Deutschland - Thüringen
Industrie & Landwirtschaft in Thüringen

Thüringer Industrie – eine lange Geschichte
Schon im 19. und frühen 20. Jahrhundert war Thüringen ein bedeutender Industriestandort. Besonders bekannt war die Region für:
- die Optikindustrie in Jena
- die Porzellan- und Glasherstellung
- die Spielzeugindustrie, vor allem in Sonneberg
Viele dieser Produkte wurden ins Ausland verkauft – man spricht dann von einem Exportüberschuss. Doch im Jahr 1990, nach der deutschen Wiedervereinigung, brach der Markt zusammen: Viele Fabriken mussten schließen, und zahlreiche Menschen verloren ihre Arbeit.
Industrie Thüringen nach der Wende
Zwischen 1990 und 1992 war die Lage in Thüringen besonders schwierig. Doch dann begannen Investitionen, neue Unternehmen siedelten sich an, und alte Firmen wurden modernisiert.
Ab 1992 stieg die Industrieproduktion langsam wieder an. Heute ist Thüringen wieder ein bedeutender Industriestandort – besonders in bestimmten Regionen.
Was bedeutet „vieharme Region“?
Eine vieharme Region ist ein Gebiet, in dem nur wenige Nutztiere gehalten werden – zum Beispiel im Vergleich zu Niedersachsen oder Bayern. Thüringen gehört dazu.
Landwirtschaft in Thüringen – große Flächen, viele Felder

Auch wenn Thüringen als Industriestandort bekannt ist, nimmt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle ein. Etwa 54 % der Fläche Thüringens werden landwirtschaftlich genutzt – das ist mehr als die Hälfte des gesamten Landes!
Wo wird Landwirtschaft betrieben?
Vor allem im Thüringer Becken und im Altenburger Land gibt es viele große Betriebe. Die Böden dort sind fruchtbar und eignen sich gut für den Ackerbau. Die Höfe in Thüringen sind im Vergleich zu anderen Bundesländern oft besonders groß: Im Schnitt nutzt ein Betrieb 216 Hektar Land, das ist etwa dreimal so viel wie im Bundesdurchschnitt.
Was wird angebaut in Thüringen
Die Bauern bauen vor allem Futterpflanzen für Tiere an, aber auch Getreide, Gemüse und Raps. Hier eine Übersicht:
Pflanze | Verwendung | Region |
---|---|---|
Winterweizen | Mehl, Brot | Thüringer Becken |
Winterraps | Speiseöl, Arznei | Altenburger Land |
Sommergerste | Futter | Flachlandregionen |
Gemüse | Frischverzehr | Erfurt, Sömmerda |
Tierhaltung in Thüringen
In Thüringen gibt es vergleichsweise weniger Nutztiere als in anderen Regionen. Trotzdem ist die Milchproduktion mit Rindern ein bedeutender Bereich. Auch Schweine werden gehalten, aber in geringerer Zahl.
Übersicht über die Tierhaltung in Thüringen:
Tierart | Nutzung | Besonderheiten |
---|---|---|
Rinder | Milch, Fleisch | Wichtigste Tierart, vor allem Milchproduktion |
Schweine | Fleisch | Weniger verbreitet als in anderen Bundesländern |
Hühner | Eier, Fleisch | Meist in kleineren Betrieben oder Biobetrieben |
Schafe | Wolle, Fleisch | Vereinzelt in der Landschaftspflege genutzt |
Ökologische Landwirtschaft in Thüringen
Immer mehr Betriebe arbeiten auch in Thüringen nach ökologischen Standards:
- 5,2 % der landwirtschaftlichen Fläche werden biologisch bewirtschaftet
- Drei Viertel der Biobetriebe halten Tiere, vor allem Rinder
Dabei dürfen keine chemischen Mittel oder künstlicher Dünger verwendet werden. Das ist besser für Umwelt und Tiere.
Typisch Thüringen: Regionale Produkte
Viele bekannte Spezialitäten kommen direkt aus der Thüringer Landwirtschaft:
- Thüringer Rostbratwurst
- Thüringer Klöße
- Milchprodukte
- Obst und Gemüse aus regionalem Anbau