Vatikanstadt
Wie wird ein Papst gewählt?

Wenn ein Papst verstirbt, muss ein neuer Papst gewählt werden. Diese Papstwahl findet statt durch alle wahlberechtigten Kardinäle. Dafür versammeln sie sich im Konklave. Diese Regel gibt es schon seit dem 13. Jahrhundert. Das Konklave muss 15 bis 20 Tage nach dem Tod des letzten Papstes beginnen.
Was ist ein Konklave?
Das Konklave ist die Versammlung der wahlberechtigten Kardinäle. Die Kardinäle versammeln sich dabei ohne Kontakt zur Außenwelt. Sie werden eingeschlossen. Das bedeutet das Wort Konklave nämlich wörtlich. Es leitet sich vom lateinischen Ausdruck cum clave ab, was “mit Schlüssel” bedeutet. Ein Konklave ist demnach ein abgeschlossener Raum.
Im Fall der Papstwahl findet das Konklave in der Sixtinischen Kapelle statt, also im Vatikan in Rom. Dort versammeln sich also die Kardinäle, die zur Wahl zugelassen sind. Sie dürfen nicht älter als 80 Jahre alt sein. Sie bleiben dort, bis ein neuer Papst gewählt wurde. Ein Papst muss mit einer Zweidrittelmehrheit gewählt werden. Die Wahl kann somit auch mehrere Tage oder noch länger dauern.
Die Kardinäle verpflichten sich zur Verschwiegenheit. Sie sollen unbeeinflusst von außen ihre Wahl treffen können. Sie erhalten darum keinen Zugang zur Außenwelt, das heißt, dass auch Handys, Fernsehen oder Zeitungen verboten sind. Sie übernachten im Gästehaus Casa Santa Marta. Mit einem Bus werden die dorthin gefahren und zu den Wahlgängen wieder in die Kapelle gebracht.
Regeln bei der Papstwahl
- Das Konklave beginnt 15 bis 20 Tage nach dem Tod des Papstes.
- Wahlberechtigt sind die Kardinäle, die noch nicht 80 Jahre alt sind.
- Es gibt kein Mindestalter für einen neuen Papst.
- Gewählt werden kann theoretisch auch jemand von außerhalb. Wählbar ist jeder unverheiratete getaufte Mann, der der römisch-katholischen Kirche angehört. Allerdings ist das nicht üblich.
- Der neue Papst muss mit einer Zweidrittelmehrheit gewählt werden.
- Nach dem 34. Wahlgang darf eine Stichwahl zwischen den beiden bis dahin führenden Kardinälen stattfinden. Diese beiden dürfen dann selbst nicht mehr mitwählen.
- Jeder Kardinal schreibt den Namen des Kandidaten, den er wählen möchte, auf einen Wahlzettel. Nach ihrer Rangordnung treten alle Kardinäle zum Altar, hält seinen gefalteten Wahlzettel hoch und spricht einen Schwur, dass er denjenigen wählt, von dem er glaubt, dass er nach Gottes Willen gewählt werden muss. Dann wirft er den Zettel in die Wahlurne.
- Sind alle Zettel in der Urne, wird sie verschlossen und durchgemischt. Drei Wahlhelfer notieren unabhängig voneinander die Namen. Alle Wahlzettel werden gelocht und an einer Schnur aufgefädelt.
- Nach jedem Wahlgang werden die Wahlzettel verbrannt. Bei zwei Wahlgängen hintereinander geschieht das aber erst nach dem zweiten Wahlgang. Steigt aus der Sixtinischen Kapelle schwarzer Rauch auf, wissen die Menschen draußen, dass noch kein neuer Papst gewählt wurde. Steigt aber weißer Rauch auf, heißt das: Es gibt einen neuen Papst. Es werden dann auch die Glocken des Petersdoms geläutet.
Was passiert nach der Wahl des neuen Papstes?


Der gewählte Papst wird gefragt, ob er die Wahl annimmt und welchen Namen er als Papst tragen wird. Der neue Papst legt das weiße Papstgewand an. Anschließend huldigen alle Kardinäle dem neuen Papst und versprechen ihm Treue.
Der neue Papst wird dann öffentlich vom Petersdom aus bekannt gegeben mit den Worten: “Annuntio vobis gaudium magnum, habemus Papam!” Das bedeutet: “Ich verkünde euch eine große Freude, wir haben einen Papst!” Der neue Papst spendet dann den päpstlichen Segen Urbi et Orbi.
Papstwahl 2025
Papst Franziskus starb am 21. April 2025. Damit begann die Sedisvakanz. So nennt man es, wenn sein Amt nicht besetzt ist. Wörtlich bedeutet es “leerer Stuhl”. Am 26. April wurde Franziskus bestattet. Am 7. Mai 2025 beginnt das Konklave zur Wahl des 267. Papstes. 135 Kardinäle sind wahlberechtigt. Geleitet wird das Konklave vom ranghöchsten wahlberechtigten Kardinal, Pietro Kardinal Parolin.