Deutschland - Baden-Württemberg
Warum heißt Freiburg „Green City“?
Freiburg wird oft „Green City“ genannt, weil hier besonders viel für den Umwelt- und Klimaschutz getan wird. Es gibt viele Solaranlagen, Fahrradwege, grüne Stadtviertel wie Vauban und umweltfreundliche Bauprojekte.
Freiburg - ein Steckbrief
Freiburg im Breisgau liegt ganz im Südwesten von Baden-Württemberg – direkt am Rand des Schwarzwalds und am Oberrheingraben. Nicht weit entfernt sind die Länder Frankreich (mit dem Elsass) und die Schweiz (mit der Stadt Basel). Damit gehört Freiburg zur trinationale[n] Metropolregion Oberrhein.
Ein besonderes Merkmal: Freiburg hat einen Höhenunterschied von über 1000 Metern innerhalb des Stadtgebiets. Der niedrigste Punkt liegt bei 200 Metern in Waltershofen, der höchste Punkt ist der Schauinsland, der mit 1284 Metern als Hausberg Freiburgs gilt.
Freiburg liegt am Fluss Dreisam und zählt rund 237.000 Einwohner (Stand Ende 2024). Damit ist Freiburg die viertgrößte Stadt Baden-Württembergs – und zugleich die südlichste Großstadt Deutschlands. Zwischen 1945 und 1952 war Freiburg sogar Landeshauptstadt des Landes Baden.
Heute ist Freiburg bekannt als „Green City“, also als besonders umweltfreundliche Stadt mit viel Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Hier befindet sich auch das Regierungspräsidium Freiburg.
Was ist ein Stadtteil?
Ein Stadtteil ist ein Teil einer großen Stadt, der meist eine eigene Geschichte hat. Manchmal war er früher ein eigenes Dorf. In Freiburg gibt es 28 Stadtteile – manche mitten in der Stadt, andere eher ländlich.
Stadtteile und Stadtbezirke Freiburgs
Freiburg ist eine kreisfreie Großstadt und gehört zum gleichnamigen Regierungsbezirk. Die Stadt ist in 28 Stadtteile unterteilt, die sich in 42 Stadtbezirke gliedern. Der Gemeinderat hat 48 gewählte Mitglieder. An der Spitze steht der Oberbürgermeister, der auch ein Stimmrecht hat.
Zu den Stadtteilen gehören bekannte Viertel wie die Altstadt, das Rieselfeld, St. Georgen, Haslach, Zähringen, Stühlinger, Vauban, Littenweiler oder der grüne Ortsteil Günterstal. Jeder Stadtteil hat dabei seinen eigenen Charakter – vom alten Stadtkern bis zu modernen Wohngebieten.
Die südlich gelegenen Ortsteile wie Opfingen, Tiengen oder Munzingen sind früher eigenständige Dörfer gewesen und heute eingemeindet. Auch dort lässt sich viel Natur entdecken.
Die Stadtteile Freiburgs im Einzelnen:
Altstadt-Mitte | Ebnet | Mooswald-West | Haslach-Haid |
Altstadt-Ring | Kappel | Mooswald-Ost | St. Georgen-Nord |
Neuburg | Oberau | Betzenhausen-Bischofslinde | St. Georgen-Süd |
Herdern-Süd | Oberwiehre | Alt-Betzenhausen | Opfingen |
Herdern-Nord | Mittelwiehre | Landwasser | Tiengen |
Zähringen | Unterwiehre-Nord | Lehen | Munzingen |
Brühl-Güterbahnhof | Unterwiehre-Süd | Waltershofen | Weingarten |
Brühl-Industriegebiet | Günterstal | Mundenhof | Rieselfeld |
Hochdorf | Stühlinger-Beurbarung | Haslach-Egerten | Vauban |
Waldsee | Stühlinger-Eschholz | Haslach-Gartenstadt | |
Littenweiler | Alt-Stühlinger | Haslach-Schildacker |
Was ist eine Tropennacht?
Von einer Tropennacht spricht man, wenn es nachts nicht unter 20 Grad abkühlt. In Freiburg passiert das besonders oft – auch wegen des warmen Höllentäler-Winds aus dem Schwarzwald.
Wie ist das Klima in Freiburg?
Freiburg gehört zu den wärmsten Städten in Deutschland. Die Stadt liegt geschützt am Rand des Schwarzwalds. In den tiefer gelegenen Stadtteilen ist es meist wärmer und trockener. In den Höhenlagen, wie auf dem Schauinsland, ist es dagegen kühler – dort regnet es auch häufiger.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Freiburg liegt bei etwa 11,4 Grad Celsius. Im Sommer ist es oft heiß, und im Winter bleibt es meist mild.
