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Steckbrief Mannheim

Bundesland: Baden-Württemberg
Einwohner: ca. 318.000 (Stand Ende 2024)
Besonderheit: Quadratestadt – Straßen heißen z. B. C3 oder E5
Flüsse: Rhein und Neckar
Region: Metropolregion Rhein-Neckar
Nachbarstädte: Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz), nahe bei Heidelberg und Frankfurt
Grenzen: Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen

Mannheim - Steckbrief

Mannheim ist eine große Stadt im Bundesland Baden-Württemberg. Sie liegt ganz im Nordwesten des Landes, dort, wo sich die beiden Flüsse Neckar und Rhein treffen. Mit rund 318.000 Einwohnern (Stand Ende 2024) gehört Mannheim zu den größten Städten in Südwestdeutschland – gleich nach Stuttgart. Besonders ist nicht nur die Lage am Fluss, sondern auch die Form der Innenstadt: Statt normalen Straßennamen gibt es hier Buchstaben und Zahlen, denn Mannheim ist die einzige sogenannte Quadratestadt in Deutschland.

Außerdem liegt Mannheim im Dreiländereck von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Auf der anderen Rheinseite beginnt Ludwigshafen, das aber bereits zu Rheinland-Pfalz gehört. Gemeinsam mit Städten wie Heidelberg und Ludwigshafen bildet Mannheim die Metropolregion Rhein-Neckar, einen wichtigen Wirtschafts- und Lebensraum im Süden Deutschlands.

Innere und äußere Stadtkreise von Mannheim

Das Stadtgebiet von Mannheim teilt sich in sechs innere und elf äußere Stadtbezirke, die da wären:

Innere Stadtbezirke Mannheims:

  • Innenstadt/Jungbusch
  • Lindenhof
  • Neckarstadt-Ost
  • Neckarstadt-West
  • Neuostheim/Neuhermsheim
  • Schwetzingerstadt/Oststadt

Äußere Stadtbezirke Mannheims:

  • Feudenheim
  • Friedrichsfeld
  • Käfertal
  • Neckarau
  • Rheinau
  • Sandhofen
  • Schönau
  • Seckenheim
  • Vogelstang
  • Waldhof
  • Wallstadt

Was sind die Mannheimer Quadrate?

Die Quadrate sind eine besondere Form der Stadtplanung. Die Innenstadt wurde wie ein Schachbrett angelegt – mit Häuserblöcken, die keine Straßennamen, sondern Buchstaben und Zahlen haben. Diese Einteilung gibt es nur in Mannheim.

Die Mannheimer Quadrate – eine Stadt wie ein Schachbrett

Die Innenstadt von Mannheim ist ganz besonders – denn sie ist in Quadrate aufgeteilt, also in rechteckige Häuserblocks. Diese Einteilung nennt man die „Mannheimer Quadrate“. Sie wurden im 17. Jahrhundert vom Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz geplant.

Statt normaler Straßennamen gibt es hier eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen. So heißen die Adressen zum Beispiel C3, D2 oder E5. Wenn du also wissen willst, wo das Rathaus ist – dann findest du es bei E5!

Das klingt logisch, aber für Besucher ist es manchmal ungewohnt. Vom Schloss aus gesehen liegen die Blöcke A bis K auf der linken Seite der Hauptachse und L bis U auf der rechten Seite. Die Zahlen zeigen, wie weit ein Quadrat vom Schloss entfernt liegt.

Was ist ein Auenwald?

Ein Auenwald ist ein Waldgebiet, das direkt an einem Fluss liegt. Wenn der Fluss über die Ufer tritt, wird der Boden dort manchmal überschwemmt. Deshalb wachsen in einem Auenwald besondere Pflanzen und Bäume, die viel Wasser vertragen – wie Weiden oder Erlen. Auenwälder sind wichtige Lebensräume für viele Tiere.

Wie ist das Klima in Mannheim?

Mannheim liegt ja im Oberrheingraben und wird durch den Pfälzerwald und den Odenwald geschützt. So ist das Klima eigentlich sehr mild. Mittlerweile kann es auch im Hochsommer extrem heiß werden. Die Niederschlagsmenge ist in Mannheim sehr niedrig. Mannheim liegt ja an zwei Flüssen, dem Neckar und dem Rhein. Hier schließen sich Auenlandschaften an, die die Eigenschaft haben, für eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen, so kann es im Hochsommer zu großer Schwüle kommen. Die Regenmenge ist in Mannheim eher gering. Es gibt also viele trockene und sonnige Tage – gut für alle, die gerne draußen unterwegs sind.

Was ist ein Ballungsraum?

Ein Ballungsraum ist eine Gegend, in der besonders viele Menschen leben und arbeiten. Dort gibt es viele Häuser, Firmen, Straßen und Bahnhöfe – wie in der Metropolregion Rhein-Neckar rund um Mannheim.

Wirtschaft in Mannheim

Mannheim ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort im Süden Deutschlands. Die Stadt liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, einem der größten Ballungsräume Deutschlands. Hier leben viele Menschen, und viele Unternehmen haben sich in der Region angesiedelt.

Gleich fünf Autobahnen verlaufen in der Nähe von Mannheim. Dazu kommt der Hauptbahnhof, ein wichtiger ICE-Knotenpunkt. Viele Fernzüge halten hier, und wer mit der Bahn durchs Land reist, muss oft in Mannheim umsteigen.

Auch über zwei Flüsse ist die Stadt gut angebunden: der Rhein und der Neckar sind wichtige Wasserstraßen für die Schifffahrt. Dazu kommt der kleine City Airport Mannheim, der nahe beim großen Flughafen Frankfurt liegt.

Viele bekannte Firmen haben Standorte in Mannheim, zum Beispiel Bauhaus, Bilfinger, Siemens oder auch Daimler. Aber auch viele kleine Betriebe und Unternehmen des Mittelstands sorgen für Arbeitsplätze. Deshalb ist Mannheim wirtschaftlich sehr gut aufgestellt.

Wer war Karl Drais?

Karl Drais war ein Erfinder aus Mannheim. Er baute 1817 das erste Laufrad – die Draisine. Damit konnte man sich schneller fortbewegen, ganz ohne Pferd. Seine Idee war der Anfang des heutigen Fahrrads.

Was wurde in Mannheim erfunden?

In Mannheim wurden viele Erfindungen gemacht, die später die Welt verändert haben.

  • Im Jahr 1817 erfand Karl Drais das erste Laufrad, das man auch Draisine nennt. Es war der Vorläufer des Fahrrads.
  • 1880 baute Siemens in Mannheim den ersten elektrischen Aufzug der Welt. Er wurde damals noch „Senkrechtfahrer“ genannt.
  • 1886 entwickelte Carl Benz in Mannheim das erste Auto der Welt – mit Motor und drei Rädern. Seine Frau Bertha Benz fuhr damit von Mannheim bis nach Pforzheim – ganz allein!
  • Im Jahr 1921 wurde in Mannheim auch der erste Traktor erfunden.
  • Und etwas ganz Besonderes für Schleckermäuler: 1969 wurde in Mannheim das erste Spaghetti-Eis erfunden – von Dario Fontanella. Das Eis sieht aus wie Nudeln, ist aber aus Vanilleeis mit Erdbeersoße und weißer Schokolade.

Auch viele berühmte Personen waren schon in Mannheim: Mozart, Goethe, Lessing – und Schiller, dessen Stück „Die Räuber“ 1782 in Mannheim uraufgeführt wurde. Schiller arbeitete sogar eine Zeit lang am Mannheimer Theater.

Was kann man in Mannheim entdecken?

