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Seltene Erden

Seltene Erden sind eine Gruppe von besonderen Metallen, die man für viele moderne Geräte braucht – zum Beispiel für Handys, Computer, Windräder, Batterien und Elektroautos. Sie heißen „selten“, weil man sie nur an wenigen Orten in größeren Mengen findet und weil ihre Gewinnung aufwendig ist.
China ist das Land mit den größten Vorkommen und produziert den Großteil dieser Metalle weltweit. Deshalb sind viele Länder bei diesen wichtigen Rohstoffen stark von China abhängig.

Die Wirtschaft in China: Bodenschätze

Welche Bodenschätze gibt es in China?

China ist sehr reich an Bodenschätzen. Besonders viel wird Steinkohle, Eisenerz, Zink, Kupfer, Zinn und Blei gefördert. Auch Gold wird in großen Mengen gewonnen. Ein wichtiger Rohstoff, in dem China weltweit führend ist, sind die sogenannten Seltenen Erden – das sind besondere Metalle, die man zum Beispiel für Handys, Computer und Windräder braucht.

Erdöl und Erdgas gibt es in China zwar auch, aber nicht genug für den riesigen Energiebedarf des Landes. Deshalb muss China große Mengen davon aus dem Ausland importieren – vor allem aus Russland und Ländern im Nahen Osten. China ist einer der größten Energieverbraucher der Welt.

Trotz vieler Wasserkraftwerke wie dem Drei-Schluchten-Damm und großer Investitionen in Sonnen- und Windenergie kann sich China nicht komplett selbst mit Energie versorgen. Das Land arbeitet aber daran, unabhängiger zu werden und mehr Strom aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen.

RohstoffBedeutung
SteinkohleWichtigster Energieträger für Strom und Industrie
EisenerzGrundstoff für die Stahlproduktion
Kupfer, Zink, BleiWichtige Metalle für Bau, Technik und Maschinen
GoldWird in vielen Regionen Chinas abgebaut
Seltene ErdenWichtige Rohstoffe für Handys, Computer und Elektroautos
Erdöl und ErdgasVorkommen vorhanden, aber nicht ausreichend – China muss viel importieren

Warum ist der Drei-Schluchten-Damm so wichtig – und auch umstritten?

Am Jangtsekiang, dem längsten Fluss Chinas, steht ein riesiger Staudamm: der Drei-Schluchten-Damm. Er ist das größte Wasserkraftwerk der Welt und erzeugt sehr viel Strom – genug, um Millionen Menschen mit Energie zu versorgen. Das hilft dabei, weniger Kohle zu verbrauchen und umweltfreundlicheren Strom zu nutzen. Außerdem schützt der Damm vor Überschwemmungen und macht den Fluss besser schiffbar. So können große Schiffe weit ins Landesinnere fahren, was den Handel und die Wirtschaft in Zentralchina stärkt.

Aber der Bau des Damms hatte auch schwere Folgen: Über eine Million Menschen mussten ihre Heimat verlassen, weil ganze Dörfer überflutet wurden. Tiere und Pflanzen haben durch die Veränderung der Natur ihren Lebensraum verloren. Es gibt auch Sorgen, dass der Staudamm Erdbeben oder Erdrutsche auslösen könnte. Deshalb ist der Drei-Schluchten-Damm zwar ein technisches Meisterwerk – aber auch ein sehr umstrittenes Bauwerk.

Hier ein paar Zahlen zum Drei-Schluchten-Damm

DatenDrei-Schluchten-Damm
LageProvinz Hubei, China
Länge des Damms2.335 Meter
Höhe des Damms185 Meter
Leistung22.500 Megawatt
Bauzeit1994–2012
UmsiedlungenÜber 1,3 Millionen Menschen
Stauseefläche1.084 Quadratkilometer

Wirtschaft in China: Landwirtschaft

Obwohl China ein riesiges Land ist, lässt sich nur etwa ein Zehntel der Fläche für Landwirtschaft nutzen. Der Grund: Ein großer Teil Chinas besteht aus Gebirgen, Wüsten und Hochebenen, auf denen man nichts anbauen kann. Trotzdem ist China einer der größten Lebensmittelproduzenten der Welt.

Heute arbeiten etwa 22 von 100 Menschen in China in der Landwirtschaft, Fischerei oder Forstwirtschaft (Stand 2023). Das sind weniger als früher, denn viele Menschen ziehen in Städte und arbeiten dort in Fabriken, Büros oder im Handel. Doch in ländlichen Gegenden spielt die Landwirtschaft weiterhin eine wichtige Rolle.

China baut viele verschiedene Pflanzen an – vor allem Reis, Weizen, Mais, Hirse und Hafer. Diese Getreidearten sind die Hauptnahrungsmittel für viele Menschen. Außerdem wachsen dort Sojabohnen, Erdnüsse, Zuckerrohr, Baumwolle und Tabak.

Auch in der Tierhaltung ist China sehr aktiv: Schweine und Geflügel werden besonders häufig gehalten, dazu kommen Rinder, Schafe und Ziegen – je nach Region. Weil China eine lange Küste und viele große Flüsse hat, ist auch die Fischzucht sehr wichtig. Besonders viel Fisch wird im Süden des Landes produziert.

