden. So verkaufte man sie an die Frauen… Die Tradition gibt es jedenfalls seit etwa 100 Jahren. In Bolivien heißt dieser Hut Bombín.

Was ist ein Awayo?

Typisch sind in Bolivien auch die Awayos. Das sind rechteckige Stoffe mit Streifen und Mustern. Die Streifen müssen dabei in ihren Farben einen Kontrast darstellen und auch in ihrer Dicke abwechseln. Nur dann ist der Stoff ein Awayo!

Auf dem Foto siehst du, dass es sie in allen Farben gibt. Man nutzt sie vor allem als Tragetuch für die Babys, transportiert aber auch sonstige Lasten damit, etwa Feuerholz. Aber auch als Tischdecken können Awayos genutzt werden.

Das Andenkreuz

Ein typisches Symbol, das in Stoffen zu finden ist, ist das Andenkreuz. Es heißt bei den indigenen Völkern Chakana. Es stammt von den Inka und ist ein Sinnbild für ihr Reich. Es ist nicht nur auf Stoffen, sondern auch als Schmuck oder auf Mauern und Töpfen zu finden.

Der Poncho

Ein anderes typisches Kleidungsstück ist der Poncho. Das ist ein Stoff mit einem Loch in der Mitte, durch das man den Kopf steckt. Mittlerweile gibt es Ponchos ja auch bei uns, daher kennst du ihn vielleicht. Bei den indigenen Völkern sind sie meist ebenfalls sehr bunt und gemustert.

Pachamama

Die Quechua- und die Aymara-Indios sind zwar fast alle katholisch, doch pflegen sie auch in der Religion noch alte Traditionen. So verehren sie die alten Inka-Gottheiten: den Sonnengott Inti und die Erdmutter Pachamama. Pachamama verschmilzt dabei auch manchmal mit der Gottesmutter Maria.

letzte Aktualisierung am 01.09.2023