Das bekannteste Wahrzeichen Mannheims ist der Wasserturm am Friedrichsplatz. Er ist 60 Meter hoch und wurde zwischen 1886 und 1889 gebaut. Heute steht er unter Denkmalschutz. Umgeben ist er von Wasserbecken, Grünanlagen, Sandsteinfiguren und Spazierwegen. Das ist übrigens die größte zusammenhängende Jugendstilanlage Deutschlands. Besonders schön: Abends gibt es dort bunte Wasserspiele.

Ein weiteres Highlight ist das Mannheimer Schloss. Es ist die größte barocke Schlossanlage Deutschlands und war früher der Sitz des Kurfürsten. Heute befindet sich dort die Universität Mannheim. Der große Ehrenhof, die Schlosskirche und die Lage direkt am Rhein machen das Schloss zu einem beliebten Ausflugsziel.

In der Nähe findest du auch den Marktplatz mit der Pfarrkirche St. Sebastian – dem ältesten Gebäude Mannheims. Dort ist auch regelmäßig Wochenmarkt. Hinter dem Schloss liegt die grüne Promenade an den Rheinterrassen, wo man gemütlich spazieren kann – das nennt man auch „promenieren“.

Museen und Technik

Für alle, die sich für Technik interessieren, ist das Technoseum besonders spannend. Dort kann man ausprobieren, wie früher gearbeitet wurde – zum Beispiel mit alten Maschinen. Direkt am Neckar liegt das Museumschiff, das ebenfalls dazugehört.

Außerdem gibt es die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) mit vier Ausstellungshäusern, die spannende Themen aus Kunst, Archäologie und Geschichte zeigen.

Weitere Ausflugsziele in Mannheim

  • SAP Arena: eine große Halle für Eishockey, Sport und Pop-Konzerte
  • Planetarium Mannheim: eine Kuppel, in der man den Sternenhimmel sehen und spannende Shows erleben kann
  • Luisenpark: ein großer Stadtpark mit Seen, Spielplätzen, Schmetterlingshaus, Bootfahren und vielem mehr – ein Ort für die ganze Familie

Einsichten und Aussichten auf Mannheim:

  • Friedrichsplatz Mannheim
    Ein beliebter Platz, nämlich der Friedrichsplatz, in Mannheim. [ © andreas N auf Pixaba / gemeinfrei ]
  • Chinesischer Turm, Friedrichsplatz
    Der Chinesische Turm im Luisenpark in Mannheim [ © andreas N auf Pixabay / gemeinfrei ]
  • Panoramablick auf Mannheim
    Panoramablick auf Mannheim [ © andreas N auf Pixabay / gemeinfrei ]
  • Motorwagen von Carl Benz
    Der Motorwagen von Carl Benz. [ © Emslichter auf Pixabay / gemeinfrei ]
  • Panorama bei Nacht in Mannheim
    Panorama bei Nacht in Mannheim [ © Wolfgang Bantz auf Pixabay / gemeinfrei ]

Kurze Geschichte der Stadt Mannheim

Erste Erwähnung und frühe Zeit

Mannheim wurde zum ersten Mal im Jahr 766 erwähnt. Damals hieß der Ort „Mannenheim“ und tauchte in einer Urkunde des Klosters Lorsch auf. Zu dieser Zeit war Mannheim ein kleines Dorf, in dem die Menschen Landwirtschaft und Viehzucht betrieben.

Seit dem Jahr 1160 gehörte Mannheim zur Pfalzgrafschaft, also einem Teil des früheren Heiligen Römischen Reiches. Es gab Zollburgen am Rhein, die 1270 von Truppen des Mainzer Erzbischofs zerstört wurden. Im Jahr 1307 ist erstmals ein Dorfschultheiß belegt – das war eine Art Bürgermeister, der vom Pfalzgrafen ernannt wurde.

