Kenias Flagge Kenia

Schule und Bildung

Acht Jahre können die Kinder in Kenia zur Schule gehen, ohne etwas zahlen zu müssen. Wer dann studieren will, bekommt ein Stipendium, wird also finanziell unterstützt. Das klingt erst einmal sehr gut. Doch das Problem besteht darin, dass nur Kinder von Eltern, die Geld haben, letztlich erfolgreich in der Schule sind. Doch warum ist das so?

Viele Kinder gehen keine acht Jahre in die Schule. Auch wenn der Schulbesuch kostenfrei ist, so müssen die Familien Geld für die Schuluniform und auch für Bücher, Hefte und weitere Materialien aufbringen. Schuluniformen sind in Kenia Pflicht. Das können sich nicht alle Familien leisten.

Viele Schulen sind schlecht ausgestattet

Zu viele Kinder sitzen in einem Klassenraum. Manchmal gibt es nicht einmal Bänke und Tische. Von Büchern, Karten oder gar Computern müssen wir gar nicht reden. In der Regenzeit regnet es oftmals in die Schulräume. Wer einen Bleistift und Radiergummi sein eigen nennt, ist schon froh. Bunte Schulmäppchen mit Farbstiften haben die Kinder meist nicht. Dazu kommen Lehrer, die keine ausreichende Ausbildung haben.

Konkurrenz der Privatschulen

Wer es sich irgendwie leisten kann und wünscht, dass seine Kinder eine gute Ausbildung erhalten, zahlt Geld für eine private Schule. Hier werden die Lehrer besser bezahlt und die Kinder erhalten einen besseren Unterricht.

Wollen die Kinder nach den acht verpflichtenden Schuljahren dann eine weiterführende Schule besuchen, die Sekundarschule heißt und unserer Oberstufe entspricht, dann brauchen sie guten Unterricht und gute Noten. Somit sind die besser ausgebildeten Kinder der privaten Schulen auch bei den Prüfungen oftmals besser.

Weiterführende Schulen kosten Geld

Wer eine öffentliche Sekundarschule besucht, zahlt pro Tag 1 Euro. Das ist eine Menge Geld für ein Land, in dem viele Menschen von weniger als 1 Euro am Tag leben müssen. Doch nur wer eine Sekundarschule erfolgreich durchläuft, kann später ein Studium aufnehmen.

Vielen kenianischen Familien ist es sehr wichtig, dass ihre Kinder eine Schulbildung erhalten. Oft ist das aber nicht für alle Kinder aus einer Familie möglich. Den Kürzeren ziehen wie so oft in Afrika die Mädchen.

Nachteile für Mädchen

Vor allem die Mädchen werden benachteiligt. So denken viele Familien, dass es sich nicht lohnt, in die Ausbildung der Mädchen Geld zu stecken. Sie heiraten ja sowieso.

Oftmals haben sie auch sehr viel mehr Pflichten als die Jungs. Sie müssen zum Beispiel früh aufstehen, um Wasser zu holen. Das ist die Aufgabe der Frauen und Mädchen. Oft müssen sie auch bei der Hausarbeit helfen. Sie unterstützen die Mütter beim Kochen und auf dem Feld und helfen bei den Geschwistern. Ist dann noch der Schulweg sehr weit, dann haben sie kaum eine Chance, etwas zu lernen.

Umdenken in Sicht!

Doch es gibt viele Hilfsprojekte, die versuchen, den Kindern nicht nur eine Schulbildung zu ermöglichen, sondern auch eine Perspektive für ihr Leben zu entwickeln. Auch gibt es Familien, die es mittlerweile anders sehen.

So hat auch die Halbschwester des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Barack Obama, dessen Familie in Teilen aus Kenia stammt, mit Hilfe eines Stipendiums eine gute Ausbildung erhalten und bewiesen, wozu kenianische Mädchen in der Lage sind, wenn sie nur die Gelegenheit dazu erhalten. So ist sie sicher auch Vorbild für viele Mädchen aus Kenia.

letzte Aktualisierung am 13.09.2023