Ein weiteres Spezialgebiet ist die Seidenproduktion. Schon seit über 2.000 Jahren werden in China Seidenraupen gezüchtet, aus deren Fäden kostbare Seide entsteht. Damit ist China bis heute Weltmarktführer bei echter Seide. (siehe: Seidenraupenzucht). 

Wusstest du?

China ist heute das Land mit der größten Industrieproduktion weltweit. Viele internationale Firmen lassen ihre Produkte dort herstellen, weil es oft günstiger ist. Gleichzeitig versucht China, unabhängiger zu werden und eigene Marken zu entwickeln – besonders im Bereich Technik und Elektromobilität.

Industrie in China – „Made in China“ ist überall

In China ist nicht die Landwirtschaft, sondern die Industrie der wichtigste Wirtschaftsbereich. Besonders im Osten des Landes gibt es viele große Fabriken. Dort werden sehr viele Produkte hergestellt, die in alle Welt verkauft werden.

In China werden nicht nur Autos, Züge, Schiffe und sogar Flugzeuge gebaut. Auch Satelliten, Computer, Mobiltelefone, Maschinen für Krankenhäuser und vieles mehr entstehen dort. Ein besonders wichtiger Bereich ist die Elektronik – viele Geräte, die du vielleicht kennst, wie Tablets oder Spielekonsolen, stammen aus chinesischen Fabriken.

Auch Kleidung wird in China in großen Mengen produziert. Wenn du auf das Etikett in deinem T‑Shirt schaust, findest du vielleicht den Schriftzug „Made in China“. Das bedeutet: in China hergestellt. China ist einer der größten Textilhersteller der Welt und exportiert Kleidung in viele Länder.

Die Industrie hat dafür gesorgt, dass sich China in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt hat. Aus einem armen Land ist eine große Wirtschaftsmacht geworden – mit Fabriken, Technik und viel Know-how. Allerdings gibt es auch Probleme: In vielen Regionen leiden Menschen und Natur unter Luftverschmutzung und schlechtem Wasser, weil so viel produziert wird.

Öffnung der chinesischen Wirtschaft

Seit 1978 gab es Reformen innerhalb der Wirtschaft, die damals Deng Xiaoping eingeleitet hatte. Seitdem öffnete sich Chinas Wirtschaft dem Westen gegenüber. Erst durch diese Öffnung konnte die chinesische Wirtschaft wachsen und so bedeutend werden, wie sie heute ist. Wer heute in China eine Firma gründen will, darf das tun. Das konnte man lange Zeit nicht. So gibt es viele reiche Chinesen, die sich allerdings mit der Regierung gut stellen müssen, um so reich zu bleiben. 

Auf dem Land ist die Situation oft ganz anders: Viele Menschen dort sind weiterhin arm. Sie haben wenig Zugang zu guter Bildung, Medizin oder gut bezahlten Jobs. Während also ein Teil der Bevölkerung sehr reich geworden ist, leben andere weiterhin in Armut. So gehört China heute zu den Ländern mit einem besonders großen Unterschied zwischen Arm und Reich.

Zusatzwissen

China ist sowohl Exportweltmeister als auch ein riesiger Absatzmarkt für Produkte aus aller Welt.
„Made in China“ bedeutet, dass ein Produkt in China hergestellt wurde – dieser Schriftzug findet sich auf sehr vielen Waren weltweit.
Zölle sollen Produkte aus dem Ausland verteuern, damit die eigenen Firmen besser mithalten können.

China und der weltweite Handel

China ist heute eine der wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt. Es betreibt Handel mit vielen Ländern – etwa den USA, europäischen Staaten und Nachbarn in Asien. Dabei verkauft China Produkte wie Kleidung, Elektrogeräte und Maschinen ins Ausland und kauft selbst viele Rohstoffe und Industrieprodukte ein, zum Beispiel aus Deutschland. 

Für viele Länder ist der chinesische Markt sehr wichtig, weil dort so viele Menschen leben und einkaufen. Gleichzeitig lassen Firmen aus aller Welt in China produzieren, weil dort die Löhne oft niedriger sind – vor allem auf dem Land. Auch wenn die Löhne in den Städten steigen, bleibt der Unterschied groß. Immer wieder gibt es Spannungen im Handel, etwa durch Zölle oder politische Streitigkeiten. 

Trotzdem versuchen viele Länder, gute Handelsbeziehungen zu China zu halten, weil der wirtschaftliche Nutzen sehr groß ist.

Umwelt und Tourismus

Viele Menschen arbeiten auch im Bereich der Dienstleistungen und vor allem im Tourismus. Seitdem sich das Land geöffnet hat, wollen immer mehr Menschen die faszinierende Natur und alte Kultur Chinas kennen lernen.Im Jahr 2024 war China auf dem zweiten Platz auf dem Tourismusmarkt - nach den USA. Aufgrund der steigenden Industrieproduktion und des immer stärkeren Autoverkehrs hat China mittlerweile mit schlimmen Umweltproblemen, vor allem in den größeren Städten, zu kämpfen. Der Smog nimmt überhand, ohne Mundschutz können die Menschen in den Großstädten oft nicht mehr zu Fuß unterwegs sein. Doch auch wenn China noch ein großer Umweltverschmutzer ist, tut sich auch einiges in Richtung dem Ausbau erneuerbarer Energien. Wenn du mehr über China und den Klimawandel in China erfahren willst, schau unter Land - die Folgen des Klimawandels in China nach. 

letzte Aktualisierung am 20.11.2025