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Die Könige des Landes?

"Kinder sind die Könige des Landes". Das war ein berühmtes Wort des verstorbenen nordkoreanischen Staatspräsidenten Kim Il-sung. Seit 1976 steht im Gesetz das offizielle Prinzip "Kinder sollen die allerbeste Ressource genießen." – Doch ist das in Nordkorea wirklich so?

Was wissen wir über das Leben der Kinder in Nordkorea?

Das meiste, was wir über das Leben von Kindern in Nordkorea wissen, erfahren wir von Menschen, die aus Nordkorea fliehen konnten. Sie haben meist Schreckliches erlebt, viele Kinder auch den Tod ihrer Eltern. Sie kommen alleine, bleiben sich überlassen beziehungsweise sind auf Hilfe angewiesen. Wenn Kinder von Nordkorea nach Südkorea fliehen, erleben sie dort eine völlig andere Welt, die sie erst kennenlernen müssen und in der sie lernen müssen, sich zurechtzufinden.


Nordkoreanische Kinder in Südkorea

Diese Kinder leben nun in der Fremde. Südkorea ist für sie ein unbekanntes Land und selbst die Sprache unterscheidet sich. Sie haben ihre Verwandten und ihre Freunde zurückgelassen und nicht selten werden sie von Schuldgefühlen geplagt, dass es ihnen nun besser geht als ihren Freunden zu Hause. Gleichaltrige südkoreanische Kinder hatten eine andere Kindheit und nicht selten fühlen sich die nordkoreanischen Kinder diesen unterlegen. Eben weil sie viele Dinge noch gar nicht kennen und gar keine Möglichkeit hatten, diese kennenzulernen. 

Straßenkinder in Nordkorea

Wie viele Kinder in Nordkorea auf der Straße leben, wissen wir nicht. Hier sind wir auf Schilderungen von Kindern angewiesen, denen es gelungen ist, aus Nordkorea zu fliehen. Auch manche Touristen, die das Land bereisen durften, erzählen von Straßenkindern oder Kindern, die einfach ohne ihre Eltern auf dem Bordstein sitzen und nichts tun oder mit Dingen spielen, die auf dem Boden liegen.

Schule in Nordkorea

In Nordkorea gibt es eine Schulpflicht über elf Jahre. Wenn die Kinder 16 sind, ist die Schule für sie vorbei. Doch auch dann beginnt man nicht, sein eigenes Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, denn die meisten Männer und ein paar Frauen gehen jetzt erstmal acht Jahre lang zur Armee. Danach besuchen nur wenige eine Oberschule, die unserem Gymnasium entspricht. Noch weniger gehen danach auf die Fachschule oder Universität. Es gibt in Nordkorea nur eine einzige Universität. Jungen und Mädchen gehen übrigens streng getrennt zu Unterricht.

Propaganda in der Schule

In der Schule werden die Kinder nicht neutral unterrichtet, stattdessen wird das kommunistische Weltbild ihrer Regierung vermittelt. Vor allem in Fächern wie Geschichte oder Gemeinschaftskunde werden die Kinder gelenkt. Es gibt Fächer, in denen lernen die Kinder nur auswendig, zum Beispiel die Reden des Diktators und Heldengeschichten über ihn. Vor allen Dingen lernen sie neben dem falschen Lernstoff eines nicht: eine eigene Meinung zu haben, zu dieser zu stehen und diese zu vertreten. Wer in Nordkorea eine von der Regierung abweichende Meinung hat, muss mit schlimmen Strafen rechnen, im schlechtesten Fall sogar mit dem Tod.

letzte Aktualisierung am 18.05.2020