Kosovo
Was ist eigentlich typisch für den Kosovo?
Typisch für den Kosovo ist die große Vielfalt des Landes. Viele Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen leben in dem kleinen Balkan-Staat. Deshalb ist es manchmal schwer zu sagen, was im Kosovo besonders genau für dieses Land ist.
Familienleben im Kosovo

Im Kosovo ist die Familie sehr wichtig. Viele Menschen haben einen engen Zusammenhalt mit ihren Verwandten. Besonders auf dem Land leben oft mehrere Generationen – also Großeltern, Eltern und Kinder – unter einem Dach.
Früher: Die Männer bestimmten
Lange Zeit waren die Familien im Kosovo patriarchalisch organisiert. Das bedeutet: Die Männer hatten das Sagen und trafen die wichtigsten Entscheidungen. Frauen hatten oft weniger Rechte.
Heute: Auf dem Weg zur Gleichberechtigung
Inzwischen hat sich viel verändert. In Städten arbeiten viele Menschen daran, dass Frauen und Männer im Kosovo gleichberechtigt sind. Das bedeutet, dass alle die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben sollen. Trotzdem gibt es auf dem Land noch viele Familien, in denen alte Rollenbilder und Traditionen eine große Rolle spielen.
Große Familienfeste mit vielen Gästen
Feiern sind im Kosovo etwas ganz Besonderes. Hochzeiten zum Beispiel werden besonders groß gefeiert – vor allem auf dem Land. Oft dauert so eine Feier mehrere Tage! Es kommen viele Gäste, es wird getanzt, gegessen und viel gelacht. Für viele Familien sind Ehre und Vertrauen sehr wichtige Werte, die auch bei solchen Festen eine Rolle spielen.
Wusstest du schon?
Im Kosovo gibt es viele Musikrichtungen, weil dort Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenleben. Oft vermischen sich diese Stile – so entstehen ganz neue Musikarten, die man sonst nirgends hört.


Wie sehen Volkstrachten im Kosovo aus?
Es gibt verschiedene traditionelle Kleidung im Kosovo. Manche Trachten sind an die albanischen angelehnt und werden mit Illyrischen Motiven geschmückt. Es gibt über 200 verschiedene Varianten, je nachdem woher der/die Träger*in stammt. Eine Tracht besteht dabei aus sechs oder sieben Teilen. Frauen* tragen häufig ein rotes Kopftuch, das Pashnik genannt wird. Dazu tragen sie Kleider oder eine Xhubleta, einen Rock, der wie eine Schürze getragen wird. Die Füße werden traditionell mit Holzschuhen geschmückt. Männer* tragen hingegen kein Kopftuch, sondern einen Plis. Das ist ein Hut aus Wolle. Wolle wird auch für die weißen Hosen namens Tirqe verwendet. Alternativ gehört zur männlichen Tracht aber auch die Fustanella, die einem Rock ähnlich sieht. Die Männer* tragen keine Holzschuhe, sondern Opinga. Das sind Lederschuhe, die mit Streifen aus Leder oder Wolle am Fuß gehalten werden. Die kosovo-albanischen Trachten werden heute jedoch nicht mehr im Alltag, sondern höchstens bei Familienfesten oder Folkloretreffen getragen.
Kirchen mit vielen Kuppeln
Egal in welcher kosovarischen Stadt du dich befindest, das Stadtbild ist geprägt von vielen Kirchen und Moscheen. Die serbisch-orthodoxen Kirchen sind im byzantinischen Baustil erbaut worden und bekannt für ihre Kuppel-Dächer. Aber auch Moscheen, in denen überwiegend Albaner*innen beten und römisch-katholische Kirchen sind nicht zu übersehen. Wusstest du, dass die meisten Moscheen des Kosovo in Prizren zu finden sind? Hier kannst du in 77 Moscheen beten! Manche Gebetshäuser müssen jedoch auch besonders geschützt werden. Während Ausschreitungen zwischen der kosovarisch-albanischen und der serbischen Bevölkerung wurden auch viele serbisch-orthodoxe Kirchen beschädigt. Seitdem stehen viele dieser Kirchen unter besonderem Schutz der Kosovo Force (KFOR). In den römisch-katholischen Kirchen beten neben einer kleinen Gemeinde von katholischen Albaner*innen auch katholische Rom*nja und Kroat*innen.
Hier siehst du ein paar Fotos von den imposanten Bauwerken: