Republik Koreas Flagge Republik Korea

Königreich der Dolmen

Die Koreanische Halbinsel war schon vor etwa 18.000 bis 12.000 Jahren besiedelt. Die Menschen, die sich dort niederließen, kamen wahrscheinlich aus der Gegend von Sibirien und der Mongolei.

Ein besonderes Merkmal dieser frühen Zeit sind die Megalith-Bauwerke. Das sind große Steine, die zu Gräbern oder Denkmälern aufgestellt wurden. Solche Bauwerke nennt man Dolmen. In Korea wurden sehr viele davon gefunden – mehr als in fast allen anderen Ländern der Welt. Deshalb wird Korea auch das „Königreich der Dolmen“ genannt.

Koreanische Kultur

Bevor die Japaner die Macht über Korea übernahmen, hatte das Land eine sehr eigene Kultur. Damals lebten die Menschen in Korea meist zusammen und hatten nur wenig Kontakt zu anderen Ländern. Deshalb haben Nord- und Südkorea auch heute noch viele gemeinsame kulturelle Traditionen. Viele dieser kulturellen Besonderheiten stammen aus den Lehren des Konfuzianismus und des Buddhismus. Diese Religionen und Philosophien beeinflussen, wie die Menschen in Korea leben und miteinander umgehen.

Von Japan besetzt

In den ersten Jahrhunderten nach Christus kam die Religion des Buddhismus nach Korea. Mehrere Dynastien wechselten sich bei der Herrschaft ab. Zwischendurch wurde das Land von den Mongolen eingenommen. 1392 wurde dann das Königreich Joseon gegründet Dieses endete offiziell erst 1897, dem Jahr, in dem ein Großkoreanisches Kaiserreich ausgerufen wurde.

Doch schon kurz darauf, im Jahr 1905, wurde die Halbinsel zu einem Protektorat Japans. 1910 wurde Korea offiziell in das Kaiserreich Japan eingegliedert und damit zu einer japanischen Kolonie. Sie trug den Namen Chosen. Diese Zeit endete 1945: Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Japan als Verbündeter des Deutschen Reiches und somit Kriegsverlierer kapitulieren. Sowohl in Nord- wie auch in Südkorea wird der 15. August 1945 als Tag der Unabhängigkeit von Japan gefeiert.

Wie Korea geteilt wurde

Nachdem Japan kapituliert hatte, wurde nicht nur Japan selbst, sondern das zu Japan gehörende Korea durch die Alliierten besetzt und - ähnlich wie Deutschland - in Besatzungszonen aufgeteilt.

Die Koreaner waren enttäuscht, denn sie hofften auf Unabhängigkeit. Das Land wurde entlang des 38. Breitengrads in zwei Teile geteilt: Der nördliche Teil kam zur Sowjetunion , der südliche Teil zu den Amerikanern. 

Anders als ursprünglich geplant, fanden keine freie Wahlen im gesamten Land Korea statt. Der beginnende Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten kam dazwischen. Die Wahlen wurden in beiden Teilen getrennt durchgeführt.

Am 15. August 1948 wurde die Republik Korea gegründet, die bei uns meist als Südkorea bezeichnet wird. Im Norden folgte wenige Tage später, am 26. August 1948, die "Demokratische Volksrepublik Korea", also Nordkorea.

Doch alle beide beanspruchten eigentlich die jeweils andere Seite für sich. Mit der Teilung wollte man sich weder im Süden noch im Norden abfinden. 1949 hatten die beiden Besatzungsmächte den Norden und Süden verlassen und schon zu diesem Zeitpunkt entstanden Konflikte zwischen den "beiden Koreas". 

Ausbruch des Koreakrieges

So kam es 1950 - also zwei Jahre nach der Proklamation der beiden Länder - dazu, dass Nordkorea eine Einigung militärisch herbeiführen wollte und Truppen über die Grenze nach Südkorea schickte. Und wie so oft, wenn Soldaten aufmarschieren, kommt es zu einem Krieg, in diesem Fall zum Koreakrieg.

Auf nordkoreanischer Seite kämpften die Nordkoreaner mit Unterstützung durch die Sowjetunion und später auch durch die Volksrepublik China. Mit den Südkoreanern kämpften die Vereinigten Staaten und weitere westliche Staaten. Man spricht hier auch von einem Stellvertreterkrieg

Waffenstillstand

1953 wurde ein Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea vereinbart. Die Grenze blieb bestehen und es wurde eine vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone (DMZ) eingerichtet, in der keine Soldaten erlaubt sind. Ein offizieller Friedensvertrag wurde nie geschlossen. Deshalb gelten Nord- und Südkorea bis heute offiziell noch als im Krieg.

Im Norden entstand ein kommunistischer Staat. Der Süden war zuerst eine Diktatur, entwickelte sich dann aber zu einer Demokratie, die sich an westlichen Ländern und besonders den USA orientiert.

Und wie ist es heute?

Seit dem Jahr 2000 haben sich die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea leider wieder verschlechtert. Besonders Nordkorea trägt dafür viel Verantwortung. Immer wieder gab es von dort aus Anschläge auf südkoreanische Regierungsmitglieder und Zivilisten.

Es wird auch berichtet, dass Nordkorea unter der entmilitarisierten Zone (DMZ) Tunnel gebaut hat. Diese Tunnel sollen im Kriegsfall genutzt werden, damit nordkoreanische Soldaten heimlich nach Südkorea gelangen können.

Nord- und Südkorea sind offiziell noch immer im Kriegszustand, denn es gibt keinen Friedensvertrag, sondern nur einen Waffenstillstand. Eine Wiedervereinigung scheint im Moment sehr unwahrscheinlich. Nordkorea ist ein Diktaturstaat und besitzt Atomwaffen, was die Lage gefährlich macht.

Friedensgespräche und Politik

Es gab in den letzten Jahren immer wieder Treffen zwischen Vertretern der USA und dem nordkoreanischen Machthaber, um das Verhältnis zu verbessern und Nordkorea von seinem Atomwaffenprogramm abzubringen. Auch Gespräche zwischen Nord- und Südkorea finden statt, doch bisher wurden keine endgültigen Verträge oder Vereinbarungen geschlossen.

Aktuelle Regierung in Südkorea

Seit dem 4. Juni 2025 ist Lee Jae-myung Präsident der Republik Korea. Am 7. Juli 2025 wurde Kim Min-seok vom Nationalkongress als neuer Premierminister bestätigt und vereidigt.

 

letzte Aktualisierung am 18.07.2025