Mongoleis Flagge Mongolei

Dschingis Khan und das Mongolenreich

Die Mongolei war schon immer ein Land, in dem das Überleben schwer war. In der Antike zogen nomadische Hirtendurch die weiten Landschaften, ließen sich aber selten an einem Ort nieder. Es gab nur wenige kleine Städte, oft unter dem Einfluss von China. Im Mittelalter gelang es dem berühmten Herrscher Dschingis Khan (1155–1227), die vielen mongolischen Stämme zu vereinen. So entstand das große Mongolenreich, ein Weltreich, das sich von Mitteleuropa bis in den Fernen Osten erstreckte.

Die Mongolen galten als ausgezeichnete Reiter und Kämpfer, und ihre schnellen Angriffe waren gefürchtet. Dschingis Khan wurde zu einem der mächtigsten Herrscher der Weltgeschichte.

Dschingis Khans Enkel

Kublai Khan (1215–1294), der Enkel von Dschingis Khan, eroberte sogar China. Im Jahr 1271 gründete er dort die Yuan-Dynastie und besiegte die Song-Dynastie. Damit war China ab 1279 unter der Herrschaft eines Mongolenfürsten vereint, und das Mongolenreich wurde noch größer. Auch Tibet kam unter chinesische Verwaltung. Weil Kublai Khan selbst Buddhist war, machte er den Buddhismus zur Staatsreligion.

Wer ist wer?

Rot: Ausdehnung unter Dschingis Khan und Nachfolgern

Nachfolgereiche 1294:

Gelb - Goldene Horde: Die Goldene Horde wurde nach dem Mongolensturm zwischen 1237 und 1240 zu einer der spätmittelalterlichen Großmächte in Osteuropa.

Dunkelgrün - Tschagatai-Khanat: Das Tschagatai-Khanat wurde von den Dschingisiden beherrscht.

Hellgrün -  Il-Chane: Die Il-Chane-Dynastie war islamisch und breitete sich über Persien, Mesopotamien, Teile Zentralasiens und Anatolien aus.

Lila - Yuan-Dynastie: Die Yuan-Dynastie war ein mongolisches Kaiserhaus, welches auch über China regierte.

Das Mongolenreich Karte

Ende des Mongolenreichs

Doch die Macht der Mongolen über ihr großes Reich hielt nicht ewig. Im Jahr 1691 kamen die letzten Reste des Mongolenreichs unter die Herrschaft Chinas. Von 1691 bis 1911 gehörte die Mongolei gemeinsam mit China zum Mandschu-Reich (siehe auch: Geschichte in China).

Im Jahr 1911 erklärte die Mongolei schließlich ihre Unabhängigkeit, stand aber weiter unter dem starken Einfluss von Russland. Nach der Russischen Revolution wurde 1924 die Mongolische Volksrepublik gegründet – ein sozialistischer Staat, der eng mit der Sowjetunion zusammenarbeitete.

Eine sozialistische Mongolei?

Die enge Verbindung zu Russland führte dazu, dass man aus der Mongolei einen modernen sozialistischen Staat machen wollte. Doch die Nomaden, die mit ihren Tieren durchs Land zogen und traditionell lebten, passten nicht zu diesem Plan. In den Jahren 1937 und 1938 fanden in der Mongolei sogenannte „Säuberungsaktionen“ statt, die vom damaligen Sowjetführer Stalin angeordnet wurden. Dabei wurde das Nomadentum gewaltsam zerschlagen, und viele Menschen wurden getötet. Auch die Religion und Kultur wurden angegriffen: Zahlreiche buddhistische Mönche wurden ermordet, und viele Klöster und wertvolle Kulturgüter wurden zerstört.

Republik Mongolei

Im Jahr 1990 trat die kommunistische Regierung in der Mongolei zurück. Aus dem früheren Einparteienstaat entwickelte sich eine Demokratie, und die Marktwirtschaft setzte sich durch. Im Jahr 1992 bekam das Land eine neue Verfassung, und aus der Volksrepublik Mongolei wurde die Republik Mongolei.

Die Mongolei hat heute zwei wichtige politische Ämter: den Staatspräsidenten und den Ministerpräsidenten. In der Mongolei wird der Staatspräsident für vier Jahre gewählt. Er darf nur zwei Mal gewählt werden und ist gleichzeitig das Staatsoberhaupt und der Oberbefehlshaber der Armee. Im Jahr 2021 wurde Uchnaagiin Chürelsüch zum Präsidenten gewählt. Zuvor war er Ministerpräsident. Die Regierung wird vom Ministerpräsidenten geleitet, der vom Parlament bestimmt wird. Seit Juni 2025 ist Gombojavyn Zandanshatar neuer Ministerpräsident.

letzte Aktualisierung am 11.07.2025