Republik Korea
Schwieriger Anfang

Wenn man sich vorstellt, dass Südkorea in den 1960er‑Jahren noch zu den ärmsten Ländern der Welt gehörte, ist das heute kaum zu glauben. Erst herrschten bis 1945 die Japaner über Korea, dann kam der Koreakrieg von 1950 bis 1953, der große Teile des Landes zerstörte.
Für Südkorea war das besonders schwierig, weil im Norden viel mehr Industrie stand, während der Süden vor allem aus ländlichen Gebieten mit Landwirtschaft bestand. Die südkoreanische Regierung wollte das ändern: Sie förderte neue Fabriken, moderne Technik und Betriebe, die Waren herstellen, die man gut verkaufen kann.
So wurde Südkorea in wenigen Jahrzehnten zu einer wichtigen Industrienation, die heute sehr viele Produkte in andere Länder verkauft. Ein Land, das viel ins Ausland liefert, nennt man eine Exportnation.

Industrienation
Heute gehört Südkorea zu den führenden Industrienationen der Welt. Das bedeutet: Die Menschen dort stellen viele Dinge her, die überall auf der Welt gebraucht werden. Dazu gehören zum Beispiel Autos, technische Geräte wie Computer und Handys oder sogar große Schiffe. Diese Produkte werden dann in viele andere Länder verkauft. Einige weltbekannte Marken kommen aus Südkorea: Samsung stellt Handys und Fernseher her, Hyundai baut Autos, und LG produziert viele verschiedene Elektrogeräte.
Landwirtschaft

Auch wenn die Landwirtschaft in Südkorea heute nur einen kleinen Teil gesamtwirtschaftlichen Leistung des Landes (BIP) ausmacht, arbeitet immer noch etwa jeder zehnte Mensch in diesem Bereich. Die Bauern bauen vor allem Reis an, aber auch Soja, Weizen und Kartoffeln wachsen auf den Feldern.
Ein großes Problem ist, dass viele kleine Bauernhöfe verschwinden. Große Betriebe mit modernen Maschinen übernehmen die Arbeit, die früher viele Menschen gemacht haben. Das führt oft zu Armut und Arbeitslosigkeit auf dem Land. Diese Entwicklung gibt es nicht nur in Südkorea, sondern auch in vielen anderen Ländern der Welt.
Fischfang

Auch die Fischerei ist für die Wirtschaft Südkoreas wichtig. Viele Menschen leben davon, Fische und Meeresfrüchte zu fangen und zu verkaufen. Doch es gibt ein Problem: Die Meere werden immer stärker leer gefischt. Das bedeutet, dass zu viele Fische gefangen werden und sich die Bestände kaum noch erholen können.
Etwas bessere Fischbestände gibt es noch an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea. Doch dort kommt es immer wieder zu Streit zwischen den Fischern. Denn die Fische halten sich nicht an Grenzen, und jeder möchte dort fangen, wo es noch etwas zu holen gibt.

Arbeit in der Industrie
Viele Menschen in Südkorea arbeiten in der Industrie, vor allem in der technischen Industrie. Dieser Bereich ist sehr modern und gehört weltweit zu den führenden. Aus Südkorea kommen Flachbildschirme, Handys und Computer, die in viele Länder verkauft werden. Auch Autos und Schiffe zählen zu den wichtigsten Handelsgütern des Landes.
Ein spannender Fakt: Im Jahr 2005 kamen rund 40 Prozent aller Schiffe, die weltweit verkauft wurden, aus Südkorea. Das zeigt, wie bedeutend das Land für die Schiffsbau-Industrie ist.

Tourismus
Auch der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Südkorea, selbst wenn die Anreise nicht ganz einfach ist. Denn auf dem Landweg ist sie fast nicht möglich, da man hier erst einmal durch Nordkorea müsste. So kommt man nach Südkorea nur mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug.
Es arbeiten viele Menschen in der Tourismusbranche. Sehr gerne reisen Touristen auf die im Süden von Südkorea gelegene Insel Jejudo, die mit ihrem milden Klima viele Menschen aus dem Ausland anlockt.