In Freiburg fällt im Jahr etwa 837 Millimeter Regen. Das ist fast genau so viel wie im deutschlandweiten Durchschnitt. Die meisten Regentage gibt es zwischen Mai und August, am wenigsten regnet es im Februar.
Besonders sind die Tropennächte in Freiburg – also Nächte, in denen es nicht kühler als 20 Grad wird. Keine andere deutsche Stadt hat so viele davon! Der Grund ist der Höllentäler, ein warmer Wind, der durch ein Tal vom Schwarzwald in die Stadt weht.
Was sind die Bächle?
Die Freiburger Bächle sind kleine Wasserläufe, die durch viele Straßen der Altstadt fließen. Früher brachten sie Wasser in die Stadt. Heute sind sie ein Wahrzeichen Freiburgs – und besonders im Sommer bei Kindern beliebt.
Was kann man in Freiburg angucken?
Das bekannteste Bauwerk in Freiburg ist das Münster. Es steht mitten in der Altstadt auf dem Münsterplatz. Der Bau begann schon um 1220 und dauerte fast 300 Jahre. Das Münster wurde im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört – anders als viele Häuser ringsum.
Besonders spannend für Kinder: Du kannst auf den 116 Meter hohen Turm steigen. In 70 Metern Höhe gibt es eine Aussichtsplattform, von der du weit über die Stadt und den Schwarzwald schauen kannst.
Rund um das Münster findet fast täglich ein Markt statt (außer sonntags). An der Südseite des Platzes steht das Historische Kaufhaus, ein auffällig rotes Gebäude aus dem Mittelalter.
Die Bächle in Freiburg
In den Straßen der Altstadt fließt Wasser: Das sind die berühmten Freiburger Bächle. Es gibt sie schon seit dem Mittelalter. Früher dienten sie der Wasserversorgung – heute sorgen sie an heißen Tagen für Abkühlung.
Insgesamt sind die Bächle 15 Kilometer lang. Kinder lieben es, kleine Boote darin schwimmen zu lassen – und Erwachsene müssen aufpassen, nicht hineinzutreten. Denn wer in ein Bächle steigt, soll laut einem alten Spruch bald eine Freiburgerin oder einen Freiburger heiraten!
Weitere schöne Orte in Freiburg
- Rathaus und Altstadt: Hier liegen viele Sehenswürdigkeiten ganz nah beieinander.
- Augustinermuseum: Ein Kunstmuseum mit Ausstellungen für alle Altersgruppen – gleich am beliebten Augustinerplatz, wo sich viele Menschen im Sommer treffen.
- Ältester Gasthof Deutschlands: Das Gasthaus „Zum Bären“ gibt es schon seit dem Mittelalter.
- Schwabentor und Martinstor: Zwei alte Stadttore, die noch heute stehen. Im Schwabentor gibt es sogar ein kleines Museum.
Was ist die Fasnet?
Die „Fasnet“ ist die Fastnacht im Südwesten Deutschlands. Menschen verkleiden sich, tragen geschnitzte Masken und feiern mit Umzügen und Musik den Winterausklang. In Freiburg gibt es viele bunte Gruppen, die schon lange zur Stadt gehören. Das trifft auch für das Freiburger Umland zu.
... und was noch?
Der Schauinsland – Freiburgs Hausberg
Der Schauinsland ist mit 1284 Metern Höhe der höchste Punkt im Stadtgebiet – und Freiburgs Hausberg. Du kannst ihn erwandern oder mit der Schauinslandbahn hinauffahren. Das ist die längste Umlaufseilbahn Deutschlands.
Von oben hast du bei gutem Wetter einen tollen Blick auf den Schwarzwald – und manchmal sogar bis zu den Alpen! Auch im Winter lohnt sich der Besuch: Dann kannst du dort rodeln oder Ski fahren.
Museen & Fasnet
Ein spannendes Ziel für Kinder ist das Museum Mensch und Natur. Hier findet jedes Jahr die Kükenausstellung statt – ein echtes Highlight für Familien.
In der Fasnet, also der Fastnachtszeit, siehst du in Freiburg viele Maskenträger. Die Figuren haben oft gruselige oder lustige Holzmasken und gehören zu den alemannischen Fasnachtsgruppen, die es in der Region schon seit Jahrhunderten gibt.
Was ist das Fraunhofer-Institut?
Das Fraunhofer-Institut ist eine große Forschungseinrichtung in Freiburg. Dort arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an neuen Ideen – zum Beispiel, wie man mit Sonnenlicht Strom erzeugen kann.
Wirtschaft in Freiburg
In Freiburg gibt es viele kleinere und mittlere Unternehmen. Man sagt, die Wirtschaft sei mittelständisch geprägt. Das bedeutet: Nicht riesige Konzerne bestimmen alles, sondern viele spezialisierte Firmen aus ganz unterschiedlichen Bereichen.
