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Die Montanindustrie im Saarland

250 Jahre war der Bergbau im Saarland sehr wichtig und spielte sogar länger eine wichtigere Rolle als im Ruhrgebiet. Hier entwickelten sich vor allem die Eisen- und die Stahlindustrie. Im 20. Jahrhundert arbeiteten 60.000 Menschen im Bergbau und 10.000 in der Stahlindustrie. Die letzte Kohlegrube wurde 2012 mit dem Bergwerk Saar geschlossen. Das Saarland hat den Wechsel - das Saarland ist immer noch stark industriell geprägt - in andere Industriezweige geschafft. Besser als so manches andere Bundesland, das ähnlichen Änderungen unterworfen war und ist.

Schon seit den 60er Jahren war dieser Wirtschaftszweig rückläufig. Ein Beispiel für diese blühende Zeit ist die Völklinger Hütte, die sogar als bedeutendes Industriedenkmal zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.

Zwei große Stahlunternehmen sind noch heute im Saarland zu finden: die Saarstahl AG und die AG der Dillinger Hüttenwerke. Beim Steinkohlebergbau ist nur noch das Bergwerk Saar der RAG Deutsche Steinkohle in Betrieb.

Was bedeutete der Strukturwandel für das Saarland?

Im Saarland hat sich sehr viel verändert, deshalb spricht man oft von einem Strukturwandel. Dieser begann schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts und dauert noch an. Der Steinkohlebergbau wurde zurückgefahren und die Stahlindustrie verändert.

So kamen neue Unternehmen, vor allem Automobilindustrie und ganze neue Wirtschaftszweige wie der Tourismus auf. Die Leute mussten ja irgendwo neue Jobs finden. Viele gut ausgebildete Fachkräfte, die ehemals im Bergbau arbeiteten, fanden nach der Schließung der Zechen zum Beispiel Arbeit bei Ford in Saarlouis und bei einer Reihe von Automobilzulieferern.

Solche Wandlungsprozesse gehen nicht immer reibungslos vonstatten, keiner verliert gerne seinen Job. Und die Automobilindustrie steht im Moment auch vor großen Aufgaben, gilt es doch alternative Antriebe zu finden und weiterzuentwickeln. Im Saarland sind vor allem die Zuliefererindustrien wichtig.

Wo arbeiten die Leute im Saarland?

Die meisten Arbeitsplätze stellt die Firma ZF (ZF Friedrichshafen AG) bereit. Laut Statistik der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes liegt sie damit noch vor den Ford-Werken in Saarlouis, den Dillinger Hüttenwerken, der Robert Bosch GmbH in Homburg  und der Firma Saarstahl in Völklingen an der Spitze der saarländischen Industriebetriebe. Im ZF-Werk in Saarbrücken werden Automatikgetriebe hergestellt und in die ganze Welt exportiert. Dies ist ein Beispiel für eine Zuliefererindustrie.

Auch der Bereich Forschung nimmt zu, vor allem in den wichtigen Bereichen wie Informatik, Nano-Bio-Technologie oder auch Medizintechnologie. Sämtliche deutsche Forschungsgesellschaften wie beispielsweise mehrere Max-Planck- und Fraunhofer-Institute sind im Saarland verortet. So zählt das Saarland mittlerweile zu den führenden Automobilzuliefererregionen und bietet vielen Menschen vor allem in diesem Bereich einen Arbeitsplatz. Viele Pendler kommen aus Lothringen und aus Rheinland-Pfalz.

Auch der Tourismus gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Tourismus im Saarland als Zeichen des Strukturwandels

Im Saarland gewinnt auch der Tourismus als Wirtschaftszweig an Bedeutung. So kommen immer mehr Touristen ins Bundesland und wollen dort wandern, Rad fahren, gut essen, Kulturgüter anschauen, etwas für ihre Gesundheit tun und so vieles mehr. So entstehen immer mehr Arbeitsplätze in dieser Region. Man spricht dann wieder von Strukturwandel. Ein solcher braucht aber seine Zeit. Nicht jeder Arbeiter, der in die Gruben gefahren ist, wird automatisch zur Servicekraft in einem Hotel oder Restaurant. Doch das Land unterstützt zum Beispiel die Hotel- und Gastronomiebetriebe. Gleichzeitig ist es auch von Bedeutung, die Infrastruktur zu stärken. Wenn die Leute wandern oder Rad fahren sollen, dann braucht es logischerweise auch Wanderwege und Radfahrwege. Solche Maßnahmen sollten dann wieder mit dem Schutz der Natur in Einklang stehen.

Landwirtschaft

Das Saarland führt im Bereich des Biolandbaus. Schon 20% der Flächen werden nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet. Im Vergleich dazu: der Bundesdurchschnitt beträgt etwa die Hälfte.

Die Mehrzahl der saarländischen Betriebe betreibt Futter- und Ackerbau. 46% der im Saarland genutzten gesamtwirtschaftlichen Fläche von 78.000 Hektar waren 2016 noch Ackerland. Hierbei führte der Getreideanbau mit 59%, gefolgt von Futtermais und Winterraps. Angebaut werden aber auch Wein oder Obst und Spargel.

Viehhaltung

52% der Gesamtfläche sind Grünland und der Schwerpunkt der Viehwirtschaft liegt in der Rinderhaltung. Etwa 1/3 davon sind Milchkühe. Pferde und Schafe gibt es auch, sie machen aber nur einen kleinen Anteil an der Viehhaltung gesamt aus.

Bei der Nahrungsmittelindustrie liegt der Schwerpunkt dann auch in der Milchverarbeitung. Im Saarland wird verstärkt großes Augenmerk auf die Vermarktung regionaler Produkte gelegt. So gibt es eine große Anzahl von Direktvermarktern im Saarland.

letzte Aktualisierung am 22.06.2021