Simbabwes Flagge Simbabwe

Die frühe Geschichte Simbabwes

Von Norden wanderten vor etwa vor 2000 Jahren Bantu-Völker nach Süden und kamen auch in das heutige Simbabwe. Sie ließen sich dort nieder und verdrängten die Bevölkerung, die dort schon lebte. Das waren Khoisan-Völker, die eine Klicksprache sprechen.

Die Bantuvölker errichteten Reiche, deren Überreste du heute noch anschauen kannst. Das Karanga-Reich entstand ab dem 12. Jahrhundert. Es erstreckte sich fast über ganz Simbabwe und sogar noch weiter nach Mosambik und Botswana. Übrig geblieben sind die Ruinen von Groß-Simbabwe, wo damals viele Menschen lebten. Im 15. Jahrhundert schwand die Macht und das Großreich löste sich in kleinere Reiche auf.

Die Europäer kommen nach Simbabwe

Während der Kolonialzeit kamen auch viele Europäer ins heutige Simbabwe. 1857 eröffneten Missionare die erste Missionsstation und einige Jahre später fand ein deutscher Geologe Gold. So glaubten die Europäer, sie könnten in Simbabwe reich werden. Sie versuchten, die Stammesfürsten für sich zu gewinnen, um finanziellen Nutzen aus dem Goldabbau zu ziehen.

Doch die meisten "Goldsucher" guckten in die Röhre, als es dem geschickten britischen Unternehmer Cecil Rhodes 1888 gelang, einen Vertrag zwischen dem Stamm der Ndebele und Großbritannien herauszuschlagen und die alleinigen Schürfrechte für Gold zu erhandeln. 1889 gründete Rhodes die Handelsgesellschaft British South African Company (Britische Südafrika-Gesellschaft, BSAC), die das Land nun erschloss und verwaltete. Das auf dem Gebiet seit 1837 bestehende Matabele-Königreich wurde 1893 unterworfen.

So wurde das Gebiet der Shona und Ndebele, die das heutige Simbabwe besiedelten, durch Cecil Rhodes wirtschaftlich erschlossen und ausgebaut. Er gründete Städte und schickte Militär in die Regionen. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen, in denen die Shona und Nbedele allerdings wenige Chancen gegen die Gewehre der Briten hatten.

Südrhodesien als Vorbildkolonie

1911 wurde die Kolonie Rhodesien geteilt. Der Süden wurde zu Südrhodesien, dem heutigen Simbabwe. Der Norden führte den Namen Nordrhodesien, das ist das heutige Sambia. In der Folge kam es immer wieder zu Kämpfen zwischen den Briten und den Einwohnern der Ndebele und der Shona. Diese wurden unterdrückt und mussten oft in den Minen der Briten arbeiten.

Die Briten bauten das Land aus und so wurde es zu einer Art Vorbildkolonie in Afrika. Das funktionierte aber nur, weil die Briten die einheimische Bevölkerung schlecht behandelte und die Menschen kaum für ihre Arbeit entlohnte. Es gab keine Gewerkschaften und die Einheimischen mussten Steuern an ihre Unterdrücker zahlen. Bis 1923 dauerte die Herrschaft der BSAC, dann entschieden die Briten, Südrhodesien zu einer sich selbst verwaltenden britischen Kolonie zu machen.

Ein Gesetz mit Folgen für die Zukunft

In den 1930er Jahren brachte ein Landgesetz, das schwarze Farmer enteignete und weiße bevorteilte, schlimme Folgen für die einheimische Bevölkerung mit sich. Da die Einheimischen sich selbst nicht als selbstständige Farmer betätigen durften, lernten sie auch nicht, wie sie ihr Farmland richtig bestellen sollten. Nur als unterbezahlte Helfer durften sie für die weiße Bevölkerung wie Sklaven arbeiten.

Diese Folgen spüren die Menschen noch heute. Als Präsident Mugabe viele Jahre später die Landreform umgekehrt für die schwarze Bevölkerung durchsetzte und die weißen Farmer enteignete, kam das Land oft in die Hände unwissender Arbeiter, die es nie gelernt hatten, eine Farm gewinnbringend zu führen. Woher sollten sie es auch wissen? Jahrzehntelang hatte man ihnen verboten, ihr eigenes Land zu bestellen.

letzte Aktualisierung am 15.05.2020