Ein wichtiger Bereich ist die Umweltwirtschaft. Freiburg ist bekannt für seine Solaranlagen und erneuerbaren Energien. Hier sitzt das berühmte Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, das neue Ideen für sauberen Strom erforscht. Auch Windkraft und Biomasse spielen eine Rolle.
Ein anderer Bereich ist die Feinmechanik – also die Herstellung von ganz kleinen, präzisen (genauen) Teilen. Das hat mit der Geschichte des Schwarzwalds zu tun, denn früher war die Region bekannt für die Uhrenherstellung. Heute werden hier Präzisionsteile, Mikrosysteme und moderne Geräte für Technik und Medizin hergestellt.
Forschung, Gesundheit und Tourismus
Auch viele Menschen arbeiten in der IT, in Medien, bei Softwarefirmen oder in der Gesundheitswirtschaft. Die Medizintechnik ist ein wachsender Bereich – besonders durch die Nähe zur Uniklinik Freiburg und anderen Forschungseinrichtungen.
Freiburg ist außerdem eine beliebte Stadt für Messen und Kongresse – zum Beispiel zur Solarenergie oder zu Themen aus der Umweltforschung.
Nicht zu vergessen: der Tourismus. Freiburg liegt mitten im Grünen, am Rand des Schwarzwalds. Viele Menschen aus dem In- und Ausland machen hier Urlaub, gehen wandern, radeln oder einfach durch die Altstadt spazieren. Die Stadt ist bekannt für gutes Essen, tolle Cafés und gemütliche Plätze.
Kurze Geschichte Freiburgs

Zum ersten Mal wurde Freiburg in einem Dokument aus dem Jahr 1008 erwähnt. 1091 erbaute der Zähringer Herzog Bertold II auf dem Schlossberg das "Castrum de Friburch", das sich heute noch als Ruine besichtigen lässt. Das Markt und Stadtrecht hat dessen Sohn Konrad Freiburg im Jahr 1120 verliehen. Schon um 1200 wurde dann mit dem Bau des Münsters begonnen, das heute noch zu sehen ist.
Als die Zähringer - das erste Herrschergeschlecht - ausstarb, übernahmen die Grafen von Urach. Von diesen kaufte sich die Freiburger Bürgeschaft frei und stellte sich unter die Herrschaft des Hauses Habsburg. Bis zum Jahr 1427 war Freiburg Reichsstadt. 1457 entstand die Freiburger Universität. Diese wurde kurz nach dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges von den Jesuiten übernommen. In der Folge wechselte Freiburg mehrfach den Besitzer. 1796 nahmen die Franzosen Freiburg ein, doch nach drei Monaten wurde die Stadt wieder durch Erzherzog Karl befreit.
Napoleon verfügte 1805, dass Breisgau und die Ortenau an Baden gingen, das war nämlich seit 1803 Kurfürstentum. Der Wiener Kongress bestätigte im Jahr 1815, dass Freiburg weiter zum Großherzogtum Baden gehören sollte.
1927 wurde Freiburg zum Sitz des Erzbistums Freiburg. Ein wichtiges Jahr war 1848, das Jahr der Revolution im Südwesten. Baden hatte eigentlich 1818 ein ziemlich liberale Verfassung bekommen, trotzdem kam es während der Revolution zu heftigen Kämpfen.
1871 war das Jahr der Reichsgründung und führte in Deutschland, so auch in Freiburg zu einem Aufschwung der Wirtschaft. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Elsass zu Frankreich, was die Stadt heftig getroffen hat, war doch das Elass für Freiburg von großer Bedeutung.
Auch in Freiburg hatten die Nationalsozialisten die Macht übernommen. Eine wichtige und sehr umstrittene Rolle spielt der Rektor der Universität Martin Heidegger. Die Universität wurde auch in Freiburg wie sonst überall gleichgeschaltet. Die Freiburger Synagoge wurde während der Reichspogromnacht 1938 zerstört. Die Freiburger Juden 1940 wurden mit einem Sammeltransport nach Gurs deportiert. Ende November 1944 wurde Freiburg durch die Briten bombadiert und die Altstadt stark zerstört. Das Münster blieb stehen, auch wenn Teile kaputt gingen und wiederaufgebaut werden mussten.
Nach 1945 war Freiburg Teil der französischen Besatzungszone. 1946 war Freiburg Landeshauptstadt von Baden, das Bundesland war neu gegründet und Ministerpräsident wurde Leo Wohleb. 1952 kam es Gründung des Bundeslandes Baden-Württembergs und Südbaden wurde zu einem Teil des neu gegründeten Bundeslandes.