Kambodscha
Bildung in Kambodscha
In Kambodscha ist Bildung für viele Kinder immer noch schwierig. Zwar gehen heute mehr Kinder zur Schule als früher, doch es gibt viele Hindernisse: zu wenig Lehrer, fehlende Schulmaterialien und oft auch Armut.
Können alle Menschen lesen und schreiben?
In Kambodscha können etwa 84 von 100 Menschen über 15 Jahren lesen und schreiben. Das klingt viel, ist aber weniger als in anderen Ländern Asiens. Dort liegt der Durchschnitt höher. Zahlen sind hier schwierig zu nennen, da es asiatische Staaten gibt, in denen die meisten Menschen lesen und schreiben können und Staaten, in denen es weniger sind. . Besonders betroffen sind Frauen: Etwa 20 von 100 Frauen in Kambodscha können nicht lesen oder schreiben. Aber auch dies sind wieder Durchschnittswerte.
Auf dem Land ist das Problem größer als in der Stadt. Dort fehlen oft gute Schulen und es ist für Kinder schwieriger, regelmäßig am Unterricht teilzunehmen.
Ein schwieriger Neuanfang nach dem Krieg
Warum ist das so? In den 1970er Jahren war Kambodscha von den Roten Khmer, einer grausamen Diktatur, beherrscht. Diese wollten keine Bildung für das Volk. Viele Lehrer wurden damals vertrieben oder sogar getötet — etwa 90 von 100 Lehrerinnen und Lehrern verloren ihr Leben.
Seit den 1980er Jahren versucht Kambodscha, das Bildungssystem wieder aufzubauen. Es gibt ein Gesetz, das jedem Kind den Besuch einer Schule für neun Jahre erlaubt — kostenlos. Aber: Schuluniformen, Bücher oder Hefte kosten trotzdem Geld. Deshalb können sich viele Familien das nicht leisten.
Zu wenig Lehrer, zu wenig Unterstützung
Viele Lehrer werden in Kambodscha sehr schlecht bezahlt. Manche bitten deshalb ihre Schüler um zusätzliches Geld – das können sich jedoch viele Kinder nicht leisten. Stell dir vor, du müsstest deinem Lehrer etwas bezahlen, damit er dich unterrichtet!
Außerdem gibt es viel zu wenige Lehrerinnen und Lehrer. Der Mangel ist besonders auf dem Land spürbar.
Schulkinder in Kambodscha
Nach der Grundschule ist oft Schluss
Die meisten Kinder besuchen nur die Grundschule. Danach gehen nur etwa ein Drittel auf eine weiterführende Schule. Noch weniger schaffen es bis zur Universität. Nur wenige junge Menschen in Kambodscha haben Zugang zu Hochschulen, vor allem wenn ihre Familie arm ist.
Wer genug Geld hat, kann eine Privatschule besuchen. Aber das können sich nur sehr wenige Familien leisten.
Unterricht in der Sprache der Khmer
Die Landessprache in Kambodscha ist Khmer. In Kambodscha leben aber Minderheiten, die aus anderen Regionen oder Ländern stammen und Khmer nicht verstehen. So leben in Kambodscha zum Beispiel Menschen aus Vietnam und aus China, die kein Khmer verstehen. Diese Kinder können keine Schule besuchen, weil sie die Landessprache nicht beherrschen. Und ihre Eltern können ihnen nicht weiterhelfen, weil sie eben auch kein Khmer sprechen.
Regenfrei statt hitzefrei
In Kambodscha haben Kinder zweimal im Jahr Ferien. Zum einen ist das zum sogenannten Khmer-Neujahr, das ist im April und mit unserem Neujahrsfest vergleichbar. Nur beginnt dieses Neujahr eben erst im April und nicht im Januar. Zu diesem Neujahrsfest haben die Kinder zwei Wochen Ferien, das wäre dann so ähnlich wie unsere Weihnachtsferien.
Zu Beginn der Regenzeit, das ist Anfang August, haben sie dann bis zum Ende der Regenzeit bis Mitte September noch einmal sechs Wochen Ferien. Doch die Natur hält sich nicht immer an den Kalender. So kann die Regenzeit auch mal länger dauern und dadurch verlängern sich dann auch die Ferien. Auch können die Ferien in verschiedenen Regionen durchaus unterschiedlich sein, unsere Angaben sind nur allgemein.
Frag doch mal!
Warum können manche Kinder in Kambodscha nicht zur Schule gehen?
Weil sie die Unterrichtssprache Khmer nicht verstehen – und es oft keine Hilfe für andere Sprachen gibt.
Welche Sprache spricht man in Kambodscha?
Die Landessprache heißt Khmer. Sie wird in der Schule, in den Behörden und in den Nachrichten gesprochen.
Gibt es auch Kinder, die zu Hause eine andere Sprache sprechen?
Ja! Zum Beispiel Kinder mit vietnamesischen oder chinesischen Wurzeln – sie lernen oft erst in der Schule Khmer.
Wann haben Kinder in Kambodscha Ferien?
Zweimal im Jahr: Im April zum Neujahrsfest (2 Wochen) und im August/September zur Regenzeit (ca. 6 Wochen).
Was passiert, wenn die Regenzeit länger dauert?
Dann haben viele Kinder auch länger Ferien – weil der Schulweg zu gefährlich oder unpassierbar wird.