Vom Dorf zur Stadt mit Plan

Im 14. Jahrhundert taucht Mannheim in verschiedenen Urkunden auf, zum Beispiel 1356 im Zusammenhang mit der Kurwürde der Pfälzer Fürsten. Um 1387 wird ein Schriftstück ausgestellt, das heute noch erhalten ist – es stammt vom Dorfgericht Mannheim.

Schon 1566 gab es eine Dorfschule, die damals 30 Kinder besuchten. Doch die eigentliche Entwicklung zur Stadt begann 1606, als Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz den Bau der Festung Friedrichsburg befahl.

Er hatte große Pläne: Mannheim sollte wie eine Idealstadt aussehen, mit Straßen in Form eines Gitters. Die Baublöcke waren quadratisch – daher kommt der Name „Quadratestadt“.

Zerstörung und Wiederaufbau

1689 zerstörten französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg große Teile Mannheims. Damals lebten dort etwa 6500 Menschen. Doch die Stadt wurde wieder aufgebaut. Um 1700 begann der Bau des neuen Rathauses im Quadrat F1.

1720 verlegte Kurfürst Karl Philipp seinen Sitz von Heidelberg nach Mannheim. Er ließ das große Barockschloss errichten – es wurde bald das Herzstück der Stadt.

Revolution und Aufbruch

Im Jahr 1795 wurde Mannheim von französischen Truppen besetzt, im Rahmen der Koalitionskriege. Später kam Mannheim 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss zum Land Baden.

1811 wurden die Quadrate offiziell nummeriert, so wie wir sie heute kennen.

Im Jahr 1819 wurde der Schriftsteller und Staatsrat August von Kotzebue ermordet. Danach erließ man die Karlsbader Beschlüsse, die viele politische Freiheiten einschränkten.

Doch der Wunsch nach Freiheit blieb: 1848 wurde Mannheim ein wichtiger Ort der Revolution in Deutschland. Die Revolutionäre Friedrich Hecker und Gustav Struve kamen aus Mannheim. Der Aufstand wurde zwar niedergeschlagen, aber er zeigte, wie stark die demokratische Bewegung war.

Industrie, Schule und Technik

1883 gründete Carl Benz in Mannheim die Firma Benz & Co. – der Beginn der Autoindustrie. Später wurde daraus das Mercedes-Benz Werk Mannheim-Waldhof. 1888 bekam Benz den ersten Führerschein der Welt.

Auch die Technik entwickelte sich weiter: 1880 wurde in Mannheim der erste elektrische Aufzug gebaut. 1901 nahm die erste elektrische Straßenbahnlinie ihren Betrieb auf. Im selben Jahr wurde das Volksschulwesen reformiert, was sogar im Ausland Beachtung fand – bis es später von den Nationalsozialisten abgeschafft wurde.

Mannheim im 20. Jahrhundert

Nach dem Ersten Weltkriegwurde Mannheim durch die französische Besatzung zur Grenzstadt. Die Rheinbrücke wurde kontrolliert, der Übergang streng bewacht.

Zur Zeit des Nationalsozialismus war Mannheim ein Zentrum des Widerstands, besonders durch die Arbeiterbewegung. Doch auch hier kam es zu schlimmen Ereignissen: 1940 wurden fast 2000 jüdische Menschen aus Mannheim ins Lager Gurs deportiert. Die Synagoge war schon zuvor in der Reichspogromnacht 1938 zerstört worden. Heute kennt man die Namen von etwa 2300 jüdischen Opfern – es waren vermutlich noch mehr.

Im Zweiten Weltkrieg wurde mehr als die Hälfte der Stadt zerstört. Am 29. März 1945 rückten US-Truppen in Mannheim ein. Danach wurde Josef Braun zum neuen Oberbürgermeister ernannt.

1951 stimmte die Bevölkerung für den Zusammenschluss mit anderen Regionen zum neuen Bundesland Baden-Württemberg.

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letzte Aktualisierung am 08.07.2025