Kambodscha
Gewalt gegen Kinder in Kambodscha – Wenn Kinder nicht sicher sind
In Kambodscha erleben viele Kinder Dinge, die sehr schlimm sind. Sie werden geschlagen, beschimpft oder sogar sexuell ausgebeutet. Diese Gewalt geschieht oft im Verborgenen – und vor allem in den eigenen Familien. Warum ist das so? Und was kann dagegen helfen?
Viele Kinder erleben Gewalt
Laut einer Studie von UNICEF und der kambodschanischen Regierung erleben mehr als die Hälfte aller Kinder unter 18 Jahren körperliche Gewalt. Das bedeutet: Sie werden geschlagen, festgehalten oder auf andere Weise verletzt. Viele dieser Kinder sind noch sehr jung.
Besonders erschreckend: Auch sexuelle Gewalt kommt häufig vor – und betrifft nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen. Die Kinder fühlen sich oft schuldig, obwohl sie gar nichts falsch gemacht haben. Sie wissen nicht, an wen sie sich wenden können.
Warum greift niemand ein?
In Kambodscha trauen sich viele Menschen nicht, etwas zu sagen, wenn sie sehen, dass ein Kind misshandelt wird. Sie haben Angst vor Rache oder glauben nicht daran, dass der Staat helfen kann. Das liegt auch an der Vergangenheit des Landes:
Während der Roten Khmerund in den Bürgerkriegen haben viele Menschen selbst Gewalt erlebt. Viele von ihnen haben nie gelernt, wie man Konflikte friedlich löst. So geben manche Eltern ihre eigenen schlimmen Erfahrungen an ihre Kinder weiter – mit Gewalt.
Außerdem kümmert sich der Staat oft nicht ausreichend um Gewalt in Familien. Die Täter werden selten bestraft – und viele Fälle kommen nie vor Gericht.
Das Geschäft mit den "Waisenkindern"
Auch dieses Geschäft ist letztendlich Gewalt gegen und an Kindern. In Kambodscha gibt es viele Waisenhäuser – doch nicht alle beherbergen echte Waisenkinder. Manche Kinder haben noch Eltern, aber diese sind sehr arm. Sie schicken ihre Kinder ins Heim, in der Hoffnung auf ein besseres Leben oder weil sie dafür Geld bekommen.
Das Schlimme: Manche dieser Waisenhäuser nutzen die Kinder aus, um Geld von Touristen zu bekommen. Die Kinder müssen tanzen, singen oder sich fotografieren lassen. Besucher spenden Geld, weil sie Mitleid haben – doch oft bekommen die Kinder davon nichts. Das Geld landet bei den Betreibern der Heime.
Diese Art von „Waisenhaus-Tourismus“ schadet den Kindern – auch wenn es auf den ersten Blick gut gemeint scheint.
Wie kann man Kinder wirklich unterstützen — ohne Schaden anzurichten?
Wenn du einem Kind oder der Gemeinde helfen willst, sind folgende Wege oft besser als ein Besuch im Waisenhaus:
- Unterstütze Projekte, die Kinder in ihrer Familie lassen und Familien stärken — z. B. mit Schulbildung, Sozialhilfe, Ausbildungsmöglichkeiten.
- Spende oder engagiere dich bei seriösen NGOs, die transparent arbeiten, und informiere dich vorab, ob sie wirklich Kindern helfen oder ob sie kommerziell arbeiten.
- Reise verantwortungsbewusst: Kaufe nichts von Straßenkindern, vermeide Fotos mit „leidenden Kindern“ und sehe Kinder nicht als Tourismus‑Objekte.
- Unterstütze Initiativen, die Aufklärung und Kinderschutz fördern — damit Armut und Ausbeutung langfristig bekämpft werden können.
Frag doch mal!
Was bedeutet Gewalt gegen Kinder?
Das ist, wenn Kinder geschlagen, verletzt oder auf andere Weise schlecht behandelt werden – auch durch Worte oder Angst.
Warum passiert das in Kambodscha so oft?
Weil viele Menschen selbst schlimme Dinge erlebt haben, und weil der Staat wenig hilft. Außerdem wissen viele nicht, dass Gewalt falsch ist.
Was ist Waisenhaus-Tourismus?
Das bedeutet: Touristen besuchen Heime, spenden Geld, machen Fotos – aber das Geld landet oft nicht bei den Kindern, sondern bei denen, die das Heim betreiben.
Wie kann man Kindern in Kambodscha helfen?
Zum Beispiel, indem man seriöse Hilfsorganisationen unterstützt und keine Waisenhäuser besucht, die Kinder wie eine Show präsentieren.
Gibt es in Kambodscha Gesetze gegen Gewalt?
Ja, aber sie werden oft nicht angewendet. Viele Täter bleiben unbehelligt, besonders in Familien.